Am Dienstag hat Osram-Vorstandschef Olaf Berlien die neue Strategie des Unternehmens vorgestellt. Demnach will die Osram Licht AG (ISIN: DE000LED4000) ihr bisheriges Kerngeschäft mit Halogen- und Energiesparlampen bereits innerhalb des nächsten halben Jahres komplett abstoßen. Zukünftig will sich das Unternehmen verstärkt auf die Herstellung von LED-Chips konzentrieren.
Im Oktober abgelaufene Geschäftsjahr 2014/2015 konnte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 8% auf 5,57 Mrd. EUR verbuchen. Der Großteil des Zuwachses wurde jedoch durch den niedrigen Kurs des Euro ermöglicht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg auf 567 Mio. EUR an. Wegen gestiegener Kosten des Sparprogramms sank der Gewinn jedoch um 11% auf 171 Mio. EUR.
Das Geschäft mit den LED’s soll in fünf Jahren bereits so viel Umsatz erwirtschaften wie jetzt der gesamte Konzern. Beim Betriebsergebnis wird die doppelte Höhe des derzeitigen Gesamtergebnisses erwartet. Das Geschäft mit den herkömmlichen Lampen leidet seit Jahren unter der neuen LED-Technologie und der billiger produzierenden Konkurrenz aus Asien.
Für die Neuausrichtung sind bis 2020 bereits Investitionen von insgesamt 3 Mrd. EUR geplant. Neben 2 Mrd. EUR für Forschung und Entwicklung im Bereich der LED-Technologie, soll in Malaysia bis 2017 eine Fabrik für die LED-Chips entstehen. Der Konzernumbau soll durch den Verkauf des Lampengeschäfts und das bereits laufende Sparprogramm ohne einen weiteren Stellenabbau auskommen. Seit 2011 wurden bereits über 9.000 Arbeitsplätze abgebaut.
Die Investitionskosten und der Verkauf des Lampengeschäfts sollen sich bereits im laufenden Geschäftsjahr auf die Zahlen auswirken. Umsatz und Ebitda sollen niedriger ausfallen, während der Gewinn aufgrund eines Verkaufserlöses aus einer Beteiligung in China ansteigen soll. Die Dividende soll mit 0,90 EUR je Aktie gleich bleiben. Für Januar 2016 wurde zudem ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 500 Mio. EUR angekündigt.
An der Börse reagierten die Aktionäre von Osram wenig erfreut. Der Kurs der Aktie brach um über 22% ein.