Die Knorr-Bremse AG (ISIN: DE000KBX1006), Weltmarktführer für Bremssysteme und führender Anbieter weiterer Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge, hat im ersten Halbjahr 2021 ein sehr gutes Geschäftsergebnis erzielt und weist eine starke Bilanz für das 2. Quartal aus.
Dr. Jan Mrosik, Vorstandsvorsitzender der Knorr-Bremse AG: „Knorr-Bremse hat im ersten Halbjahr 2021 sehr gute Ergebnisse erwirtschaftet und die Profitabilität kräftig gesteigert. Die weltweit starke Konjunktur bei Nutzfahrzeugen sowie ein konsequentes Kostenmanagement waren die Haupttreiber dieser guten Entwicklung in unserer Truck-Division. Diese konnte ihren Auftragseingang verdoppeln. Die Division Rail stand wie der gesamte Markt noch unter dem Eindruck der Covid-19-Pandemie und sah Verschiebungen größerer Projekte zwischen den Quartalen. RVS erwirtschaftete jedoch insgesamt im ersten Halbjahr stabile Umsätze und Margen. Vor dem Hintergrund der weltweit angespannten Versorgung mit Zulieferprodukten unternehmen wir größte Anstrengungen, die Folgen für unsere Kunden abzufedern. Auch angesichts dieser Herausforderung sind wir insgesamt auf einem guten Weg. Das Marktwachstum in beiden Divisionen ist intakt. Wir werden auch weiterhin von den Megatrends wie Urbanisierung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Mobilität profitieren. Wir bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr.“
Frank Markus Weber, Finanzvorstand der Knorr-Bremse AG: „Wir können im ersten Halbjahr 2021 einen neuen Rekord-Auftragsbestand verzeichnen. Mit einem Umsatzwachstum von 11,9 % gegenüber Vorjahr und einer Verbesserung der EBIT-Marge (ROS) um 1,5 Prozentpunkte auf 14,5 % sind wir sehr zufrieden. Auch unsere Earnings per share stiegen um fast 41 % auf 2,07 Euro. Dank der positiven Ergebnisbeiträge konnten wir rund 500 Mio. EUR an Kreditlinien aus dem Covid-19-Maßnahmenprogramm vollständig zurückzahlen und eine sehr starke Bilanz zum Quartalsende ausweisen.“
Auftragsbestand auf neuem Rekordniveau, Umsatz kräftig um 11,9 % gestiegen
Im ersten Halbjahr 2021 steigerte Knorr-Bremse den Auftragseingang im Konzern merklich um 32,1 % über das Niveau des Vorjahres auf 3.602,9 Mio. EUR (Vorjahr: 2.727,1 Mio. EUR). Diese Entwicklung basierte auf einer sehr hohen Nachfrage im Nutzfahrzeugbereich und führte zu einem Auftragsbestand auf Rekordniveau zum 30.06.2021 in Höhe von 5.161,0 Mio. EUR (Vorjahr: 4.363,3 Mio. EUR).
Auch im Konzernumsatz spiegelt sich die dynamische Entwicklung des Nutzfahrzeugmarktes in der ersten Hälfte des Berichtsjahres mit einem Anstieg um 11,9 % auf 3.418,9 Mio. EUR (Vorjahr: 3.055,8 Mio. EUR) wider. Währungsbereinigt und bereinigt um die im ersten Halbjahr 2021 übernommene EVAC-Gruppe sowie R.H. Sheppard betrug der Umsatzanstieg sogar 14,9 %.
Die größten Umsatzzuwächse konnten in Südamerika (+55,3 %) und Europa (+17,2 %) verbucht werden. Auch in den Regionen Nordamerika (+15,3 %) und Asien/Pazifik (+1,3 %) legte das Geschäft zu.
Deutlich gesteigerte Profitabilität: EBIT-Marge (ROS) steigt auf 14,5 %
Das EBITDA im ersten Halbjahr 2021 belief sich auf 632,2 Mio. EUR (Vorjahr: 535,5 Mio. EUR) und lag damit vor allem volumenbedingt um 18,1 % über Vorjahr. Auch die EBITDA-Marge stieg von 17,5 % im Vergleichszeitraum auf nunmehr 18,5 % im ersten Halbjahr 2021.
Das EBIT verbesserte sich im ersten Halbjahr 2021 mit einem Anstieg um 24,6 % kräftig auf 495,5 Mio. EUR (Vorjahr: 397,5 Mio. EUR). Die EBIT-Marge (ROS) betrug 14,5 % und lag damit um 1,5 Prozentpunkte über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (13,0 %).
Der Free Cashflow belief sich im ersten Halbjahr 2021 auf 108,2 Mio. EUR und lag damit um 121,5 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahresniveau von -13,3 Mio. EUR.
