Úm die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A0JK2A8) ist es etwas still geworden – Sorgen wegen Corona bei einigen Beteiligungen, Abschluss des Verkaufs der Office Depot Skandinavien Aktivitäten und 3 kleinere Verkäufe im Q2, beruhigende Halbjahreszahlen und jetzt Verkauf einer Beteiligung – zur Expansion der veräußernden Aurelius-Tochter Scholl Footwear.
Scholl verkauft ihr australisches Distributionsgeschäft an die Global Footcare Group mit Sitz in Coomera, Queensland, Australien. Der strategische Käufer Global Footcare ist auf den Vertrieb und die Vermarktung von Komfortschuhen spezialisiert und wird das Geschäft mit Scholl-Schuhen in Australien und Neuseeland über den Großhandel als auch über Spezialvertriebswege wie Apotheken, medizinische Fachkräfte und den Schuhfachhandel weiter vorantreiben.
Der Verkauf ist Teil der globalen Strategie von Scholl Footwear, über starke regionale Partner und Branchenexperten zusätzliches Wachstum zu generieren und die Ertragssituation mittels Lizenz- und Distributionspartnerschaften weiter zu stärken .
In Europa betreibt Scholl Footwear sein Geschäft über den Firmensitz in Mailand, Italien, von dem aus Design-/Kollektionsentwicklung, Marketing sowie das Distributions- und Lizenzgeschäft gesteuert werden. Das asiatische Geschäft wird über den APAC Hub weiterentwickelt, wobei der Ausbau von Lizenzpartnerschaften hierbei eine tragende Rolle spielt.
„Global Footcare ist ein starker Partner für die Vermarktung unserer Produkte in Australien und Neuseeland, insbesondere durch seine langjährige Erfahrung als Distributor für Scholl Footwear über den medizinischen Vertriebsweg in Australien und Neuseeland, seine lokale Präsenz sowie Kundennähe. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit“, so Tobias Klaiber, verantwortlicher Manager der Scholl Footwear. „Über ähnliche Konzepte denken wir auch für weitere Märkte in der APAC-Region nach.“
Dieser verkauf ist eine strategischge Entscheidung zum Ausbau des Kerngeschäfts, der verkaufserlös für eine Vertriebsgesellschaft wird nicht all zu hoch sein – insbesondere wenn es darum geht den Vertrieb kräftig aus zu bauen. Aber immerhin ein Exit – wenn auch unbedeutend, aber der Markt erwartet natürlich Veräußerungen, wie bei den Halbjahreszahlen angekündigt, nicht nur auf der Kauf, sondern insbesodnere auf der VERKAUFSSEITE – hier haben wir schon oft die HANSEYACHTS als „verkaufsreif“ eingestuft, dann hat Corona die Pläne empfindlich gestört – HANSEYACHTS musste sich Staatsgelder sichern, um die Corona-Phase zu überstehen. Nicht die besten Voraussetzungern für einen Verkauf, also sollten eher andere Beteiligungen zuerst „dran sein“.
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Erstes Halbjahr war besser als befürchtet
Die Umsatz- und Gewinnzahlen des Aurelius-Konzerns unterliegen natürlich größeren ‚Schwankungen als bei „normalen“ Konzernen: Da es Konzept ist „Verlustbringer“ aufzukaufen und diese – nach Erholung und Umbau – als gewinnbringende, umsatzstärkere „neue“ Unternehmen wieder zu verkaufen. Folglich bedeuten Umsatzrückgänge nach einem größeren Exit (Wie besispielsweise mit Solidus Ende 2019) eigentlich etwas Positives. Genauso sieht es mit dem „operativen“ EBITDA aus: Wenn Gewinnbringer verkauft werden und Verlustbringer eingekauft werden, dann können auch die Gewinnentwicklungen stärkeren Schwankungen unterliegen. Mit diesen Vorbemerkungen im Kopf die Zahlen: Der Konzerngesamtumsatz des ersten Halbjahres 2020 betrug 1.628,1 Mio. EUR und lag aufgrund großer Verkäufe im zweiten Halbjahr 2019 sowie im ersten Halbjahr 2020 leicht unter dem Vorjahresniveau (1.890,4 Mio. EUR). Der annualisierte Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte 3.027,9 Mio. EUR (H1 2019: 3.234,3 Mio. EUR).
