MDAX | Hannover Rück steigert Gewinn und erhöht Dividende

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Die Hannover Rück SE (ISIN: DE0008402215) hat im Geschäftsjahr 2019 das Nettokonzernergebnis um 21,2 % gesteigert und schlägt eine erneute Erhöhung der Dividende vor.

Zudem soll das sechste Jahr in Folge eine Sonderdividende gezahlt werden.

„Wir haben ein Rekordergebnis erzielt und damit unsere Ertragskraft erneut unter Beweis gestellt, obwohl 2019 abermals ein relativ schadenreiches Jahr war“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück, Jean-Jacques Henchoz. „Wir stellen unseren Aktionären erneut eine attraktive Dividende inklusive einer Sonderausschüttung in Aussicht, behalten aber auch die nötige Flexibilität, um weiter in unser profitables Wachstum zu investieren.“

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen die Dividende für 2019 anzuheben. Diese soll insgesamt 5,50 EUR je Aktie (5,25 EUR je Aktie) betragen. Sie setzt sich aus einer erhöhten Basisdividende von 4,00 EUR (3,75 EUR) je Aktie und einer unveränderten Sonderdividende von 1,50 EUR je Aktie zusammen.

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Gewinnwachstum übertrifft Steigerung der Prämie

Dank ihrer Positionierung als einer der größten und finanzstärksten Rückversicherer weltweit konnte die Hannover Rück – trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds – erneut attraktive Geschäftschancen nutzen. Vor diesem Hintergrund erhöhte sich das Bruttoprämienvolumen deutlich um 17,8 % auf 22,6 Mrd. EUR (19,2 Mrd. EUR); währungskursbereinigt wäre es um 15,2 % gewachsen. Der Selbstbehalt reduzierte sich leicht auf 90,0 % (90,7 %). Die verdiente Nettoprämie wuchs um 14,1 % auf 19,7 Mrd. EUR (17,3 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 11,8 % ergeben.

Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 16,1 % auf 1.853,2 Mio. EUR (1.596,6 Mio. EUR). Begünstigt wurde dies durch ein erneut verbessertes Kapitalanlageergebnis sowie durch die gute unterliegende Qualität des Geschäfts sowohl in der Schaden- als auch in der Personen-Rückversicherung. Der Nettokonzerngewinn erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 21,2 % auf 1.284,2 Mio. EUR (1.059,5 Mio. EUR). Damit hat die Hannover Rück die im dritten Quartal von ursprünglich rund 1,1 Mrd. EUR auf mehr als 1,25 Mrd. EUR angehobene Konzerngewinnprognose noch einmal leicht übertroffen. Das Ergebnis je Aktie betrug 10,65 EUR (8,79 EUR).

Schaden-Rückversicherung: Großschäden reduzieren Ergebnis

Die weltweite Schaden-Rückversicherung war im abgelaufenen Geschäftsjahr von unverändert intensivem Wettbewerb gekennzeichnet. Von traditionellen Rückversicherern und alternativen Kapitalgebern gab es genügend Kapazität zur Deckung von Versicherungsrisiken.

Die Hannover Rück konnte in den unterjährigen Vertragserneuerungsrunden erstmals wieder eine breiter angelegte Verbesserung bei Preisen und Konditionen für Rückversicherungsschutz feststellen und profitable Geschäftsmöglichkeiten nutzen.

Das Bruttoprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung stieg um 23,4 % auf 14,8 Mrd. EUR (12,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs 20,4 % betragen. Dieses Wachstum lag deutlich über den Erwartungen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 18,5 % auf 12,8 Mrd. EUR (10,8 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte das Wachstum 15,8 % betragen.

{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}Nach den hohen Schäden der Jahre 2017 und 2018 verzeichnete die Hannover Rück auch im Geschäftsjahr 2019 signifikante Großschäden. Größter Schaden war Hurrikan „Dorian“ mit einer Nettobelastung von 194,7 Mio. EUR. Zudem schlugen die Taifune „Hagibis“ mit 183,8 Mio. EUR und „Faxai“ mit 83,8 Mio. EUR zu Buche. Für die Insolvenz des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook wurden 85,7 Mio. EUR veranschlagt. Insgesamt lag die Netto-Großschadenbelastung 2019 bei 956,1 Mio. EUR (849,8 Mio. EUR) und überschritt damit das vorgesehene Großschadenbudget von 875 Mio. EUR für das Gesamtjahr. Das versicherungstechnische Ergebnis inklusive Depotzinsen fiel auf 235,4 Mio. EUR (372,8 Mio. EUR).

Die kombinierte Schaden-Kostenquote verschlechterte sich auf 98,2 % (96,5 %) und lag damit über dem Zielwert von maximal 97 %. Gründe hierfür waren neben den hohen Schäden des Geschäftsjahres auch Nachmeldungen für Vorjahresschäden, insbesondere für Taifun „Jebi“. Das operative Ergebnis (EBIT) sank um 2,8 % auf 1.285,8 Mio. EUR (1.322,6 Mio. EUR). Der Nettogewinn der Schaden-Rückversicherung reduzierte sich um 6,2 % auf 871,7 Mio. EUR (929,1 Mio. EUR).

