Wie bereits kommuniziert, sah sich der Steinhoff-Konzern (ISIN: NL0011375019) in den Wochen nach bekannt werden des Bilanzskandals damit konfrontiert,
dass einige Kreditgeber und Finanziers ihre Kreditlinie eingefroren oder die Rückführung gefordert zu haben. Der Fokus des Managements lag daher auf der Sicherung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs der relevanten Einzelbereiche.
Aufbauend auf den jüngsten Maßnahmen zur Stabilisierung des Konzerns in den kommenden Monaten, ist es dem aktuellen Management ein zentrales Anliegen, die strategischen Optionen des Konzerns zu identifizieren, zu berücksichtigen und gemeinsam mit den Gläubigern einen Plan zur finanziellen Entschuldung des Steinhoff-Konzerns voranzutreiben. Im Rahmen dieses Prozesses und in Bezug auf die Bekanntmachung vom 18. Januar 2018, in der die Gesellschaft erwähnte, dass sie gerne einen Verzichtsprozess einleiten würde, wird die Konzernleitung in Kürze empfehlen diesem Verzicht Folge zu leisten.
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Ziel der Verzichts-Vorschläge ist es, für den Konzern weiterhin eine gesicherte Stabilität bis zum 30. Juni 2018 zu schaffen, um es dem Management zu ermöglichen, sich auf die Aufrechterhaltung der Handelsleistung der einzelnen Geschäftsbereiche und die Entwicklung des strategischen Optionsplans der Gruppe zu konzentrieren.
Die Verzichtserklärungen würden es der Gruppe auch ermöglichen, unter Berücksichtigung der spezifischen Interessen der Gläubiger, einen kohärenten Ansatz für die zahlreichen Finanzgläubiger der Gruppe zu finden.
Die Hauptbestandteile der Verzichtserklärungen werden darin bestehen, auf einen etwaigen Zahlungsverzug in Bezug auf die in den öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft seit dem 5. Dezember 2017 genannten Angelegenheiten zu verzichten, darunter insbesondere Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Verschiebung der Veröffentlichung der konsolidierten Jahresrechnung der Gesellschaft für das am 30. September 2017 endende Geschäftsjahr und der Neuformulierung der Vorjahresrechnungen.
Die Verzichtserklärungen werden keinen Verzicht auf einen Zahlungsausfall oder mögliche zukünftige Zahlungsausfälle darstellen, wenn sie durch das Eintreten neuer Ereignisse oder Umstände verursacht werden. Wie bereits angekündigt, enthalten die Verzichtserklärungen folgende Punkte nicht:
(i) die Finanzierungen der Untergruppe Matratzenfirma;
(ii) die Finanzierungen der Steinhoff-UK-Untergruppe (zu der Pepkor Europe und Poundland UK gehören);
(iii) die Finanzierungsmodalitäten der südafrikanischen Untergruppe;
(iv) die Finanzierungsmodalitäten der australischen Untergruppe; oder
(v) die Finanzierungen der Conforama-Untergruppe.
Die Gruppe geht weiterhin davon aus, dass sie in der Lage sein wird, Barmittelzinsen für alle ihre bestehenden Finanzschulden zum vereinbarten Vertragskurs über den kurzfristigen Prognosezeitraum zu zahlen, und stellt fest, dass dies laufend überprüft wird. Im Rahmen des Waiver Proposals wird sich die Gesellschaft freiwillig bereit erklären, sich für bestimmte allgemeine Verpflichtungen für einen Zeitraum bis zum 30. Juni 2018 zu verpflichten. Diese Verpflichtungen beinhalten unter anderem die folgenden Verpflichtungen:
(i) die Gesellschaft zahlt keine Art von Dividende;
(ii) bestimmte Mitglieder der Konzern-Gruppe dürfen keine Akquisitionen oder Fusionen vornehmen (vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen); und
(iii) der Gesellschaft die Aufhebung verfügbarer Verpflichtungen aus bestimmten bestehenden Finanzierungen des Konzerns zu beschaffen, wenn dies von Kreditgebern verlangt wird.
Die Gruppe wird in den kommenden Wochen auf Antworten zu ihren Verzichtsersuchen (sobald diese vorgeschlagen werden) warten und zu gegebener Zeit weitere Nachrichten bereitstellen. Obwohl das Unternehmen davon überzeugt ist, dass es von seinen Finanzdienstleistern ausreichende Unterstützung erhalten wird, um diese ausergewöhnlichen Ausnahmen zu erhalten, kann nicht zugesichert werden, dass das Unternehmen zu akzeptablen Bedingungen oder überhaupt mit seinen Finanzdienstleistern eine Einigung erzielen kann.
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Aktuell (02.02.2018 / 13:42 Uhr) notieren die Aktien der Steinhoff International Holdings im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,01 EUR (-1,42 %) bei 0,444 EUR.
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