Das operative EBITDA des Gesamtkonzerns lag trotz der Verkäufe mehrerer sehr profitabler Töchter in den letzten Monaten (GHOTEL-Gruppe, Solidus Solutions, Scandinavian Cosmetics) bei 75,3 Mio. EUR (H1 2019: 102,6 Mio. EUR). Und dieses Ergebnis ist „über alle“ durchaus positiv zu sehen – wir haben noch in den Ohren, dass möglcherweise nicht alle Beteiligungen die Corona-Krise überstehen werden. Und hier gab es bisher nur kleinere(!) Ausfälle und insgesamt hielt sich der operative Gewinn in einer corona-geprägten Zeit relativ gut.
Die Ausfälle: Die ZIM Flugsitz GmbH durchläuft seit dem 14.07.2020 ein Insolvenzverfahren, Die relativ neue Beteiligung der Aurelius versucht ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung „durchzuziehen“ – coronabedingt hat das Unternehmen, welches in 2018 bereits „an der Pleite vorbeischrappte“ die Notbremse ziehen müssen. Aurelius will sich an der Sanierung beteiligen – scheint noch etwas möglich. Auch im Geschäftsbericht sieht man hier Perspektiven für ZIM. (GESCHÄFTSBERICHT KOMPLETT). Und der Rest der Bertram Books, nach verkäufen wesentlicher Teile, wurde insolvent und abgewickelt – von gerinegr wirtschaftliche rBedeutung: „Das AURELIUS Konzernunternehmen Bertram Books konnte im April 2020 drei Teilbereiche an strategische Investoren veräußern. Das verbleibende Großhandelsgeschäft, ein Lieferant unabhängiger und großer Buchläden in den britischen Innenstädten sowie lokaler Büchereien und Universitäten, musste aufgrund der von der britischen Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sein Geschäft vorrübergehend einstellen und aufgrund der negativen wirtschaftlichen Folgen letztendlich im Juni Insolvenz anmelden.“ (Aurelius GB, Seite 9){loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Das Ergebnis aus Unternehmensverkäufen betrug im ersten Halbjahr 2020 82,1 Mio. EUR (H1 2019: -6,8 Mio. EUR) und enthält vor allem den Verkaufserlös aus dem Ende Februar 2020 vollzogenen Verkauf der GHOTEL-Gruppe. Hier fehlen natürlich die angekündigten „größeren Verkäufe“ – wie HanseYachts o.ä. – coronabedingt gab es diese wohl nicht, aber auch hier sollte sich das Rad im zweiten Halbjahr vielleicht wieder drehen.
Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:
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H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?
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H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?
H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?
DAS EBITDA insgesamt ist gut, wobei die Zuschreibungen beim Kauf von „leidenden“Unternehmen durchaus kontrovers gesehen werden könnten (pauschalisiert: man nimmt Gewinne vorweg, die eigentlich erst bei Abgabe realisiert werden): „Das EBITDA des Gesamtkonzerns verfünffachte sich im Berichtszeitraum auf 258,0 Mio. EUR (H1 2019: 53,8 Mio. EUR). Die Restrukturierungs- und Einmalaufwendungen für die Neuausrichtung der Konzernunternehmen lagen mit 44,4 Mio. EUR leicht über Vorjahresniveau (H1 2019: 42,0 Mio. EUR). Im ersten Halbjahr 2020 hat AURELIUS vier Unternehmenserwerbe vollzogen. Die Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung („bargain purchase“) erreichten dadurch im ersten Halbjahr 2020 145,0 Mio. EUR. (H1 2019: 0 Mio. EUR).„
„Diese Krise und ihre globalen wirtschaftlichen Verwerfungen sind beispiellos. Aber wir können Krise! Dank unserer knapp fünfzehnjährigen Erfahrung im Management und Turnaround von Unternehmen in Sonder- und Krisensituationen ist es uns gelungen, AURELIUS und seine Konzernunternehmen im ersten Halbjahr 2020 auf gutem Kurs zu halten„, sagt Dr. Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender der AURELIUS Equity Opportunities. „Wir sind finanziell und operativ sehr robust aufgestellt und daher gut dafür gerüstet, die langfristigen Folgen dieser Krise zu meistern und aus unserer Position auch weiter nachhaltig zu wachsen.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
NAV leicht rückläufig, aber wesentlich höher als der Aktienkurs – WIESO?
