Der Spezialchemie-Konzern LANXESS AG (ISIN: DE0005470405) setzt seinen profitablen Wachstumskurs fort. Das Unternehmen hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen.
Auch ins neue Jahr ist LANXESS gut gestartet.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg im Geschäftsjahr 2017 um 29,6 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro, den bisher höchsten Wert der Unternehmensgeschichte. Im Vorjahr waren es 995 Millionen Euro. Damit liegt das operative Ergebnis am oberen Ende der prognostizierten Bandbreite von 1,25 bis 1,3 Milliarden Euro.
Wesentliche Gründe für den starken Ergebnisanstieg waren gesteigerte Absatzmengen in allen Segmenten sowie der starke Beitrag der im vergangenen Jahr erworbenen Chemtura-Geschäfte. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erhöhte sich von 12,9 Prozent auf 13,3 Prozent und näherte sich damit weiter dem mittelfristigen Margenziel. Ab 2021 soll die durchschnittliche Marge zwischen 14 und 18 Prozent liegen. Der Umsatz des Konzerns stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls deutlich um 25,5 Prozent auf 9,66 Milliarden Euro nach 7,7 Milliarden Euro im Jahr zuvor.
Das Konzernergebnis lag bei 87 Millionen Euro nach 192 Millionen Euro im Vorjahr. Grund für den Rückgang sind erhebliche einmalige Sonderaufwendungen vor allem für die Integration der Chemtura-Geschäfte und für die Konsolidierung von Produktionsnetzwerken und Wertschöpfungsketten sowie eine Einmalbelastung aus der US-Steuerreform. Bereinigt um diese Sondereffekte sowie um Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte stieg das Konzernergebnis um 53,9 Prozent von 246 Millionen Euro auf 379 Millionen Euro.
Die berichteten Finanzkennzahlen entsprechen den aktuellen Markterwartungen.
„Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir strategisch und operativ viel erreicht. Damit haben wir eine starke Basis für die Zukunft gelegt“, so LANXESS-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert. „Wir haben mit Chemtura unsere bisher größte Akquisition erfolgreich abgeschlossen und auch darüber hinaus die Qualität des Portfolios weiter signifikant verbessert. In dieser Aufstellung haben wir das bisher beste Ergebnis der LANXESS-Geschichte erzielt und die Profitabilität des Konzerns weiter gesteigert.“
Höhere Dividende für 2017 vorgeschlagen
Der gute Geschäftsverlauf in 2017 soll sich erneut in einer höheren Dividende widerspiegeln. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2018 eine um 14 Prozent erhöhte Dividende von 80 Eurocent je Aktie vorschlagen. Das entspräche einem Ausschüttungsvolumen von rund 73,2 Millionen Euro.
Deutsche Standorte gestärkt, Wachstumsregionen ausgebaut
Neben den Akquisitionen hat LANXESS in 2017 auch sein organisches Wachstum deutlich vorangetrieben. Rund 550 Millionen Euro investierte der Konzern in sein globales Anlagennetzwerk, rund 235 Millionen Euro davon in die deutschen Standorte. Auch beim Ziel, sein Geschäft regional stärker auszubalancieren, ist der Konzern in 2017 vorwärts gekommen. In den Wachstumsregionen Nordamerika und Asien baute LANXESS seine Präsenz und seinen Umsatz weiter aus. Der Anteil von Nordamerika am globalen Umsatz stieg von 17 auf 19 Prozent, der Anteil von Asien/Pazifik von 26 auf 28 Prozent. Damit erzielt der Konzern inzwischen fast die Hälfte seines Umsatzes in diesen beiden Marktregionen.
