Der Technologiekonzern GEA Group AG (ISIN: DE0006602006) setzt seinen Weg der Fokussierung und Trennung von „nicht mehr ins Konzept passenden“ Beteiligungen fort und die Zahlen für 2020 sind zwar Corona-geschwächt, zeigen aber die positiven Folgen des Effizienzprogramms. Sowohl Auftragseingang (4.703 Mio EUR) als auch Umsatz (4.635 Mio.EUR) gingen trotz Covid-19-Pandemie nur leicht zurück. Das EBITDA vor Restrukturierungsaufwand (532 Mio. EUR) und der ROCE (17,1 Prozent) konnten wesentlich gesteigert werden.
„GEA ist sehr gut durch das anspruchsvolle Jahr 2020 gekommen. Wir haben geliefert und zum Teil sogar übertroffen, was wir versprochen haben,“ kommentiert Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender der GEA Group AG. „Wir haben unsere Profitabilität über unsere anspruchsvollen Erwartungen hinaus gesteigert und wesentliche Finanzkennzahlen nachhaltig verbessert. Einige dieser Werte entsprechen trotz der Corona-Krise bereits jetzt den Zielwerten, die wir in unseren mittelfristigen Finanzzielen für 2022 angestrebt hatten. Das belegt erstens, wie stabil das Geschäftsmodell von GEA ist, und zweitens wie frühzeitig und wirkungsvoll wir die richtigen Maßnahmen umgesetzt haben.“
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Projekte zur Verbesserung der Effizienz und deren Umsetzung stärkten insbesondere die langfristigen Ertragschancen. Hierzu zählen unter anderem der Ende 2020 umgesetzte Stellenabbau von mehr als 800 Vollzeitkräften einschließlich Zeitmitarbeiter im Vergleich zum Stand 30. Juni 2019. Darüber hinaus hat GEA im Berichtsjahr weitere strategische Projekte umgesetzt. So leitete GEA die Optimierung des Produktionsnetzwerks ein und verkaufte die drei Tochtergesellschaften GEA Bock an die NORD Holding und Japy sowie Royal De Boer gingen an die Mutares KGaA.
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Operative Gewinne steigen wieder – trotz weniger Umsatz
Das EBITDA vor Restrukturierungsaufwand lag im Geschäftsjahr 2020 mit 532 Mio EUR trotz des geringeren Umsatzvolumens um etwa 11 Prozent über dem Vorjahreswert (479 Mio. EUR). Die entsprechende Marge bewegte sich mit 11,5 Prozent um fast 170 Basispunkte über dem Vorjahreswert. GEA hatte für das Geschäftsjahr zunächst ein EBITDA vor Restrukturierungsaufwand von 430 bis 480 Mio. EUR prognostiziert.
Ungefähr 70 Mio EUR mussten als einmaliger Restrukturierungsaufwand verbucht werden, so dass beim EBIT 221,2 Mio EUR erreicht werden konnten und beim Konzernergebnis erreichte man immerhin knapp 100 Mio EUR (96,8 Mio). Im Vorjahr – 2019 – musste hier noch ein Verlust von 170,7 Mio EUR verbucht werden. In 2019 war halt Grossreinemachen angesagt.
Produktionsverlagerungen weltweit im Gang im Rahmen der Neuausrichtung
UND DA WO MAN DRANBLEIBEN WILL, baut man weiter um, wie im Bereich Pumpentechnik, wo man die Produktion zentralisiert und nach Polen verlagert (CN 19.08.2020): Die Produktion am Standort in Bodenheim bei Mainz soll in diesem Zusammenhang bis Ende 2024 geschlossen werden. Das Werk im polnischen Koszalin wird zum Kompetenzzentrum für Pumpen und sogenannte „spanende“ Bearbeitung ausgebaut. In diesen Ausbau investiert GEA rund 30 Mio EUR. Auch an weiteren Standorten werden Investitionen sowie eine Konsolidierung von Produktions- und Prozessschritten erfolgen. Ziel ist es, das globale Produktionsnetzwerk von GEA weiter zu stärken, um so die Produktivität zu steigern und die Gesamtkosten zu senken.
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Die bereits 2019 eingeleiteten Maßnahmen setzte GEA planmäßig um. Hierzu zählten zum Beispiel der bis Ende 2020 umgesetzte Stellenabbau von etwa 800 Vollzeitkräften, die Optimierung der Einkaufsprozesse oder auch die konzernweite Vereinheitlichung der ERP-Systeme. So wurde die beim letzten Kapitalmarkttag angekündigte Optimierung des Produktionsnetzwerks eingeleitet sowie die damals avisierte strategische Fokussierung durch drei Verkäufe von Beteiligungsunternehemen umgesetzt.