Systeme für Schienenfahrzeuge (RVS) mit stabilen Margen trotz langsamer Markterholung
Das Geschäft der Division RVS entwickelte sich im ersten Halbjahr 2021 weiterhin unter dem Eindruck der Covid-19-Pandemie, die zu Projektverschiebungen führte. So reduzierte sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um -12,8 % von 1.664,3 Mio. EUR auf 1.450,5 Mio. EUR. Von dieser Entwicklung waren alle Regionen, insbesondere Asien, betroffen. Die Fahrzeugbauer im Eisenbahnmarkt verzeichneten im ersten Halbjahr 2021 gute Auftragseingänge, die sich mit einem gewissen Verzug im Geschäft von Knorr-Bremse niederschlagen sollten. Demgegenüber stieg der Auftragsbestand zum 30.06.2021 auf 3.517,3 Mio. EUR (Vorjahr: 3.496,5 Mio. EUR).
Die Division RVS verzeichnete einen Umsatzrückgang um -4,9 % auf 1.654,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1.740,8 Mio. EUR). Dies resultierte aus schwächeren Umsätzen sowohl des OE- als auch des RailServices-Geschäfts. Betreiber setzten während des ersten Halbjahres 2021 pandemiebedingt weniger Züge ein, so dass das Servicegeschäft unter Vorjahr lag. In Europa war der Umsatzrückgang vor allem auf die Bereiche Metro und Lokomotiven zurückzuführen, die jedoch durch bessere Geschäfte in den Bereichen Highspeed, Regional & Commuter sowie Nachmarkt überkompensiert wurden. In Nordamerika wirkte sich eine schwächere Nachfrage im Frachtgeschäft sowie im Nachmarkt aus. Die Markterholung von der Pandemie in der Region Asien verlief relativ langsam, entsprechend waren sowohl das OE-Geschäft als auch der Nachmarkt in fast gleichem Umfang rückläufig.
Das EBITDA bei RVS lag mit 360,6 Mio. EUR um -7,6 % unter dem Vorjahreswert (H1 2020: 390,2 Mio. EUR) und führte zu einer EBITDA-Marge im ersten Halbjahr von 21,8 % (Vorjahr: 22,4 %). Auch das EBIT entwickelte sich mit 300,9 Mio. EUR um -7,6 % unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 325,6 Mio. EUR), erzielte dabei aber eine gute EBIT-Marge (ROS) von 18,2 % (Vorjahr: 18,7 %).
Systeme für Nutzfahrzeuge (CVS) mit sehr starker Entwicklung in Umsatz und Ergebnis
Die Division CVS verdoppelte im ersten Halbjahr 2021 den Auftragseingang um 103,0 % auf 2.153,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1.060,6 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist auf eine weltweit sehr starke Marktnachfrage zurückzuführen, von der insbesondere das Europa- und Nordamerika-Geschäft deutlich profitieren konnten. Der Zuwachs im Auftragseingang spiegelte sich auch im Auftragsbestand wider, der zum 30.06.2021 um 88,3 % auf 1.657,2 Mio. EUR gegenüber Vorjahr (Vorjahr: 880,1 Mio. EUR) zulegen konnte.
Beim Umsatz verbuchte CVS im ersten Halbjahr 2021 einen deutlichen Zuwachs von 34,2 % auf 1.764,9 Mio. EUR (Vorjahr: 1.314,7 Mio. EUR). Dieser resultierte, trotz Lieferengpässen für die gesamte Nutzfahrzeugindustrie, vor allem aus einer weltweit steigenden Lkw-Produktion und damit einhergehenden Umsatzzuwächsen im OE-Geschäft.
Das EBITDA der Division CVS stieg kräftig um 77,2 % auf 280,4 Mio. EUR (Vorjahr: 158,2 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge lag mit 15,9 % um 3,9 Prozentpunkte über der Marge des Vorjahres (Vorjahr: 12,0 %) und erreichte damit das Niveau vor der Pandemie. Auch das EBIT konnte sich im ersten Halbjahr 2021 um 127,1 % auf 213,9 Mio. EUR mehr als verdoppeln (Vorjahr: 94,2 Mio EUR) und hierbei eine deutliche Margenverbesserung (ROS) um 4,9 Prozentpunkte auf 12,1 % (Vorjahr: 7,2 %) erzielen.
Konzern bestätigt Ausblick für das Gesamtjahr 2021
Der Ausblick des Knorr-Bremse Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 setzt voraus, dass sich die Weltwirtschaft und das politische Umfeld stabil entwickeln und es keine weiteren geschäftlichen Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie geben wird. Ferner unterstellen wir aus heutiger Sicht, dass negative Effekte der Division CVS aufgrund derzeitiger Lieferengpässe von Zulieferprodukten im Jahresverlauf 2021 weitestgehend kompensiert werden können, beobachten die Situation jedoch kontinuierlich.
Knorr-Bremse rechnet daher weiter mit einem Umsatz von 6.500 Mio. EUR bis 6.900 Mio. EUR (2020: 6.157 Mio. EUR), einer operativen EBITDA-Marge zwischen 17,5 % bis 19,0 % (2020: 18,0 %) und einer operativen EBIT-Marge zwischen 13,0 % bis 14,5 % (2020: 13,2 %).
Aktuell (13.08.2021 / 08:34 Uhr) notieren die Aktien der Knorr Bremse AG im Frankfurter-Handel (+0,44 EUR / +0,45 %) bei 98,60 EUR.