Umsatz und Ergebnis steigen in allen Segmenten
Der Umsatz des Segments Advanced Intermediates lag im Geschäftsjahr 2017 mit 1,97 Milliarden Euro um 13,1 Prozent über dem Vorjahreswert von 1,74 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 2,8 Prozent auf 335 Millionen Euro nach 326 Millionen Euro im Vorjahr. Deutlich gestiegene Absatzmengen bei Zwischenprodukten sorgten für die positive Entwicklung, eine schwache Nachfrage im Agrobereich und nachteilige Wechselkurseinflüsse wirkten gegenläufig. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug 17,0 Prozent nach 18,7 Prozent im Vorjahr.
Im Segment Specialty Additives hat sich der Umsatz fast verdoppelt und stieg sehr deutlich um 90,7 Prozent auf 1,60 Milliarden Euro nach 841 Millionen Euro im Jahr zuvor. Das EBITDA vor Sondereinflüssen wuchs ebenfalls kräftig um 76,8 Prozent auf 267 Millionen Euro nach 151 Millionen Euro im Vorjahr. Maßgeblich für die sehr gute Entwicklung waren der Beitrag der neu erworbenen Chemtura-Geschäfte und deutlich gestiegene Absatzmengen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug 16,6 Prozent nach 18,0 Prozent im Vorjahr.
Im Segment Performance Chemicals stieg der Umsatz um 10,5 Prozent von 1,30 Milliarden Euro auf 1,44 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 252 Millionen Euro um 13,0 Prozent über dem Vorjahreswert von 223 Millionen Euro. Vor allem das starke Volumenwachstum führte zur Ergebnisverbesserung. Auch das Geschäft mit Desinfektions- und Hygienelösungen, das LANXESS 2016 von Chemours erworben hatte, leistete einen guten Ergebnisbeitrag. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg entsprechend auf 17,5 Prozent nach 17,1 Prozent im Vorjahr.
Im Segment Engineering Materials stieg der Umsatz um 29,4 Prozent von 1,06 Milliarden Euro auf 1,37 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 219 Millionen Euro um 37,7 Prozent und damit sehr deutlich über dem Vorjahreswert von 159 Millionen Euro. Treiber hierfür waren das mit Chemtura erworbene Urethane-Geschäft sowie höhere Verkaufspreise und gestiegene Absatzmengen. Entsprechend stieg die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 15,1 auf 16,0 Prozent.
Im Segment ARLANXEO stieg der Umsatz um 19,2 Prozent auf 3,23 Milliarden Euro nach 2,71 Milliarden Euro im Vorjahr. Das EBITDA vor Sondereinflüssen betrug 385 Millionen Euro und lag damit um 3,2 Prozent über dem Vorjahreswert von 373 Millionen Euro. Das Ergebnis belasteten die weiterhin schwierigere Wettbewerbssituation, die erhebliche Volatilität der Rohstoffpreise und ein schwacher US-Dollar. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug 11,9 Prozent nach 13,8 Prozent im Vorjahr.
Ausblick 2018: Bilanzierung ohne ARLANXEO
Die positive Entwicklung von 2017 setzt sich mit dem guten Start ins neue Jahr fort. Für das Jahr 2018 spielt bei LANXESS eine bilanztechnische Besonderheit eine Rolle: Ab dem zweiten Quartal 2018 wird das Kautschuk-Joint-Venture ARLANXEO als nicht-fortgeführtes Geschäft ausgewiesen. In den übrigen vier Segmenten Advanced Intermediates, Specialty Additives, Performance Chemicals und Engineering Materials, die unter dem Begriff „New LANXESS“ zusammengefasst werden, erwartet der Konzern in Summe eine leichte Steigerung beim EBITDA vor Sondereinflüssen. 2017 lag diese Kennziffer ohne Berücksichtigung von ARLANXEO bei 925 Millionen Euro.
Eine konkretere Ergebnisprognose wird der Konzern auch in diesem Jahr mit der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal geben. Die Quartalsmitteilung wird am 4. Mai 2018 veröffentlicht.
Aktuell (15.03.2018 / 14:14 Uhr) notieren die Aktien der Lanxess AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -3,00 EUR (-4,46 %) bei 64,24 EUR.