MDAX | Salzgitter: Was braut sich da zusammen?

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Der Salzgitter-Konzern (ISIN: DE0006202005) hatte ein zufriedenstelllendes erstes Halbjahr, musste im September wg. Kartellverfahren und Restrukturierungsaufwand die Gewinnhoffnungen einkassieren.

Ein Jahresverlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich wird -derzeit – erwartet. Jetzt kommt zu dieser Gemengelage noch eine bedenkliche Entwicklung bei den Leerverkaufspositionen dazu. Die meldepflichtigen – d.h. mind. 0,50% des Aktienkapitals – Leerveerkaufspositionen steigen. Nachdem Thyssen-Krupp erstmal mit Nabelschau beschäftigt ist und somit die Träume von einer Deutschen Stahl AG unter Einschluss von Salzgitter (mit entsprechendem Kurspotential) und Klöckner zumindest in weitere Ferne rücken, liegt die Unsicherheit über die Höhe der potentiellen Kartellstrafe wie ein Stein auf der Salzgitter AG.

Und die Leerverkäufer bauen aus und das während die Aktie leicht aus dem Tief steigt. Aber gut: Teurer Verkaufen und später billiger Zurückkaufen, so funktioniert das Leerverkaufen ja. Mit Stand 10.10.2019 meldete Marshall Wace LLP eine Erhöhung der Position auf 1,30 % (am 12.09. waren es noch 0,56 %, danach sukzessive ausgebaut), am 4.10.2019 erreichte AHL Partners LLP bereits 1,50% (am 12.08. waren es noch 0,60 %, danach sukzessive ausgebaut). Zuzüglich kommen insgesamt noch 1,10 % die von zwei Gesellschaften (Winton Capital Management Limited, Capital Fund Management SA) schon länger gehalten werden. Eine Drohkulisse von – gemeldeten – 3,90 % des Aktienkapitals – mit steigender Tendenz. Der Ausbau der Positionen lässt aufhorchen. Worauf spekulieren die beiden Gesellschaften?

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Ergebnisprognose wurde im August noch bestätigt – trotz Markteintrübung

Die Salzgitter AG bestätigt ihre Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019 (Stand August 2019) und rechnet mit:

– einem gegenüber Vorjahr geringfügig niedrigeren Umsatz oberhalb 9,0 Mrd. EUR,

– einem Vorsteuergewinn (EBT) zwischen 125 Mio. EUR und 175 Mio. EUR sowie

– einer sichtbar unter dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

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Also hoffte man damals noch einigermaßen ohne Verluste durch die nächsten Monate zu kommen, schwierig in dem derzeit unberechenbaren politisch-aufgeheizten Zeiten. Gerade so sensitive Branchen, wie die Stahlproduktion, sind anfällig für das Grummeln im Handelsstreit. Und die bereits eingeführten Strafzölle der Amerikaner sind vielleicht erst ein Anfang UND die Hauptabnehmer schlittern gerade in die Krise. Schwierige Zeiten für Salzgitter.Insbesondere – wie bei Vorlage der Halbjahreszahlen kommuniziert – nachgebende Walzstahlerlöse verbunden mit einem weiteren Rohstoffpreisanstieg zu einer rückläufigen Ergebnissituation der stahlnahen Segmente führten.

Möglicherweise schwierigere Zeiten für Salzgitter – und was sagt die Analyse von HEUTE zu den Perspektiven?

„Nach dem besten Auftaktquartal seit 2008 wirkten sich sukzessiv verschlechternde Rahmenbedingungen nun auch auf das Ergebnis des Salzgitter-Konzerns aus. Unsere seit Jahren konsequent durchgeführten internen Entwicklungs- und Optimierungsanstrengungen beweisen in dieser Situation erneut ihre Richtigkeit und mindern den Effekt der Markteintrübung.“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann noch im August .

Und dann geht man doch einen Schritt zurück

Am 26.09. muss man wegen Kartellermittlungen UND wegen Restrukturierungsaufwendungen zurückrudern. Die neue Prognose:

Das EBT aus operativem Geschäft wird – gemäß der bisherigen Prognose – zwischen 125 und 175 Mio. EUR erwartet. Infolge der genannten Risikovorsorge sowie noch zu bestimmender Restrukturierungsaufwendungen zur Implementierung von „FitStructure 2.0“ antizipieren wir für das Geschäftsjahr 2019 einen Verlust vor Steuern im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Aktuell (14.10.2019 / 07:56 Uhr) notieren die Aktien der Salzgitter AG im Tradegate-Handel freitags abends mit einem Plus von + 0,79 EUR (+5,20 %) bei 15,97 EUR.


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