Die Osram (ISIN: DE000LED4000) ist ja begehrt – derzeit – und momentan hat ja ams mit dem höheren Angebot die Nase scheinbar vorn.
Der Vorstand und Aufsichtsrat bekennen sich heute eher halbherzig zum ams Angebot – eigentlich nur weil der Kaufpreis höher ist. Es gibt heir wohl einige Kröten im angebot, die später – sofern ams zum Zuge kommt – wahrscheinlich noch einiges an Konfliktpotential enthalten:
„Ungeachtet der finanziellen Attraktivität des Angebots gibt es im Vorstand und Aufsichtsrat weiterhin Bedenken in Bezug auf eine Übernahme durch ams. So würden beide Gremien für die Transformation von Osram von einem vertikal integrierten Lichtexperten zu einem High-Tech-Photonik-Player eine private Eigentümerstruktur bevorzugen. Außerdem bedürfen einige offene Fragen zur Strategie noch weiterer Abstimmung zwischen Osram und ams, insbesondere mit Blick auf die Ausrichtung der Geschäfte, die globale Standortstrategie, das Synergiepotential und das Integrationskonzept. Es ist nach Ansicht von Vorstand und Aufsichtsrat entscheidend, dass ein qualifiziertes und motiviertes Integrationsteam mit Mitarbeitern von ams und Osram ein professionelles Konzept erstellt und in einem stringent gemanagten Projekt umsetzt. Insgesamt sehen Vorstand und mehrheitlich auch der Aufsichtsrat die verfolgte Strategie von ams in vielen Teilen als erfolgversprechend an, insbesondere mit Blick auf die Weiterentwicklung der Geschäftseinheit Opto Semiconductors. Durch einen Zusammenschluss mit ams könnte diese unter anderem bei der Entwicklung innovativer Sensorik- und Photonik-Lösungen und durch die Nutzung der etablierten Kundenzugänge profitieren.“ (OSRAM, Pressemitteilung 16.09.2019){loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Der Konzernbetriebsrat schießt auf jeden Fall gegen das Angebot von ams: „Der Konzernbetriebsrat hat sich mit dem Angebot von ams intensiv beschäftigt. Wir haben die industrielle und technologische Logik, die hinter dem Angebot steht, verstanden und geprüft. Dennoch sind wir zur Überzeugung gekommen, dass das Angebot für OSRAM und viele seiner Stakeholder, insbesondere die Beschäftigten, mit erheblichen Risiken und Nachteilen verbunden ist, sodass wir den Aktionären empfehlen, das Angebot nicht anzunehmen.“ Es ist natürlich die Frage: Welchen Einfluß hat ein Betriebsrat auf die freien Aktionäre? Welchen Anteil haben die Belegschaftsmitglieder am Unternehmen? Und die Argumentation des Betriebsrates ist ja so abwegig nicht: AMS habe keine Erfahrungen mit großen Übernahmen. AMS sei viel kleiner als Osram und deshalb komplett ungeeignet ein Unternehmen dreifacher Größe zu integrieren. Viel überzeugender aus Gewerkschaftssicht erscheint ein weiterer Einwand: Eigenntlich sei ams nur an einerTechnologie von Osram interessiert: „Das angekündigte Übernahmeangebot und die weiteren Äußerungen von Vertretern von ams haben gezeigt, dass ams im Wesentlichen an der Technologie von OSRAM im Bereich Optohalbleiter interessiert ist.“ –Ehrlich gesagt nicht unrealistisch.
Und heute hat ams die Mindestannahmeschwelle für ihr Übernahmeangebot gesenkt: „Der Bieter hat sich entschlossen, die genannte Mindestannahmeschwelle hiermit von 70% auf 62,5% zu verringern.“ Es scheint also noch einiges im Fluß zu sein, Spannung bis zum 1.10.2019 garantiert.
Aktuell (16.09.2019 / 13:45 Uhr) notieren die Aktien der Osram Licht AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,22 EUR (+0,59 %) bei 37,72 EUR.