15.06.2021 – Die Lufthansa AG(ISIN: DE0005419105) konnte sich mittlerweile im Tal der Tränen stabilisieren und die neuen Buchungszahlen deuten auf eine schöne Erholung im Sommer hin. auch wenn die lukrativen Fernreisen noch weit hinter alten Zahlen zurückbleiben, so gibt es doch für einige Destinationen fast wieder Vor-Corona-Niveau. So berichtet die Luftfahrtbranche von mehr Flugkapazität auf der Deutschland-Türkei Route diesen Sommer als in 2019.
Und jetzt kündigt Lufthansa die Konkretisierung der Pläne zu einer Kapitalerhöhung an
Neben der Aussicht auf „normale Kennziffern in 2024“: „Die Lufthansa Group strebt im Jahr 2024 eine Adjusted EBIT-Marge von mindestens 8% und einen Adjusted ROCE (ohne liquide Mittel)von mindestens 10% an.“ Gab es auch Neues zur diskutierten Teilnahme des Bundes an einer erneuten Kapitalerhöhung. Konkret: Wie wird der WSF agieren.
Zur Erinnerung der WSF wurde zur Stabilisierung der Wirtschaft in Folge der Coronavirus-Pandemie von der Bundesregierung initiiert. Mit einem Gesamtvolumen von bis zu 600 Milliarden Euro stellt er Unternehmen branchenübergreifend Stabilisierungsmaßnahmen zur Stärkung ihrer Kapitalbasis und zur Überwindung von Liquiditätsengpässen bereit. Der WSF richtet sich an Unternehmen der Realwirtschaft, deren Bestandsgefährdung erhebliche Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort oder den Arbeitsmarkt in Deutschland hätte.
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Und der WSF war beim 9 Mrd EUR Paket für Rettung der Lufthansa massgeblich beteiligt
Der WSF übernahm 20 % an dem Luftfahrt-Unternehmen direkt. Dazu eine stille Einlage in Höhe von 4,7 Milliarden EUR. Hinzu kommt eine weitere stille Beteiligung über eine Milliarde EUR, die in Aktien umgewandelt werden kann. Der Staat könnte so seine Beteiligung an der Lufthansa auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöhen, falls ein anderer Investor versuchen sollte, die Fluggesellschaft zu übernehmen. Die Staatsbank KfW steuerte einen Kredit von bis zu drei Milliarden EUR bei.
Und jetzt fragte man sich, ob die geplante Mega-Kapitalerhöhung auch neues Staatsgeld bringen würde – NEIN
Zur Vorbereitung einer möglichen Kapitalerhöhung hat Lufthansa – wie gestern mitgeteilt – Banken mandatiert. Der WSF erwägt, auch unter Berücksichtigung der Marktbedingungen, sich ohne den Einsatz zusätzlicher Mittel auf dem Wege einer sogenannten Opération Blanche an einer potenziellen Kapitalerhöhung zu beteiligen, hiess es dann weiter. Opération Blanche heisst in diesem Zusammenhang, dass ein Aktionär soviele Bezugsrechte, die er im Rahmen einer Bezugsrechtskapitalerhöhung erhalten hat, veräussert, wie er benötigt, um aus dem Erlös die übriggebliebenen Bezugsrechte auszuüben. Ergebnis ist also: Ein geringerer prozentualer Anteil am Unternehmen, wie vor der Kapitalerhöhung. Dafür aber keinerlei neuer/weiterer Geldaufwand für die Teilnahme an der Kapitalerhöhung.
Je höher der Wert der Bezugsrechte, also je tiefer der Bezugspreis unter dem Aktienkurs liegt, desto geringer ist die Verwässerungswirkung für den handelnden Aktionär, wenn er eine Opération Blanche ins Auge fasst.
Aber noch ist – zumidnest offiziell – alles offen: „Vorstand und Aufsichtsrat haben noch keine Entscheidung über Umfang und Zeitpunkt einer möglichen Kapitalerhöhung getroffen. Zudem steht die Zustimmung durch den WSF hierzu aus.“