Die HELLA KGaA Hueck & Co. (ISIN: DE000A13SX22) hat im ersten Halbjahr 2016/2017 Umsatz und Ergebnis gesteigert.
Dies teilte der Hersteller von Lichttechnik und Elektronik für die Automobilindustrie gestern in einer News mit. Vor allem das Aftermarket-Segment entwickelte sich positiv und trug zum konzernweiten Umsatzplus wesentlich bei.
Umsatz steigt konzernweit um 39 Mio. EUR
HELLA konnte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres von 3,159 Mrd. EUR (1. Halbjahr 2015/2016) um +1,24% auf 3,198 Mrd. EUR steigern. Allerdings fiel der Umsatz im Q2 gegenüber dem Vorjahresquartal mit 1,645 Mrd. EUR um -18 Mio. EUR schlechter aus.
Bei der Automotive-Sparte konnte HELLA den Umsatz aufgrund von Vorbereitungen für anstehende Neuanläufe bei der Produktion lediglich von 2,39 Mrd. EUR (1. Halbjahr 2015/2016) um+0,6% auf 2,41 Mrd. EUR steigern. Im Bereich Special Applications kam es nicht zuletzt wegen des Verkaufs der Geschäftsfelder Industries und Airport Lightning, aber auch durch die schwache Nachfrage im Bereich Landwirtschaft zu einem Umsatzrückgang von 154 Mio. EUR (1. Halbjahr 2015/2016) auf 146 Mio. EUR, was einem Minus von -5% entspricht.
Am Ende war es dem stark wachsenden Aftermarket-Segment zu verdanken, dass HELLA auf konzernebene dennoch ein Umsatzplus erzielen konnte. Die Sparte wuchs im ersten Halbjahr von 597 Mio. EUR (1. Halbjahr 2015/2016) um +5,4% auf 629 Mio. EUR.
Gewinn je Aktie steigt um +34%
Sehr viel besser sah die Entwicklung auf Ergebnissicht aus. Hier konnte HELLA die Profitabilität deutlich verbessern. So fiel das EBITDA auf konzernebene mit einem Anstieg von 400 Mio. EUR auf 438 Mio. EUR um +9,5% besser aus, und das bereinigte EBIT mit 268 Mio. EUR um +4,69%.
Das Periodenergebnis konnte HELLA von 131 Mio. EUR (1. Halbjahr 2015/2016) um +32,82% auf nunmehr 174 Mio. EUR steigern. Der Gewinn je Aktie stieg derweil von 1,16 EUR (1. Halbjahr 2015/2016) auf 1,56 EUR. Dies entspricht einer Verbesserung von +34,48%.
Wesentlich für die positive Entwicklung beim Ergebnis war laut Vorstandschef Dr. Rolf Breidenbach insbesondere die operativen Verbesserungen in den osteuropäischen Werken.
Wie HELLA weiter berichtet, konnte vor allem die Profitabilität im Segment Automotive deutlich gesteigert werden. Das bereinigte EBIT konnte hier um 11,2% auf 227 Mio. EUR verbessert werden. Die EBIT-Marge stieg von 8,5% auf nunmehr 9,4%. Ebenfalls positiv entwickelte sich das EBIT im Aftermarket-Bereich: Hier stieg das EBIT von 37 Mio. EUR (1. Halbjahr 2015/2016) um 11,1% auf 42 Mio. EUR. Im Segment Special Applications hingegen fiel das EBIT wegen der notwendigen Abwicklung der verkauften Geschäftsfelder und der Verlagerung von Produktionskapazitäten nach Osteuropa von 9,8 Mio. EUR (1. Halbjahr 2015/2016) drastisch auf 0,6 Mio. EUR.
HELLA-Aktie nach Halbjahreszahlen unentschlossen
Die Aktie von HELLA hat sich vom Tief bei 32,24 EUR Anfang Dezember 2016 im Zuge der Jahresendrallye wieder bis auf ein Kursniveau jenseits von 36 EUR hochgearbeitet. Aktuell notiert das Papier bei 35,84 EUR und liegt damit auf Tagesbasis mit -1,39% im Minus.
Gestern, mit Veröffentlichung der Halbjahreszahlen, konnte der Aktienkurs des Lippstädter Automobilzulieferers bis zum Nachmittag zeitweise bis auf 37,085 EUR hochklettern. Am Ende des gestrigen Tages reichte es dann allerdings nur noch für 36,345 EUR. Damit lag die Aktie knapp unterhalb des Eröffnungskurses von gestern.
Auch bei den Analysten herrscht nicht recht Einigkeit darüber, wohin es mit den Anteilsscheinen von HELLA in nächster Zeit geht: Während Björn Voss, Analyst bei Warburg Research, seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 46 EUR gestern bestätigte, hielt heute Lucile Leroux, Analystin für die US-Investmentbank Goldman Sachs, ihrerseits an ihrer Einschätzung fest. Leroux stufte das Papier von HELLA weiterhin auf „neutral“ mit einem Kursziel von 33 EUR ein.
Anleger, die der Einschätzung von Warburg Research folgen, haben mit der HELLA-Aktie ein Upside-Potenzial von derzeit über +28%, während das Kursziel von Goldman Sachs bereits deutlich überschritten wurde und somit ein Downside-Potenzial von mehr als -7,9% beinhaltet.
Mit Material von HELLA KGaA Hueck & Co.