Der Net Asset Value des AURELIUS Portfolios lag mit 959,8 Mio. EUR zum 30. Juni 2020 leicht unter dem Wert zum Ende des ersten Quartals 2020 (31. März 2020: 984,3 Mio. EUR), der Net Asset Value je Aktie lag bei EUR 31,19. Die liquiden Mittel lagen zum Halbjahresstichtag mit 394,5 Mio. EUR über dem Wert zum Ende des ersten Quartals 2020 (31. März 2020: 385,6 Mio. EUR). Woher kommt diese hohe diskrepanz? Vielelicht Angst vor „Beteiligungsausfällen“ aufgrund der Coroan-Krise, wie auch von Aurelius nicht ausgeschlossen. Oder Verunsicherung weil die angekündigten „großen Verkäufe“ noch nicht erfolgt sind. Oder Nachwirkungen der „alten“ Vorwürfe von Shortsellern am Konzept, Bilanzierungspraxis und Verkaufserlösen – auch wenn hier seit Monaten Ruhe herrscht: „Irgendetwas bleibt immer hängen“. Aber die Kararwane der Shortseller zieht weiter und ist jetzt bei GRENKE gelandet: GEGENÜBERSTELLUNG der Aussagen: GRENKE AG und VICEROY REPORT – Runde 1 von… {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}
Im 2. Halbjahr soll die „Maschine“ anlaufen – beschleunigter Dealflow angekündigt
Bei Bekanntgabe der Halbjahreszahlen hieß es: Auf dem Markt für Unternehmenstransaktionen führt die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zu deutlichen Umbrüchen. „Wir sind seit inzwischen 15 Jahren erfolgreich beim Erwerb, der Neuausrichtung und dem anschließenden Verkauf von Unternehmen in Umbruch- und Sondersituationen tätig. Diese Erfahrung hilft uns, diese aktuell einmalige Krise zu meistern. Die anhaltende COVID-19-Pandemie wird aus unserer Sicht zu einer Vielzahl von Opportunitäten beim Kauf von Unternehmen führen. Wir sichten den Markt sehr genau und rechnen mit mehreren interessanten Neuwerben in den kommenden Monaten„, kommentiert Dr. Dirk Markus weiter.
Spannende Ansage – bisher konnte insbesondere der etwas kleinere, andere Carve-Out Spezialist aus München – Die Mutares AG – mit einer Übernahmeflut überraschen: 40% Umsatzplus im ersten Halbjahr durch Übernahmen. Bei akquisitionen hat sich Aurelius bisher eher zurückgehalten – also mal schauen was da kommt.
Ausblick aufgrund weiter anhaltender Corona/COVID-19-Krise wohl immer noch unsicher
Nichts geändert seit dem Corona-Aktionärsbrief am 08.04.2020 hat sich hier: Im Mai hieß es noch: „Ein verlässlicher Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf ist aufgrund der anhaltenden Corona/COVID-19-Krise aktuell nur schwer möglich. Das Auftreten des neuen Coronavirus COVID-19 birgt besondere und in ihren Auswirkungen schwer absehbare Risiken für die Weltwirtschaft, von denen auch der AURELIUS Konzern betroffen ist. Es bestehen daher Risiken sowohl mit Blick auf die Erreichung der Ziele der Unternehmensplanungen als auch hinsichtlich des Verkaufs von Portfoliounternehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Corona/COVID-19-Krise das operative Ergebnis auch für das Gesamtjahr 2020 negativ beeinflussen wird.“
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Und auf der Hauptversammlung am 18.06.2020: „Eine konkrete Prognose für den weiteren Verlauf des Jahres 2020 wurde angesichts der anhaltenden Corona/COVID-19-Krise und der damit verbundenen Unsicherheiten weiterhin nicht gegeben“
Allerdings sollte die aktuelle wirtschaftliche Situation perspektivisch auch zu einer Vielzahl an attraktiven Transaktionsmöglichkeiten führen. Viele Konzerne und Unternehmenseigentümer werden ihre Strategien adaptieren und den Fokus auf das Kerngeschäft verstärken, was aufgrund des Investitionsprofils zu spannenden Opportunitäten für AURELIUS führen wird. Auch wenn verlässliche Bewertungen von Unternehmen oder Unternehmenssparten im gegenwärtigen Umfeld noch schwierig sind, erwartet AURELIUS im weiteren Jahresverlauf attraktive Rahmenbedingungen für neuerliche M&A-Aktivitäten. Mit 385,6 Mio. EUR liquiden Mitteln zum Quartalsstichtag 31. März hat Aurelius genug Spielraum für Erwerbungen oder deren Sanierung.
Aktuell (21.09.2020 / 09:06 Uhr) notieren die Aktien der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,20 EUR (-1,23 %) bei 16,07 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.