08.05.2020 – Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) und die mit vielen Fragezeichen versehenen FT-Vorwürfe verstellen den Blick auf die operative Gegenwart – was gestern der Analyst Baaders für eine gewagte Aussage nutzte – und die Bewertungsrelationen des Paymentdienstleisters: Nach der Kritik seitens DEKA und Union Invest an den CEO Markus Braun und dessen Krisenmanagement bestätigten gestern Abend die §40 Meldungen dverser Anlagefonds-Gesellschaften das schwindende Vertrauen. DWS, die in der Vergangenheit überproportional mit ihren Fonds investiert waren, reduzierten den gesamten Anteilsbestand von 5,95 % auf 4,98% am 28.04.2020; Artisan Partners Management (USA) reduzierten ihren Anteil von 3,18% auf 2,93% am 29.04.2020 und Union Investment – wie bereits am Mittwoch gemeldet – reduzierte am 28.04.2020 seinen Gesamtanteil von 4,10% auf 3,18%. – Schade, diese Publikumsfonds waren neben dem einzigen wirklichen Ankeraktionär – Markus Braun – zumindest nicht, wie die amerikanischen Großbanken und Blackstone stark in der Aktienleihe engagiert. Passt natürlich zu den Aussagen der Vertreter der DEKA und Union Investment.
Zur Bestätigung dieser Transaktionen dazu die aktuell artikulierten Forderungen von DEKA und Union Invest – beide Fondsgesellschaften halten – immer noch – große Anteile an dem Zahlungsdienstleister und zählen zu den größeren Aktionären – nach Braun. In beiden Fondsgesellschaften wird der Umgang des Managements – insbesondere des CEO – mit den FT-Vorwürfen und dem KPMG-Bericht kritisch gesehen. Im Handelsblatt findet sich ein klarer Angriff auf Braun seitens der DEKA: „Die Deka dringt als erste große deutsche Fondsgesellschaft auf die Ablösung von Wirecard-Chef Markus Braun. „Wir fordern den Rücktritt von Markus Braun“, sagte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei der Deka, der Wirtschaftswoche“ (HB, 06.05.2020) Und unter anderem auch in „Cash“ werden Fondsmanager mit kritischen Aussagen zitiert: „„Wirecard steht in der Pflicht, transparent zu kommunizieren und den Investoren nachvollziehbare Antworten zu liefern“, sagte Andreas Mark, Fondsmanager bei Union Investment, zu Reuters. „Die schleppende Aufklärung wirft – ganz ungeachtet der tatsächlichen Substanz der Vorwürfe – ein Schlaglicht auf grundsätzliche Governance-Schwächen bei Wirecard“ Eine Professionalisierung der Prozesse sei überfällig.“ (Cash, 30.04.2020, Reuters).
Überraschend heute keine Meldungen im Bundesanzeiger über erhöhte Shortpositionen, letzte Bewegungen wurden so für Mittwoch gemeldet: Coatue Management erhöht auf 1,01% (von 0,93% am 05.05. erreicht durch Positionserhöhung), Maverick Capital erhöht auf 1,23% (von 1,10% am 29.04. erreicht durch Positionserhöhung) und Susquehanna International Holdings erhöht auf 0,68% (von 0,52% am 28.04. erreicht durch Positionserhöhung). Greenvale Capital erhöht auf 0,72% (von 0,61% am 29.04. erreicht durch Positionserhöhung) Ging alles los am 28.04. als allein Acht meldepflichtigen Hedgefonds auf einmal und „aus einem Guss“ ihre Position auf Wirecard um insgesamt 2,61% des Aktienkapitals hochschraubten – Huhn oder Ei, erst der Einbruch oder erst die Leerverkäufe? Schwierig einzuschätzen, jedenfalls beschleunigten die Shorts die Entwicklung. Und seitdem täglich nahezu Positionsaufbauten…
NACHTRAG 08.05.2020 15:38 Uhr: Doch eine Erhöhung für Gestern im Bundesanzeiger: Marshall Wace erhöhte weiter auf nun 1,41% (nach 1,33% erhöht am 28.04.2020)
Gestern wieder mal Rückenwind durch Baader
Der Analyst von Baader blieb bei seiner Einschätzung mit BUY und einem Kursziel von weiterhin 240,00 EUR. Er bestätigt zwar die weiterhin bestehende Unsicherheit über die FT-Vorwürfe nach dem KPMG-Bericht. Betont aber zweierlei: ERSTENS GÄBE ES KEINE BEWEISE FÜR DIE VORWÜRFE und – sehr interessant – SELBST WENN IM WORST-CASE DIE UMSÄTZE, DIE VON DER FT ANGEZWEIFELT WERDEN NICHTS WERT WÄREN, SO WÄRE DOCH DER WERT DER AKTIE WESENTLCIH HÖHER ALS DER DERZEITIGE BÖRSENKURS. Dass ist schon ein sehr ausgeprägtes Vertrauen und in die operative Stärke der Gesellschaft.
