12.12.2019 – Nach dem Verlust im zweiten Quartal 2019 hat sich die Ertragssituation im dritten Quartal bei Krones AG (ISIN: DE0006335003) leicht entspannt. Trotzdem muss Krones etwas tun, um mittelfristig die Kosten niedriger zu gestalten. Deshalb wurden heute 70 Mio. EUR als Aufwand verbucht – Jahresergebnis fast pulverisiert, aus 3% werden 1% EBT-Umsatzmarge. Maßnahmen zur Senkung von Personalkosten (Abfindungen, Qualifikationsmassnahmen, Vorruhestand), sowie gezielte Portfoliooptimierungen erfordern 2019 Rückstellungen und Wertberichtigungen in der Höhe von 70 Mio EUR.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Im Rahmen der Effizienzmaßnahmen baut Krones bereits im laufenden Geschäftsjahr Stellen ab. Dieses Programm wird 2020 fortgeführt. Die dafür notwendigen Aufwendungen und Rückstellungen summieren sich auf etwa 30 Millionen Euro. Vom Abbau betroffen sind insbesondere Stellen in den administrativen Bereichen – man spricht von 300-500 Stellen, vornehmlich in Deutschland.
Krones investiert seit vielen Jahren in unterschiedliche Zukunftstechnologien zum Direktdruck mit Tinte. Künftig fokussiert sich das Unternehmen auf die Direktdruck-Technologie mit der größten Marktakzeptanz. Für Direktdruck-Technologien, die nicht weiterverfolgt werden, fällt eine Wertminderung von rund 20 Millionen Euro an. Hinzu kommen Wertminderungen des Goodwill in Höhe von rund 20 Millionen Euro. Die beiden Wertminderungen sind nicht liquiditätswirksam und haben keine Auswirkungen auf den Cashflow von Krones.
Positive EBT Wirkung von 75 Mio. EUR JÄHRLICH erwartet
Für 2020 und 2021 erwartet Krones durch die Senkung der Personalkosten und durch die Portfoliobereinigungen sowie weitere Maßnahmen einen positiven EBT-Effekt von insgesamt etwa 150 Millionen Euro. Auf die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 haben die Wertminderungen und Rückstellungen für die strukturellen Maßnahmen keine Auswirkung. Die Dividende wird auf Basis des Ergebnisses ohne diese Sonderbelastungen bemessen und soll in der gewohnten Spanne von 25 bis 30 Prozent des Ergebnisses liegen.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Umsatz steigt
Der Vorstand hat Maßnahmen ergriffen, um den Ergebnisbelastungen entgegenzuwirken. Neben kurzfristigen Maßnahmen wie Einsparungen bei Budgets wird Krones die Investitionen für die nächsten ein bis zwei Jahre deutlich kürzen. Akquisitionen werden zunächst ebenfalls zurückgestellt. Krones arbeitet nachhaltig an wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen, um die Marktanteile zu halten und im besten Fall ausbauen zu können. Die bereits initiierten strategischen Maßnahmen, wie die Preiserhöhungen und der bisherige Ausbau des Global Footprint, reichen nicht aus, um die angestrebten mittelfristigen Ergebnisziele zu erreichen. Daher wird es strukturelle Anpassungen geben. Alle Prozesse, Organisationsstrukturen und Ressourcen werden optimiert. Auch Portfoliooptimierungen sollen zu einer höheren Effizienz des Unternehmens beitragen. Insgesamt lässt es sich nicht vermeiden, dass 300 bis 500 Arbeitsplätze, hauptsächlich an den deutschen Standorten, wegfallen werden.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Prognose ist positiv zu sehen
Krones erwartet, dass die Produktionskapazitäten im vierten Quartal gut ausgelastet sind. Das wird sich positiv auf die Ertragskraft auswirken. Das Unternehmen hält daher an seiner Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2019 fest und rechnet unverändert mit einer EBT-Marge von rund 3 %. Das Erreichen des Ziels ist aber anspruchsvoll. Die Prognose für die EBT-Marge von rund 3 % enthält keine Kosten für strukturelle Maßnahmen. Beim Umsatz rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2019 weiterhin mit einem Wachstum von 3 %. Für die dritte Zielgröße, das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, erwartet Krones 26 %. Und die Aufwendungen gehen zu Lasten der EBT-Marge unbereinigt, die auf 1% fällt.
Aktuell (12.12.2019 / 12:35 Uhr) notieren die Aktien der Krones AG im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +1,75 EUR (+2,85 %) bei 63,75 EUR.