Wie die STADA Arzneimittel AG (ISIN: DE0007251803) am Dienstag bekannt gab, wollen die am vergangenen Dienstag mit ihrem Übernahmeversuch gescheiterten Investoren Bain Capital und Cinven Partners LLP einen zweiten Versuch wagen.
Neues Angebot innerhalb weniger Tage möglich
Zu diesem Zweck sollen sie in Erwägung ziehen, bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen Antrag auf Befreiung von der einjährigen Sperrfrist zur Abgabe eines erneuten Übernahmeangebots einzureichen.
Eine mögliche Zustimmung zu diesem Antrag wird bei STADA eigenen Angaben zufolge bereits geprüft. Das erste Angebot von Bain und Cinven wurde vom Vorstand und Aufsichtsrat unterstützt. STADA und die BaFin könnten im Falle eines Antrags innerhalb von 48 Stunden eine Entscheidung treffen. Im Falle einer Zustimmung wäre Weg für ein neues Angebot der beiden Investoren frei, das schon in den nächsten Tagen folgen könnte.
Mit dem letzten Angebot von 66 EUR je Aktie, 65,28 EUR zzgl. 0,72 EUR Dividende, verfehlten Bain und Cinven die erforderliche Mindestannahmeschwelle nur um rund 2 %. Viele Privatanleger und vor allem Hedgefonds hatten ihre Anteile nicht angedient. Besonders bei den Hedgefonds wurde vermutlich auf ein höheres Angebot bei einem Squeeze-Out spekuliert.
Einem Bericht der Fiancial Times zufolge könnte bei einem erneuten Angebot der Preis gleich bleiben, jedoch die Mindestannahmeschwelle auf 65 % gesenkt und die Andienungsfrist verkürzt werden.
Wiedenfels und Kraft verlassen STADA
Ein weiterer Medienbericht von Bloomberg gab am Dienstag zudem die mögliche Ablösung des STADA-Vorstandschefs Matthias Wiedenfels bekannt, die kurze Zeit später bestätigt wurde. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hatte dies in Erwägung gezogen und sich am Dienstagmorgen über einen möglichen Nachfolger beraten.
Mit Wiedenfels zusammen verlässt auch Finanzchef Helmut Kraft das Unternehmen. Zum neuen Vorstandschef wurde Engelbert Tjeenk Willink ernannt. Er war bereits im Vorstand bei Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim AG & Co. KG. Den Posten des Finanzchefs wird Bernhard Düttmann übernehmen. In dieser Position war Düttmann bereits bei Lanxess und Beiersdorf tätig. Beide Vorstände sind jedoch vorerst bis Ende dieses Jahres bestellt. Im Falle einer Übernahme durch Bain und Cinven könnten dann Kandidat der Investoren folgen.