Am 04.05.2020 findet sich bei Bloomberg nochmals ein Hinweis auf die operative Entwicklung – geäußert vom CEO gegenüber Bloomberg: “We are on course to meet our financial targets for 2020 and keep our long-term guidance,” Braun said. He said the coronavirus crisis has weighed on the firm’s business with airlines but helped in other areas such as online retail. “All growth drivers are intact and will be strengthened by the digitalization trend and accelerated by corona,” Braun said. Wirecard is due to present first-quarter earnings on May 14 and its long-awaited, audited annual report on June 4.“ („Wirecard CEO resists calls to quitPlans business overhaul“ von Eric Henning, Sarah Syed, Jan-Patrick bernert, bloomberg markets, 04.05.2020).
Passend dazu Operatives von heute
Wahrscheinlich jedem Türkei-Touristen bekannt als überall-gegenwärtige Lebensmittelmarke PINAR und die verwendet ab sofort für ihr „Water and Beverages“-Segment Wirecards Zahlungssystem. so meldet heute der Zahlungsabwickler. Ein schöner Erfolg, der zeigt, dass auch in turbulenten Zeiten das Geschäft, die Basis des Unternehmens, weiter ausgebaut wird. Gerade stark wachsende Volkswirtschaften bieten Zahlungsanbietern, insbesondere in Corona-Zeiten, große Chancen und Möglichkeiten Märkte dauerhaft zu besetzen. Die Affinität für nicht-cash-gebundene Transaktionen ist in der durchschnittlich jüngeren Bevölkerung sehr viel höher, als beispielsweise – muss man sagen vor Corona? – in Deutschland.
Zur Meldung selber: „(…)Als erstes türkisches Unternehmen ermöglicht PINAR Water&Beverages Nutzern, Mineralwasser sowie kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke über eine mobile Plattform zu bestellen. Die Zusammenarbeit mit Wirecard bietet den Kunden ein reibungsloses Einkaufs- und Liefererlebnis und befähigt PINAR Water&Beverages, Zahlungen in einer App entgegenzunehmen.(…) Während sich die kontaktlose Zahlungslösung während der COVID-19-Pandemie als besonders populär erweist, weil die Verbraucher den Zusteller nicht mehr bar bezahlen müssen, kann diese Lösung auch langfristig implementiert werden, so dass Barzahlungen gänzlich überflüssig werden.
„Durch die Integration der Wirecard-Zahlungslösungen revolutionieren wir die Branche hier in der Türkei“, sagt Koral Kalpaklıoğlu, Director of Operations bei PINAR Water&Beverages. „Kunden können jetzt ihre gewünschte Lieferzeit buchen und Zahlungen direkt über die App vornehmen. Wasser ist natürlich ein grundlegendes Bedürfnis und daher handelt es sich hierbei um wiederkehrende Zahlungen. Es ist eine große Hilfe, dass Kunden ihre Zahlungsinformationen sicher in unserer App speichern und so mit nur einem Klick zahlen können“, fügt Kalpaklıoğlu hinzu.
WIRECARD OHNE BRAUN – SOLL DASS DIE LÖSUNG SEIN?
