Das neue Börsenjahr startete alles andere als positiv. Der MDAX verlor auf Monatssicht -6,24%. Mit 20.774 Punkten startete er ins Jahr 2016, Ende Januar waren es dann noch 19.473 Punkte.
So gab es im letzten Monat auch nur eine Hand voll Indexwerte, die eine positive Monats-Performance hinlegen konnten. Dazu gehörten neben Rheinmetall auch Osram Licht und die GEA Group. Im Umkehrschluss gab es sehr viele Werte, die eine negative Performance aufwiesen. Am härtesten traf es dabei Südzucker und Aurubis.
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Best-Index-Performer: Weitere Aufträge lassen Rheinmetall-Aktie steigen
Im letzten Jahr gehörte die Aktie der Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) zu den Top-Werten im MDAX. Mit einem Kursplus von fast +70% belegte man hinter Ströer Platz zwei der Jahreswertung.
Anders als Ströer und die meisten anderen Titel im Index knüpfte der Düsseldorfer Technologie- und Rüstungskonzern jedoch auch im neuen Jahr an seinen Aufwärtstrend an. Mit +6,70% schaffte es das Papier im ersten Monat des Jahres diesmal ganz nach vorn. Im aktuell stark eingetrübten Börsenumfeld sorgten vor allem gemeldete Millionen-Aufträge den notwendigen Schub. Dabei sah es bis zur Monatsmitte gar nicht so gut aus: Die Aktie verlor nämlich zunächst einmal -9,76%.
Die Trendwende setzte durch mit dem Auftragsreigen ein: Er begann am 15. Januar mit einem Auftrag vom Königlich Thailändischen Heer, welcher die Lieferung von Flugabwehrsystemen beinhaltete. Der Auftragswert wurde nicht genau benannt, bewegt sich aber laut Rheinmetall im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Am 22. Januar folgte dann ein weiterer Auftrag von einem internationalen Kunden, der Artilleriemunition im Wert von rund 130 Mio. EUR bei Rheinmetall bestellte. Am 29. Januar schließlich meldete das Unternehmen, dass man den Zuschlag für den Bau und Betrieb eines modernen Trainingszentrums vom mexikanischen Öl- und Gaskonzern PEMEX erhalten hat. Auftragswert: 250 Mio. EUR. Diese guten Nachrichten hievten die Aktie vom Monatstief bei 54,92 EUR bis Monatsende recht zügig wieder um +19,45% auf 65,60 EUR
Mit einer Performance von +5,83% folgte hinter Rheinmetall die Osram Licht AG (ISIN: DE000LED4000), die mit den vorläufigen Zahlen für das Q1 2015/2016 positiv überraschen konnte und zudem den Ausblick hinsichtlich der erwarteten EBITA-Marge für das laufende Geschäftsjahr auf 8% anhob. Weiterhin gab Osram Licht zu Beginn des Jahres bekannt, dass der neue Name des vor der Abspaltung stehenden klassischen Lampengeschäfts „Ledvance“ ist. Man hofft, die Sparte demnächst für einige hundert Millionen Euro verkaufen zu können. Künftig will sich Osram Licht dann insbesondere das Geschäft mit LED-Chips fokussieren.
Die weiteren drei Gewinner waren im Januar die GEA Group AG (ISIN: DE0006602006) mit +3,28%, die Fielmann AG (ISIN: DE0005772206) mit +1,67% und die Wincor Nixdorf AG (ISIN: DE000A0CAYB2) mit +0,29%.
Die GEA Group vermeldete im Januar für das Q4 2015 einen neuen Rekordauftragseingang von 1,24 Mrd. EUR und darüber hinaus einen Auftrag von Danone für eine neue Produktionsanlage im Volumen von rund 50 Mio. EUR. Die Aktie von Fielmann legte im Zuge eines Analystenratings der Commerzbank zu. Man stufte das Papier von „Hold“ auf „Buy“ mit einer deutlichen Erhöhung des Kursziels von 46 EUR auf nunmehr 73 EUR. Grund für die Anhebung sei die Aussicht, dass sich das Geschäft von Fielmann durch die Eröffnung neuer Filialen in einem freundlichen Branchenumfeld überdurchschnittlich entwickeln werde. Bei Wincor Nixdorf sorgte ein gutes Q1 für positive Stimmung unter Anlegern. Der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller hob auf Basis der Q1-Zahlen seine EBITA-Prognose vor Sondereffekte für den Konzernumbau für das laufende Geschäftsjahr 2015/2016 von 150 Mio. EUR auf 160 Mio. EUR bis 190 Mio. EUR.
Worst-Index-Performer: Südzucker trotz Gewinnsprung am MDAX-Ende
Die Südzucker AG (ISIN: DE0007297004) war im MDAX der große Verlierer im Monat Januar. Obwohl das Unternehmen in den ersten neun Monaten 2015/2016 einen Gewinnsprung von +18% auf 152 Mio. EUR verzeichnete, flohen Anleger mit Bekanntgabe der 9-Monatszahlen aus dem Papier. Grund dafür waren offensichtlich die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr. Das Unternehmen profitierte zuletzt noch wegen der im letzten Jahr gestiegenen Bioethanolpreise, welche die Gewinne der Tochter CropEnergies auf 11,85 Mio. EUR (9M 2015/2016) steigen ließen. Das Stammgeschäft mit Zucker wurde hingegen durch gestiegene Produktionskosten belastet. CropEnergies verwies aber bereits darauf, dass man für das kommende Jahr mit niedrigeren Preisen rechnet. Die Aktie von Südzucker verlor im ersten Monat des Jahres -24,15%.
Ebenfalls schwach startete das Papier der Aurubis AG (ISIN: DE0006766504) in das neue Jahr. -20,05% verlor die Aktie im Auftaktmonat. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015/2016 fiel das EBT um fast 8% auf 36 Mio. EUR. Eine geringere Produktion von Edelmetallen und Kupfer, niedrigere Preise sowie schlechte Altkupfermärkte wirkten sich negativ auf das Geschäft von Aurubis aus. Dennoch hält das Unternehmen noch an seinen Zielen für das laufende Jahr fest.
Auf den weiteren Verliererplätzen folgen in engen Abständen die Dürr AG (ISIN: DE0005565204) mit einer Performance von-15,68% die KUKA AG (ISIN: DE0006204407) mit -14,97% und Die Stada Arzneimittel AG (ISIN: DE0007251803) mit -14,85%.