Personen-Rückversicherung: Sehr erfreulicher Ergebnisanstieg

„Wir blicken auf eine hervorragende Entwicklung unserer Personen-Rückversicherung zurück. Wir haben wie angekündigt ein deutlich verbessertes Ergebnis erzielt“, sagte Henchoz. „Gleichzeitig profitieren wir von zusätzlichen Geschäftschancen für kapitalstarke Rückversicherer, etwa im Bereich Financial Solutions, wo wir unseren Kunden individuelle Rückversicherungslösungen zur Verbesserung ihrer Solvenz-, Liquiditäts- und Kapitalsituation anbieten.“

Das Bruttoprämienvolumen in der Personen-Rückversicherung stieg gegenüber dem Vorjahr um 8,6 % auf 7,8 Mrd. EUR (7,2 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs 6,7 % betragen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 6,9 % auf 6,9 Mrd. EUR (6,5 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte das Wachstum 5,1 % betragen.

Begünstigt durch einen Einmalertrag in den Kapitalanlagen sowie den Wegfall von Einmalbelastungen im US-Mortalitätsbestandsgeschäft verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) auf 569,9 Mio. EUR (275,9 Mio. EUR). Der Nettogewinn der Personen-Rückversicherung hat sich auf 471,6 Mio. EUR (185,9 Mio. EUR) mehr als verdoppelt.

Kapitalanlagen: Renditeziele übertroffen

Im Jahr 2019 sind die Zinsen in vielen Währungsräumen noch einmal deutlich gesunken. Dies führte zu einem beträchtlichen Anstieg der stillen Reserven auf festverzinsliche Wertpapiere. Zusammen mit einem positiven operativen Cashflow und der Begebung einer Nachrang-Anleihe führte dies zu einem Wachstum der selbstverwalteten Kapitalanlagen der Hannover Rück von 12,9 % auf 47,6 Mrd. EUR (42,2 Mrd. EUR).

Unterstützt durch die erfolgswirksame Auflösung stiller Reserven im Zuge der Umstrukturierung einer Beteiligung und den Verkauf zweier Einzelimmobilien stieg das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen um 17,3 % auf 1.550,6 Mio. EUR (1.322,0 Mio. EUR), woraus sich eine Durchschnittsrendite (exklusive der Effekte aus ModCo-Derivaten) von 3,4 % ergab. Dies lag über der im November von ursprünglich mindestens 2,8 % auf mindestens

3,2 % angehobenen Zielmarke. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen verbesserte sich um 14,8 % auf 1.757,1 Mio. EUR (1.530,0 Mio. EUR).

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Eigenkapital: Rendite steigt auf 13,3 %

Die Hannover Rück konnte ihre sehr solide Eigenkapitalposition im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter ausbauen. Das Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE erhöhte sich zum 31. Dezember 2019 um 20,0 % auf 10,5 Mrd. EUR (8,8 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie erreichte 87,30 EUR (72,78 EUR). Da der Anstieg des Nettokonzerngewinns die deutliche Steigerung des Eigenkapitals übertraf, verbesserte sich die Eigenkapitalrendite auf 13,3 % (12,2 %) und lag damit deutlich über dem Mindestziel von 9,3 %. Damit notiert die Eigenkapitalrendite der Hannover Rück das elfte Jahr in Folge im zweistelligen Bereich. Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter und Hybridkapital) betrug 13,6 Mrd. EUR (11,0 Mrd. EUR).

Ausblick 2020: Konzernüberschuss von rund 1,2 Mrd. EUR

„Die positiven Impulse der Vertragserneuerung zum 1. Januar sollten sich im weiteren Jahresverlauf noch verstärken“, sagte Henchoz. „Dies wird sich in einer weiteren Verbesserung von Preisen und Konditionen für finanzstarke Rückversicherer niederschlagen, was mich zuversichtlich für das Erreichen unserer Ziele für das laufende Geschäftsjahr stimmt.“

Für 2020 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum der Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft von rund 5 %. Das Nettokonzernergebnis sollte einen Betrag von rund 1,2 Mrd. EUR erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 975 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen außergewöhnlich negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

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Angesichts des erwarteten positiven Cashflows sollten die Bestände der Kapitalanlagen – stabile Währungskurse unterstellt – weiter wachsen und die Kapitalanlagerendite rund 2,7 % erreichen.

Unverändert sieht die Hannover Rück als Ausschüttungsquote für die Basisdividende des laufenden Geschäftsjahres 35 % bis 45 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Die Basisdividende wird bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation und einem Konzernergebnis im Rahmen der Erwartungen durch Zahlung einer Sonderdividende ergänzt.

Die Hannover Rück ist mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als 22 Mrd. EUR der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Gegründet 1966, umfasst der Hannover Rück-Konzern heute mehr als 100 Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das Deutschland-Geschäft wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong“ und A.M. Best A+ „Superior“.


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