K+S AG (ISIN: DE000KSAG888) hat schon bessere Zeiten gesehen. Die zweifelhafte Ehre der roten Laterne im MDAX wurde K+S 2019 zu teil, aber 2020 sollte es besser werden, viel besser?
Und hierbei denken wir nicht nur an das „übliche“ Windowdressing im ersten Handelsmonat des neuen Jahres. Normalerweise zeigen die Verlierer des Vorjahres im ersten Monat des neuen Jahres – empirisch belegt – eine bessere Performance als die anderen Indexmitglieder. Erklärungsversuche hierfür sind: Bereits alle abgabewilligen Aktionäre haben bereits verkauft, Bestände der Aktie werden aufgehübscht von den Fonds durch Käufe, um den Bestandswert zu steigern, oder einfach weil – wie üblich – Märkte in beide Richtungen übertreiben. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Aber dass allein macht noch keinen Gewinner für 12 Monate
Operativ lief es in 2019 nicht rund, aber immerhin besser als im Vorjahr – noch im September musste die Produktion bis Ende des Jahres reduziert werden wegen fehlender Nachfrage in China: „K+S reagiert auf die aktuell schwache Kalinachfrage und reduziert bis Ende des Jahres 2019 die Düngemittelproduktion für das Produkt Kaliumchlorid um bis zu 300 Tausend Tonnen. Der mit der Produktionsanpassung verbundene Effekt auf das EBITDA wird in einer Größenordnung von bis zu 80 Millionen Euro erwartet.“(23.09.)
Die Q3 Ergebnisse zeigten eine wesentliche Verbesserung; „Im Berichtsquartal stieg der Umsatz der K+S Gruppe moderat von 840,1 Mio. € im Vorjahr auf 904,9 Mio. EUR; dies entspricht einem Anstieg von rund 8 %. Beide operativen Einheiten profitierten vom aktuellen EUR/USD-Wechselkursniveau. Zusätzlich wirkten sich insbesondere in der operativen Einheit Europe+ positive Preis- und Mengeneffekte aus. Nach dem erfolgreichen Ausbau der Speicherkapazitäten konnten in diesem Jahr abwasserbedingte Produktionsunterbrechungen am Werk Werra verhindert werden. In den ersten neun Monaten lag der Umsatz mit 3.046,9 Mio. EUR moderat über dem Niveau des Vorjahres (9M/18: 2.821,8 Mio. EUR).
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Die beschriebenen positiven Effekte schlugen sich auch im eBITDA nieder: Insgesamt konnte das eBITDA im dritten Quartal von 36,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 80,6 Mio. EUR in 2019 deutlich gesteigert werden. In den ersten neun Monaten erreichte das eBITDA der K+S Gruppe 480,6 Mio. EUR und lag damit ebenfalls deutlich über dem Niveau des Vorjahres (9M/18: 378,3 Mio. EUR). Den beschriebenen Umsatzsteigerungen standen insgesamt gestiegene Kosten, insbesondere für Instandhaltung und Logistik, gegenüber. Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern belief sich im dritten Quartal 2019 auf – 41,8 Mio. € (Q3/18: – 60,6 Mio. €); je Aktie resultiert daraus ein Wert von – 0,22 EUR (Q3/18: – 0,32 EUR). In den ersten neun Monaten wurde ein Wert von 68,5 Mio. EUR (9M/18: 13,6 Mio. EUR) beziehungsweise von 0,36 EUR je Aktie (9M/18: 0,07 EUR) erreicht.“
EVOTEC wird langsam teuer für die SHORTS – letztes Aufbäumen oder Squeeze Out
Aber diese leichte Besserung allein wird keine wesentliche Überperformance bewirken. Das zyklische Geschäft der K+S in Kombination mit einer oligopolistischen Marktstruktur, die jederzeit wieder zu unmotivierten Preiskämpfen eines Anbieters führen könnte,der meint so Marktanteile gewinnen zu können, machen K+S nicht zum Selbstläufer. Aber langfristig wird die wachsende Weltbevölkerung das Geschäft stützen und stärken: Ohne Kali wird die notwendigerweise steigende Nahrungs- und Nutzpflanzenproduktion nicht zu erreichen sein – neben diesen Perspektiven spricht die operative Neuausrichtung der K+S dafür, dass man besser auf Nachfrageschwankungen reagieren kann und so der erzielbare Gewinn steigt. Wachstumsmarkt plus wettbewerbsfähigere Aufstellung sprechen für K+S, dazu kommt die „Hebung“ von versteckten Werten, wie für 2020 avisiert und geplant. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}
K+S AG sieht allein im US-Geschäft…
… ein Vielfaches an Wert, als derzeit die Börse dem Gesamtkonzern an Wert zugesteht. Am 10.12.2019 stellte die K+S AG klar, dass man die Profitabilität und die Synergien innerhalb des Konzerns gehoben hat und weiter heben wird. UND DAS MAN DEN WERT DER BETEILIGUNGEN HEBEN WIRD. Es heisst: „Trotz der erzielten Fortschritte bei der Umsetzung von Shaping 2030 behindern die aktuell schwierigen externen Rahmenbedingungen die Erreichung der Finanzziele. K+S hat daher ein Maßnahmenpaket zur raschen Wertgenerierung erarbeitet. Allein das neue Kaliwerk in Bethune, Kanada, hat einen Wert von fast fünf Milliarden Euro. Dazu kommt das margenstarke Portfolio an Düngemittelspezialitäten aus deutscher Produktion und die operative Einheit Americas als kontinuierlicher Cash‑Lieferant.„{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}
Konkret allein die Miene Bethune (Kanada) habe einen Wert von 5.000.000.000,00 EUR, während die Kapitalisierung der 100%-Mutter K+S AG eine Marktkapitalisierung von rund 2.000.000.000,00 EUR errreicht. Auch hier eine riesige Diskrepanz, die man erkannt hat und kurzfristig in 2020 ändern will. Es heisst auch hier konkret vom Unternehmen in der Presseerklärung vom 1012.2019 bestätigend: „Das Maßnahmenpaket zielt darauf ab, Teile dieser Werte kurzfristig zu realisieren und ist ein starkes Bekenntnis zum schnellen Abbau der Verschuldung. Es wird in den kommenden Monaten weiter ausgearbeitet und dann Zug um Zug umgesetzt. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Maßnahmen zur Wertgenerierung richtet sich auf die operative Einheit Americas. Nach dem Erwerb der chilenischen SPL im Jahr 2006 und von Morton Salt/Windsor Salt im Jahr 2009 ist die operative Einheit Americas im internationalen Salzgeschäft hervorragend aufgestellt. Starke Cashflows zeichnen diese operative Einheit aus. Mit kundennahen Produktions- und Vertriebsstandorten in Nord- und Südamerika in Verbindung mit starken Consumer-Marken ist das Geschäft einzigartig. Das „Umbrella Girl“ von Morton Salt ist als Markenzeichen seit mehr als einem Jahrhundert in Millionen von amerikanischen Haushalten präsent. Auch die Marken Windsor, Sal Lobos und Biosal besitzen einen starken Markenwert in den entsprechenden Regionen.“
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Eine interessante Situation bei K+S, die in 2020 Perspektiven über das Operative hinaus bietet – Anschauen, Bewerten und dann eventuell Positionieren.
Aktuell (01.01.2020 / 13:35 Uhr) notieren die Aktien der K+S AG im XETRA-Handel zum Handelsschluss 14:00 Uhr, Montag, den 30.12.2019, bei 11,11 EUR.