Die STS Group AG (ISIN: DE000A1TNU68) hat es wahr gemacht – in Frankfurt auf der Investorenveranstaltung diesen Herbst sprach man noch davon, jetzt ist es eingetreten.
STS wird ein Werk in den USA bauen – ein 230 Mio. Auftrag ist hierfür das durchschlagende Argument. Man liebäugelte ja bereits mit dem Us-Markt, führte damals vielleicht schon erste Gespräche, jetzt ist es spruchreif:
„Die STS Group wurde heute von einem der führenden internationalen Produzenten von Nutzfahrzeugen zur Herstellung eines kompletten Lkw-Dachsystems aus faserverstärktem Kunststoff SMC (Sheet Molding Compound) beauftragt. Erneut konnte STS mit seinem technologischen Know-how und seiner internationalen Präsenz überzeugen. Das Projektvolumen liegt bei ca. 230 Mio. EUR bei einer Laufzeit von über zehn Jahren. Der Projektstart ist für das zweite Quartal 2021 geplant.“ In diesem Zusammenhang plant das Unternehmen einen eigenen Produktionsstandort im Bundesstaat Virginia zu etablieren. Mit der Errichtung eines Werks in der nordöstlichen Region der USA ist die STS Group zudem strategisch optimal positioniert, um weitere Aufträge zu akquirieren.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
„Unsere Wachstumsstrategie basiert auf drei wesentlichen Pfeilern. Hierzu zählen innovative Produkte, wobei wir bereits heute vom Wandel zur Elektromobilität profitieren, Wachstum in China und der Markteintritt in den USA. Wir sind sehr stolz, dass wir mit diesem Auftrag unsere Position im US-amerikanischen Markt substanziell ausbauen können. Uns war es wichtig, eine relevante Beauftragung zu erhalten, die von Beginn an eine optimale Auslastung eines neuen Werks garantiert. Wir konnten erneut beweisen, dass unsere Technologien von Kundenseite stark gefragt sind und wir zukunftsweisend aufgestellt sind. Diese Positionierung heute stetig zu stärken und für morgen weiter auszubauen, ist unser Ziel“, sagt Andreas Becker, Vorstandsvorsitzender der STS Group AG.
Umsatzentwicklung in den ersten drei Quartalen
Die STS Group erwirtschaftete im Zeitraum 1. Januar bis 30. September 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 276,3 Mio. EUR nach 309,2 Mio. EUR (-10,6 %) in der Vorjahresperiode. Haupttreiber für den Umsatzrückgang im Konzern sind im Segment Acoustics Rückgänge der Kundenabrufe im relevanten Pkw-Markt in Italien, wenngleich im dritten Quartal der Rückgang zum Vorjahreszeitraum reduziert werden konnte. Das Segment Plastics entwickelte sich weiterhin rückläufig aufgrund eines allgemein schwachen europäischen Automotive-Marktes sowie dem geplanten Auslaufen eines Großauftrages im Jahr 2018. Obwohl sich auch der chinesische Automotive-Markt zuletzt schwach entwickelte, erzielte das Segment China im dritten Quartal ein Wachstum von ca. 8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die positive Auftragsentwicklung und die geplanten Neuanläufe insbesondere in China geben Zuversicht für die künftige Entwicklung.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Ergebnisentwicklung
Trotz des Umsatzrückgangs in den ersten neun Monaten konnte das EBITDA vor allem aufgrund des Wegfalls negativer Sonderaufwendungen aus dem Vorjahr sowie des positiven Effekts aus IFRS 16 (9M/2019: 3,6 Mio. EUR) um 3,0 Mio. EUR auf 13,2 Mio. EUR (9M/2018: 10,2 Mio. EUR) gesteigert werden. In der Berichtsperiode fielen Sonderaufwendungen für Reorganisationsmaßnahmen in Höhe von 0,9 Mio. EUR an (9M/2018: 10,9 Mio. EUR). Das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) lag aufgrund des gesunkenen Geschäftsvolumens mit 14,1 Mio. EUR unter dem Vorjahr (9M/2018: 21,1 Mio. EUR). Die in der Produktion erzielten Effizienzsteigerungen durch Anpassung der Material- und Personalkosten konnten die umsatzbedingt negativen Ergebniseffekte nur teilweise kompensieren. Im Segment Acoustics konnte die Ergebnissituation des Werks in Polen infolge der eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Kosteneffizienz im dritten Quartal 2019 weiter verbessert werden. Das Segment China war in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres neben dem gesunkenen Umsatzvolumen auch durch die Anlaufkosten des neuen Werks in Shiyan belastet. Das Konzernergebnis lag in der Berichtsperiode bei -4,9 Mio. EUR (9M/2018: -2,9 Mio. EUR).
Umsatz in Mio. EUR | Ajd. EBITDA in Mio. EUR | |||||
Business Units |
9M 2019 |
9M 2018 |
Delta |
9M 2019 |
9M 2018 |
Delta |
Acoustics | 87,5 | 96,5 | -9,3% | 0,9 | 0,3 | >100,0% |
Plastics | 131,6 | 154,8 | -15,0% | 9,9 | 14,7 | -32,7% |
China | 33,3 | 35,5 | -6,2% | 4,6 | 7,0 | -34,3% |
Materials | 30,8 | 30,6 | +0,7% | 1,5 | 1,5 | +0,0% |
Man ist mit dem in 2019 erreichten zufrieden
Neben der erfolgreichen Beauftragung in den USA erreichte STS im Jahr 2019 weitere wichtige Meilensteine. Im Zukunftsmarkt der Elektromobilität konnten insgesamt vier Aufträge für Komponenten zur Abdeckung von Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge akquiriert werden. In China war die Errichtung des dritten Werks in Shiyan ein weiterer Meilenstein. Das STS-Segment China wuchs umsatzseitig im dritten Quartal 2019 um 8,4 % auf 10,3 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch für das vierte Quartal 2019 wird mit einer Fortsetzung des starken Wachstumstrends in China gerechnet. Mit diesen Erfolgen konnte die STS Group in 2019 eine starke Basis für künftiges Wachstum legen.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Prognose 2019
Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2019, wie am 2. August 2019 kommuniziert, weiterhin einen Umsatzrückgang von 4,5 bis 9,5 % und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 4,6 bis 5,3 %. Aufgrund der derzeit herausfordernden Situation im europäischen Nutzfahrzeugmarkt und den damit verbundenen rückläufigen Kundenabrufen rechnet die STS Group damit, dass sich Umsatz und Ergebnismarge jeweils im unteren Bereich der oben genannten Bandbreiten bewegen werden.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}