„Die Kooperation zwischen Wirecard und PINAR Water&Beverages ist ein Paradebeispiel dafür, wie digitale Zahlungen der Gesellschaft zugutekommen. Durch das Angebot kontaktloser Zahlungen wird der Wert der mobilen Anwendung von PINAR Water&Beverages gesteigert und das Unternehmen noch näher an seine Kunden herangeführt. Durch diese Zusammenarbeit erwarten wir aber nicht nur eine deutliche Steigerung der Nutzungsraten. PINAR Water&Beverages profitiert auch von einer höheren Betriebseffizienz. Dazu gehören eine reduzierte Administration, weniger Zeit am Telefon, verbesserte Logistik, effektiveres Marketing, verbesserte Kundenzufriedenheit und letztlich mehr Umsatz“, sagt Burhan Eliacik, General Manager Turkey bei Wirecard.“
Verpufft jedenfalls und teilweise missinterpretiert
zumindest kurzfristig, aber vielleicht mit Wirkung nachdem sich der Pulverdampf verzogen hat: Am Sonntag gab es einen weiteren Versuch zur Fokussierung auf das Hier und Jetzt – zurück zum aktuellen Zustand des Paymentdienstleisters: Wirecard – Stellungnahme am Sonntag die „Kernaspekte der KPMG-Berichts über die unabhängige Sonderuntersuchung der Wirecard AG„. Wozu? Ist der KPMG-Bericht nicht ausreichend? Nein. Nicht für den „normalen Anleger“ – für den ist das Wording und der Unterschied zwischen Jahresabschlussprüfung und forensischer Untersuchung nicht klar. Warum sind die Bilanzen nicht zu ändern, obwohl KPMG keine Positivbeweise für das Drittpartnergeschäft gefunden hat in 2016-2018 – zumindest nicht mit Endkundenbelegen…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Auch die FT, die nach dem KPMG-Bericht nochmals in einem Rundumschlag alle alten Vorwürfe „wieder aufs Tapet“ brachte, liefert nichts wirklich Überzeugendes oder „ausreichende Beweise“. Singapur scheint ja auch nach KPMG-Ansicht nichts Klärungsbedürftiges mehr zu haben, ebenfalls das unterstellte und unbewiesene Round-Tripping, dass auch für KPMG nicht bewiesen werden konnte und keine offenen Fragen mehr beinhaltet. Die FT bringt nichts Neues und wiederholt die alten Vorwürfe – Beweise oder eindeutige Hinweise liefert man auch jetzt nicht. Spannend kann es werden, wenn vor einem Gericht – erinnert an die Klage Wirecards gegen die FT-Verantwortlichen – die Tatsachen geprüft werdenund dann entschieden wird, ob die vorliegenden „indizien“ für die aufgestellten behauptungen und Schlussfolgerungen ausreichend waren. Bis dahin dauert es aber noch länger. Aber irgendwann…
Elring-Klinger steigert deutlich…
BioNTech jetzt auch in den USA in der klinischen Erprobung
HelloFresh und Delivery Hero – starke Zahlen und wildes Wachstum Dank Corona
Wacker-Neuson mit weniger Umsatz
Evotec – auffällige Meldungen im Bundesanzeiger
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EINE AKTIE DIE BESSER ALS WIRECARD IST – HIER
DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:
Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen
Teil2: Wirecard, Encavis und Evotec – nwm war auch nicht so übel
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Nicht vergessen: Die ersten Schritte wurden bereits getan
„Dazu nur so viel: Wo wir es nicht schon sind, werden wir State of the Art werden und alles dazu Nötige unternehmen.“so sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Eichelmann zum Thema Compliance als er dieses Amt übernahm am 22.01.2020. Erwartungsgemäß wurden die Compliance und GWG-Strukturen Wireacrds kritisiert – hat ja Wirecard durch die Änderungen und den Ausbau der Compliance ab dem zweiten Halbjahr 2019 ja quasi zugegeben, dass hier mit wachsender Unternehmensgröße selbstverständlich Änderungen vorgenommen werden mussten und wurden. Hier hat sich sehr viel bei Wirecard in Bezug auf Unabhängigkeit, klarer Trennung von anderen Abteilungen und personeller Ausstattung getan.