Ausblick wird mutiger
„Wir schauen optimistisch in die Zukunft. Unsere Maßnahmen tragen Früchte und unser Geschäftsmodell erweist sich auch in Zeiten einer weltweiten Pandemie als stabil. Im laufenden Geschäftsjahr geht es nun darum, dass wir uns nicht auf den erzielten Erfolgen ausruhen, sondern unseren Weg konsequent weiterverfolgen. Wir sind voll und ganz vom weiteren Wachstumspotenzial der GEA überzeugt und werden bei unseren mittelfristigen Finanzzielen bis 2022 noch ambitionierter“, erklärt Stefan Klebert.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet GEA trotz der anhaltenden Pandemiesituation eine leichte organische Steigerung des Umsatzes, ein EBITDA vor Restrukturierungsaufwand zwischen 530 und 580 Mio. EUR und ein ROCE zwischen 16 und 20 Prozent.
Bei ausgewählten Kennzahlen, in denen das Unternehmen im letzten Jahr große Fortschritte gemacht hat, passt GEA die mittelfristigen Erwartungen an. Die EBITDA-Marge vor Restrukturierungsaufwand soll nun auf einen Zielkorridor von 12,5 bis 13,5 Prozent steigen (bisher 11,5 bis 13,5 Prozent).
Fokussierung auf fünf Divisionen mit klarer GuV-Verantwortung soll es bringen
„GEA ist sehr gut in das Geschäftsjahr 2020 gestartet. Auch wenn die Dauer und damit die finanziellen Auswirkungen von Covid-19 nur schwer abzuschätzen sind, halten wir an unserem Ausblick für 2020 fest. Unsere Kunden insbesondere aus der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie sind auch in der aktuellen Krise gut ausgelastet. Wir stehen ihnen als verlässlicher Partner zur Seite. GEAs robustes und zukunftsfähiges Geschäftsmodell kommt uns gerade jetzt zugute. Zusätzlich helfen uns die im letzten Jahr eingeleiteten Maßnahmen die aktuellen Herausforderungen durch Covid-19 viel besser zu bewältigen. Allerdings wird auch GEA negative Auswirkungen von Covid-19 spüren. Diese gilt es insbesondere im weiteren Verlauf des Jahres zu managen. Vor einem dauerhaften Problem stehen wir bei GEA aber nicht“, sagte am 15.05.2020 Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender der GEA Group Aktiengesellschaft.
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Die neue Führungs- und Organisationsstruktur, die erste Früchte zu tragen scheint, mit den strategischen Kernmärkten Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Seit dem 1. Oktober 2019 wird GEA anders gesteuert – durch eine klare divisionale Struktur, in der die Bereiche ähnliche oder komplementäre Technologien umfassen:
Separation & Flow Technologies umfasst sämtliche Aktivitäten, die mit der Herstellung von verfahrenstechnischen Komponenten insbesondere Separatoren, Dekantern, Ventilen, Pumpen und Homogenisatoren verbunden sind.
Liquid & Powder Technologies ist führend in der Konstruktion und Entwicklung von Prozesslösungen für die Milch- und Brauereiwirtschaft, für die Nahrungsmittelindustrie sowie die chemische Industrie. Der Technologiefokus liegt in der Flüssigkeitsverarbeitung, Konzentration, Trocknung, Pulververarbeitung und -behandlung sowie dem Emissionsschutz.
Das Angebotsspektrum der Division Food & Healthcare Technologies umfasst verschiedene Kompetenzen im Bereich Nahrungsmittel und Pharma. Hierzu zählen die Kundenlösungen zur Nahrungsmittelverarbeitung und -verpackung, Lösungen in den Bereichen Bäckereiwirtschaft, Extrusions- und Müllereitechnologie sowie Prozesstechnologie für die pharmazeutische Industrie.
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Refrigeration Technologies ist einer der Marktführer im Bereich industrieller Kältetechnik. Die Division entwickelt, fertigt und installiert technische Kundenlösungen und innovative Schlüsselkomponenten wie Hubkolben- und Schraubenverdichter sowie Ventile.
Farm Technologies vereint alle Aktivitäten, die mit integrierten Kundenlösungen für eine rentable Milchproduktion und Nutztierhaltung einhergehen.
{Jede Division wird von einer dreiköpfigen Geschäftsführung geführt, der ein Division CEO, ein Division Chief Service Officer (CSO) und ein Division CFO angehören. Die Einführung der CSO-Funktion für jede Division unterstreicht die Bedeutung des attraktiven und stabilen Service-Geschäfts für GEA, das im Jahr 2018 rund 31 Prozent zum Konzernumsatz beitrug.
Aktuell (04.03.2020 / 09:21 Uhr) notieren die Aktien der GEA Group AG im XETRA-Handel mit einem Plus von +0,99 EUR (+3,27 %) bei 31,27 EUR.