17.08.2017 – Die Frist für das zweite Übernahmeangebot an die Aktionäre der STADA Arzneimittel AG (ISIN: DE0007251803) ist heute Nacht um 24 Uhr abgelaufen.
Bain Capital und Cinven Partners LLP hatten, nachdem der erste Übernahmeversuch Ende Juni 2017 an der Mindestannahmeschwelle gescheitert war, ihr Angebot von 66 EUR auf 66,25 EUR nachgebessert. Zugleich wurde die Mindestannahmeschwelle von zuletzt 67,5% nochmals auf 63% reduziert, ursprünglich lag sie bei 75%.
Ob der zweite Anlauf besser als der erste verläuft, ist aber alles andere als gesichert. Denn mit Stand gestern 12 Uhr lag die Annahmequote zwölf Stunden vor Ende der Frist gerade einmal bei 46,53%, d.h. es fehlten bis dahin noch 16,47%. Erst Ende der Woche soll endgültig darüber Auskunft gegeben werden, ist es einer dpa-Meldung zu entnehmen.
Die Dramatik ist kaum zu überbieten. Zuletzt hatte Vorstandchef Engelbert Willink und auch der Beirat von STADA sich per Brief an die Aktionäre gewandt, um für die Annahme der Offerte zu werben. Doch das letzte Zwischenergebnis von gestern Mittag lässt weiterhin alles offen. Vor allem die investierten Hedgefonds haben es wohl in der Hand, die fehlenden Anteile noch anzudienen und somit die Übernahme perfekt zu machen.
Für die Aktie bedeutet das völlig offene Ende dieses zweiten Übernahmeversuchs ein Thrill: Auf der einen Seite stehen die Aktionäre, die auf ein Glücken der Übernahme setzen und auf der anderen Seite dürfte der ein oder andere Marktteilnehmer sich schon auf der Short-Seite positioniert haben, um im Falle eines erneuten Scheiterns der Übernahme von dem zu erwartenden kräftigen Kursrutsch zu profitieren.
Aktuell (17.08.2017 / 14:43 Uhr) notiert das Papier von STADA bei 64,27 EUR. Damit liegt der Kurs gegenüber dem gestrigen Schlusskurs nur -0,36% im Minus. Allerdings ist er auch noch knapp 2 EUR unter dem Angebotspreis für die Übernahme (66,25 EUR). Die Ruhe vor dem Sturm dürfte spätestens bis zum Wochenende vorbei sein. Hier hat sich etwas zusammengebraut, das je nach Ausgang zu einem orkanartigen Börsendonnerwetter entladen könnte.
Quelle: STADA Arzneimittel AG / dpa-fx