So gab es am 16.11.2020 bereits folgenden Hinweis: „Stolz twittert der CEO Braun vor einigen Stunden, das Wirecard allein bis Ende Q3 über 500 neue Stellen geschaffen habe:“Only this year in the first nine months, Wirecard has taken 500 new people on board“ Einen überproportionalen Anteil hat dabei der Compliance-Ausbau: von 150 Mitarbeitern Ende 2018 sollen es bis Ende Jahr 230 werden laut Finanzvorstand Alexander von Knoop. „
Und die neue Aufsichtsrätin am Donnerstag, die Aussagen in diesem Zusammenhang.
Die forensische Prüfung aller Dezember 2019er Umsätze
…ist ein weiterer wichtiger Schritt in die „bessere Zukunft“ – versteckt unter vielen „nicht unbedingt schönen“ Aussagen findet sich ein klares Signal zum Neuanfang:Erweitert wurde wegen fehlender Kooperationsbereitschaft der Drittpartner bei der Überprüfung deren Endgeschäfts für die von der FT strittig genannten Umsätze in 2016-2018 durch die fehlende Kooperation der Drittpartner und organisatorische Mängel Wirecards keine forensische Asuwertungsmöglichkeit/Prüfmöglichkeit. Da ab 2019 auch dieses Geschäft vollständig bei Wirecard dokumentiert würde, wäre man mit Wirecard übereingekommen, für 2019 den Dezember vollständig anhand der Datensätze zu prüfen – 200 Mio. Datensätze stellte Wirecard hier zur Verfügung. KPMG bemängelt,dass nur der Dezember geprüft werden solle und nicht das gesamte Jahr, weshalb als Ergebnis auch nur für Dezember die Korrektheit „über jeden Zweifel erhaben“ bestätigt werden könne. Diese Auftragserweiterung wird derzeit noch durchgeführt und gesondert wird über die Ergebnisse berichtet werden.
WENN MAN JETZT FÜR 2019 exemplarisch für Dezember das Drittpartnergeschäft vollumfänglich verifizieren kann und die Ergebnisse/Erträge aus dem Drittpartnergeschäft der Vorjahre als Salden in der Bilanz bestätigt sind – im Rahmen der Jahresabschlussprüfung 2019 – dann ist durch Systemumstellung zukünftig ein Zweifel jederzeit mit eigenen Daten widerlegbar respektive positiv belegbar – IN ZUKUNFT MACHT DER SYSTEMWECHSEL DAS DRITTPARTNERGESCHÄFT NACHVOLLZIEHBAR UND BEWEISBAR. Also für die Zukunft kein Glaubwürdigkeitsproblem mehr und die Vergangenheit scheint kaum noch klärbar – und dass ist nicht unbedingt Wirecard zuzurechnen.
SEZIERUNG DES KPMG BERICHTS
Unverständlich die Kommunikation Wirecards – unnötige Diskussionen und Gerüchten wurde so der Nährboden bereitet. Sei es drum, der bericht liegt vor, wurde – bis auf 7 Namensschwärzungen – ungekürzt veröffentlicht udn sollte nun Basis einer unaufgeregten Betrachtung sein. Wir werden im folgenden den bericht Seite für Seite „aufarbeiten“, kommentieren und herausstreichen, was uns wichtig erscheint – für den flüchtigen Leser gibte es am Ende jeden Absatzes eine farbig markierte Zusammenfassung (rot für negativ, grün für positiv und blau für neutral – für die weitere Würdigung/Entwicklung Wirecards).
FORTSETZUNG DER AUSFÜHRLICHEN AUSWERTUNG HIER.
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DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:
Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen
Teil2: Wirecard, Encavis und Evotec – nwm war auch nicht so übel
Aktuell (08.05.2020 / 09.23 Uhr) notierten die Aktien der Wirecard AG im XETRA-Handel zum Schluss gestern mit einem Plus von 3,24 EUR ( 3,85 %) bei 87,45 EUR. Auch diese Aktie können Sie für nur 4,00 EUR auf Smartbroker handeln.