Die Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) hat jetzt die ersten 25 Exemplare des Boxer Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) an das australische Heer ausgeliefert. Die 8×8-Radspähpanzer sind Teil des Rüstungsvorhabens LAND 400 Phase 2 Mounted Combat Reconnaissance Capability, welches 2018 beauftragt wurde.
Der australische Verteidigungsminister the Hon Peter Dutton MP besuchte jüngst das Military Vehicle Centre of Excellence (MILVEHCOE) von Rheinmetall Defence Australia in Redbank, Queensland, um die Boxer-Fahrzeuge zu begutachten.
Rheinmetall wird insgesamt 211 Boxer 8×8 -Fahrzeuge in verschiedenen Varianten an die australischen Streitkräfte ausliefern, davon 131 in der CRV-Version. Dort werden sie im Rahmen des Rüstungsvorhabens Land 400 Phase 2 die leichten Radspähpanzer des Typs Australian Light Armoured Vehicle (ASLAV) ersetzen. Die Auslieferung der ersten 25 Fahrzeuge ermöglicht es der australischen Armee, planmäßig die erste Stufe der Einsatzfähigkeit zu erreichen. Zugleich geht Rheinmetall in die nächste Phase von Land 400 Phase 2.
Gary Stewart, Geschäftsführer von Rheinmetall Defence Australia, betont, dass die hohe Überlebensfähigkeit und Beweglichkeit des Boxers für die Panzeraufklärungstruppe Australiens ein wichtiger Faktor ist: „Der Boxer zeichnet sich durch neue Fähigkeiten aus, die es dem australischen Heer ermöglichen, in den komplexen Einsatzszenarien von heute und morgen zu kämpfen, zu bestehen und zu gewinnen“, so Stewart.
„Zugleich liefert Rheinmetall an die australischen Streitkräfte Gefechtsfahrzeug-Know-How und trägt somit dazu bei, eine souveräne industrielle Fähigkeit in der Entwicklung und Herstellung von Kampffahrzeugen zu schaffen.“
Stewart sagte weiterhin, dass die Lieferung dieser ersten Fahrzeuge nur möglich war, indem man die Vorteile der aktuellen Produktionslinien in Deutschland nutzte und diesen Ansatz als Teil der Technologietransferaktivitäten einsetzte, um zu ermöglichen, dass australische Arbeiter und Zulieferer mit den Fertigungstechniken für hochkomplexe Militärfahrzeuge vertraut werden.
Rheinmetall Defence Australia hat derzeit über 30 australische Beschäftigte nach Deutschland entsandt, die dort an Rheinmetall-Standorten tätig sind und von ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen lernen. Dies fördert eine enge Zusammenarbeit und eine vertiefte Partnerschaft, um die Gefechtsfahrzeug-Kompetenzen für die australische Armee zu realisieren.
„Australische Ingenieure, Projektmanager, Schweißer, Techniker, Ausbilder und viele mehr leben und arbeiten mit ihren Kollegen in Deutschland zusammen, um ein tiefes Verständnis für die Produkte von Rheinmetall zu entwickeln. Was besonders wichtig ist: Sie erwerben dabei die Fähigkeiten und Zertifizierungen, um diese Expertise und das Wissen auch in Australien nutzbar zu machen“, so Stewart.
„Dies ist der Startschuss für die Wissensbasis als Grundlage für eine souveräne australische Fähigkeit. Sie wird durch unser Engagement auf dem australischen Technical And Further Education-Sektor sowie an den Universitäten ergänzt. So wollen wir ermöglichen, dass wir dauerhafte Pfade von unseren Bildungseinrichtungen in die militärische Fahrzeugindustrie aufbauen. Die Absolventen sollen verstehen, was wir heute tun, damit sie bereit sind, die Herausforderungen von morgen anzugehen.“
Das MILVEHCOE in Redbank, Queensland, ist der zentrale Punkt des Australian Industry Capability (AIC) Programms in Bezug auf den Boxer. Hier wird Rheinmetall die australische Entwicklung, Fertigung, Erprobung, Ausbildung und Unterstützung der Boxer-Fahrzeuge und der zugehörigen Ausbildungssysteme steuern. Beim MILVEHCOE handelt es sich um eine souveräne Einrichtung, in der das Verteidigungsministerium, die Industrie und Forschungsorganisationen innovativ arbeiten und an dem australischen Boxer- und anderen Verteidigungsprogrammen zusammenarbeiten können.
Die Entwicklungs-, Produktions- und Integrationsarbeiten innerhalb des MILVEHCOE sind in vollem Gange. Die Anlagen und Einrichtungen in der Hauptproduktionsstätte sind installiert und werden in Betrieb genommen. Diese Arbeiten sind eine Schlüsselkomponente des Wissenstransfers für die volle Boxer-Produktion in Australien. Dieser soll in Australien beginnen, nachdem die Inbetriebnahme der Boxer-Produktionslinie im MILVEHCOE abgeschlossen ist.
Dieser Ansatz zur Realisierung der australischen Industriekompetenz hat es Rheinmetall ermöglicht, australische Unternehmen beschleunigt an dem Bau der ersten 25 Fahrzeugen zu beteiligen. So hat Rheinmetall mehr als 20 Unternehmen mit der Lieferung von Produkten und Dienstleistungen beauftragt. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass australische Klein- und Mittelständische Unternehmen mit Komponenten auf jedem einzelnen Boxer CRV vertreten sind.
Der Boxer – vielseitig und im Einsatz bewährt
Der Boxer ist ein hochgeschütztes 8×8-Radfahrzeug. Seine modulare Architektur erlaubt eine Variantenvielfalt wie bei keinem anderen Fahrzeugsystem. Die Variantenvielfalt unterliegt einem sehr hohen Wachstum. Bereits heute sind weitere Varianten und Upgrades in Planung. Bisher sind rund 1200 Fahrzeuge in über 20 unterschiedlichen Varianten in vier NATO-Staaten unter Vertrag: Deutschland, Niederlande Litauen und Großbritannien. Auch der NATO-Verbündete Australien hat insgesamt 211 Boxer-Fahrzeuge in mehreren Versionen bestellt, von denen jetzt die ersten Exemplare übergeben worden sind.
Aktuell (04.06.2021 / 08:05 Uhr) notieren die Aktien der Rheinmetall AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,42 EUR (-0,49 %) bei 86,00 EUR.
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