23.02.2016 – Am 03. März setzt sich der Arbeitskreis für die Indizes der Deutsche Börse AG (ISIN: DE0005810055) erneut zusammen. Dann werden die ab dem 21. März greifenden Änderungen in der Zusammensetzung festgelegt und bekannt gegeben.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht nun erneut der MDAX. Wenn es zu einer der selteneren Veränderungen im DAX kommt gibt es hier durch den zusätzlichen Austausch der Titel mit dem SDAX stets die größte Veränderung in der Zusammensetzung.
K+S droht der Abstieg in den MDAX
Vom Abstieg aus dem DAX ist dieses Mal der Düngemittel- und Salzproduzent K+S AG (ISIN: DE000KSAG888) bedroht. Dieser hat in den letzten 12 Monaten über 30% seines Börsenwertes eingebüßt. Ohne eine deutliche Erholung erfüllt er nicht mehr die Kriterien für den Index und rutscht in den MDAX. Sollte dies nun im März der Fall sein droht dem Aktienkurs womöglich ein weiterer herber Schlag. Viele Investoren, besonders Fonds ziehen dann ihr Kapital ab und der Kurs könnte auf ein neues Zehnjahrestief zusteuern.
Im MDAX wartet derweil seit mehreren Monaten schon ein Anwärter auf den DAX. Der ProSiebenSat. 1 Media SE (ISIN: DE000PSM7770) wurde bereits im September ein möglicher Aufstieg bescheinigt. Dem Immobilienkonzern Vonovia SE (ISIN: DE000A1ML7J1) musste da aber der Vortritt gelassen werden, der damit den Platz der Lanxess AG (ISIN: DE0005470405) einnahm.
Steinhoff und Schaeffler vor dem Durchmarsch
Potenzielle Aufsteiger aus dem SDAX in den MDAX gibt es ebenfalls. Anwärter auf einen Platz im Index der mittelgroßen Unternehmen sind derzeit der Möbelhersteller Steinhoff International Holdings N.V. (ISIN: NL0011375019), der erst im Dezember seine Hauptnotierung vom südafrikanischen Johannesburg nach Frankfurt verlegt hat, sowie der im Oktober an die Börse gegangene Automobilzulieferer Schaeffler AG (ISIN: DE000SHA0159) und das Immobilienunternehmen Alstria Office Reit AG (ISIN: DE000A0LD2U1).
Automobilzulieferern und Stahlunternehmen droht der Abstieg
Zu den möglichen Absteigern aus dem MDAX gehören Unternehmen aus den derzeit stark belasteten Branchen Automobil- und Stahlindustrie. Dem Automobilzulieferer ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) droht nach dem Kursverlust, bei dem der Börsenwert bis September fast halbiert wurde, und der bisher nicht ausreichenden Erholung der Abstieg. Die anderen beiden auf den SDAX zusteuernden Unternehmen sind der Stahlhändler Klöckner & Co. SE (ISIN: DE000KC01000) sowie der Stahlhersteller Salzgitter AG (ISIN: DE0006202005).
Die europäische Stahlbranche wird derzeit besonders von den billigen Stahlexporten Chinas belastet, denen erst seit wenigen Tagen mit Strafzöllen der EU-Kommission etwas Einhalt geboten wird. Doch selbst die Ankündigung der chinesischen Regierung, die Überkapazitäten in der heimischen Stahlbranche in den kommenden Jahren abzubauen, lassen durch die ab 2019 schärfer werdenden EU-Auflagen für den Klimaschutz kaum Erholung zu.