„Von unseren Märkten kam im vergangenen Quartal verstärkter Gegenwind. Insbesondere die Autokonjunktur hat sich deutlich eingetrübt.
Aber auch im Bereich mobiler Endgeräte sowie in der Allgemeinbeleuchtung ist die Nachfrage zurückgegangen“, sagte Olaf Berlien, Vorstandsvorsitzender der OSRAM Licht AG (ISIN: DE000LED4000).„Wir haben eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen, um Umsätze und Rendite zu verbessern.“{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Ungünstige Entwicklungen auf den Märkten für Autos, insbesondere in China, und mobile Endgeräte haben Osram im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019 belastet. Politische Widrigkeiten wie die internationalen Handelskonflikte sowie eine abgeschwächte Nachfrage für Allgemeinbeleuchtung und die Nachwirkungen des Abgastestverfahrens WLTP waren die Hauptgründe für die Verunsicherung der Kunden. Hinzu kam ein Lagerabbau bei den Abnehmern gegen Jahresende. Auf vergleichbarer Basis ging der Quartalsumsatz binnen Jahresfrist um rund 15 Prozent auf 828 Millionen Euro zurück. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA lag mit 93 Millionen Euro ebenfalls unter Vorjahresniveau. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte 11,3 Prozent. In den Zahlen sind die Geschäftsaktivitäten der Sylvania Lighting Solutions in Nordamerika, für die im Januar eine Verkaufsvereinbarung geschlossen wurde, sowie das zum Verkauf stehende europäische Leuchtengeschäft nicht mehr erfasst. Diese werden ab dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019 als nicht mehr fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen.
Die Marktschwäche spiegelt sich in allen drei Geschäftseinheiten wider. So verzeichnet beispielsweise der Bereich Opto Semiconductors im ersten Quartal einen Umsatzrückgang auf vergleichbarer Basis von rund 17 Prozent. Hier schlägt sich neben den konjunkturellen Effekten bei den Kunden in der Automobilindustrie und der Allgemeinbeleuchtung auch ein Abbau der Lagerbestände bei Vertriebspartnern nieder. Die Umsätze des Bereichs Automotive lagen elf Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum. Im Berichtszeitraum ist vor allem in China der Automarkt deutlich zurückgegangen; das Pkw-Produktionsminus betrug dort dem Marktforscher IHS zufolge auf Quartalsbasis gut 15 Prozent. Auch zahlreiche westliche Hersteller haben ihre Erwartungen zuletzt zurückgeschraubt. Im Bereich Digital lag das Umsatzminus bei rund 17 Prozent, insbesondere durch eine schwache Marktentwicklung im Bereich der Allgemeinbeleuchtung.
Durch die zahlreichen Unwägbarkeiten bleibt die Sicht auf die kommenden Quartale deutlich eingeschränkt. Der Vorstand hat eine Reihe von Gegenmaßnahmen insbesondere auch zur Umsatzsteigerung initiiert. Vor allem beim Geschäftsbereich Opto Semiconductors wurden erhebliche strukturelle Maßnahmen eingeleitet. Hierdurch soll die Jahresprognose gesichert werden. Das Erreichen der Jahresziele steht allerdings unter dem Vorbehalt einer Belebung des Auftragseingangs in den nächsten Monaten.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Osram wird sich in Zukunft wie angekündigt noch stärker auf Photonik und damit optische Technologien über Beleuchtung hinaus fokussieren. Das bildet sich auch in den neuen Strukturen ab, mit denen das Unternehmen ins neue Geschäftsjahr gestartet ist. Damit schärft Osram weiter sein Profil und richtet sich nachdrücklich auf wachstumsstarke Märkte aus. Der Schwerpunkt liegt auf optischen Halbleitern, Automobil und digitale Anwendungen. Mit dieser fokussierten Aufstellung rückt Osram noch stärker an seine Märkte und balanciert sein Portfolio besser aus. Die langfristige Strategie bleibt intakt.
Der Verkauf des europäischen Leuchtengeschäfts schreitet unterdessen voran. Im Rahmen der Klassifizierung dieses Geschäfts als nicht fortgeführte Aktivität wurde eine Wertberichtigung vorgenommen, die sich auf das Nettoergebnis ausgewirkt hat.
Aktuell (07.02.2019 / 09:23 Uhr) notieren die Aktien der Osram Licht AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,24 EUR (+0,63 %) bei 38,40 EUR.