Die zur Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) gehörende Rheinmetall Defence Australien und Neuseeland mit Niederlassungen in Adelaide, Canberra, Melbourne und Brisbane wittert einen Großauftrag.
Rheinmetall hat in einem großvolumigen australischen Beschaffungsprogramm eine wichtige Hürde genommen. Der von Rheinmetall entwickelte Schützenpanzer Lynx KF41 wurde vom australischen Commonwealth im Rüstungsvorhaben Land 400 Phase 3 für die Erprobungsphase (Risk Mitigation Activity, RMA) ausgewählt. Im Rahmen des Projekts soll ein moderner Schützenpanzer für das australische Heer beschafft werden. Mit dem Vorhaben verbindet sich ein Gesamtauftragsvolumen von rund 15 Milliarden Australischen Dollar (ca. 9,5 MrdEUR) und das Rennen ist noch offen.
Denn es gibt ja noch einen weiteren!
„The Commonwealth has shortlisted Rheinmetall’s Lynx Infantry Fighting Vehicle (IFV) and Hanwha’s Redback IFV for Land 400 Phase 3.“ (www.australiandefence.com.au) Das heißt Rheinmetall tritt gegen den chinesischen Milliardenkonzern Hanwha (Jahresumsatz 2018 in allen sparten über 56Mrd.USD) an. In Deutschland ist Hanwha als neuer Eigentümer von QCells bekannt; zwei Wettbewerber mussten bereits in Phase 2 die Flügel streichen (u.a. BAE Systems). Ein weiterer verzichtete auf die Teilnahme, nachdem sich das Verteidigungsresort für bemannte Lösungen entschieden hatte. Auf jeden Fall schon mal ein Achtungserfolg für Rheinmetall: Aber der Gewinner nimmt Alles! Also Spannung bis 2022 ist garantiert, denn erst dann soll – nach derzeitiger Planung – die endgültige Entscheidung fallen: „The current timeline will see Land 400 Phase 3 return to Government for consideration in 2022.“
Rheinmetall scheint ziemlich siegesgewiss
Gary Stewart, Geschäftsführer der Rheinmetall Defence Australia: „Wir begrüßen die Entscheidung des Commonwealth, Lynx KF41 für die RMA-Tests auszuwählen und freuen uns darauf, die Leistungsfähigkeit unseres Schützenpanzers der nächsten Generation unter Beweis stellen zu können. Wir sind überzeugt davon, dass Lynx für Australien das beste Fahrzeug seiner Klasse ist und neue Maßstäbe in Bezug auf Schutz, Mobilität, Wirksamkeit und Netzwerkfähigkeit setzt, die erforderlich sind, um auf dem Gefechtsfeld zu bestehen. Rheinmetall hat dieses Fahrzeug so entwickelt, dass es bei der vorgesehenen Indienststellung durch die australischen Streitkräfte im Jahr 2026 ideal ausgereift ist. Zudem verfügt es über eine Aufwuchsfähigkeit, um die Nutzungsphase auf mehr als 40 Jahre auszudehnen.“
Wäre aktiver Auftrag Nummer 2 Down Under
In einem weiteren australischen Großvorhaben liefert Rheinmetall – beginnend noch 2019 – 211 Radspähpanzer Boxer an die australische Armee. Das Fahrzeug wurde vom Commonwealth ausgewählt, nachdem es in den Jahren 2016-2017 eine zwölf Monate lange RMA-Erprobungsphase erfolgreich durchlaufen hatte. Sowohl der Boxer als auch der Lynx sind modular aufgebaut. Die Basisfahrzeuge lassen sich durch Missionsmodule für verschiedene Einsatzzwecke neu konfigurieren. Dies ermöglicht es, die Fahrzeugflotten an den sich abzeichnenden operativen Bedarf anzupassen. „Rheinmetall hat alle wesentlichen Vorteile vom Boxer genutzt und sie in das Lynx KF41-Paket einbezogen“, so Stewart. „Zwischen beiden Fahrzeugflotten besteht eine signifikante Gemeinsamkeit.“ Aber es ist noch ein weiter Weg zu dem 15 milliardenschweren Honigtopf!
{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Aktuell (17.09.2019 / 15.26 Uhr) notieren die Aktien der Rheinmetall AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,35 EUR (+0,30 %) bei 117,10 EUR.