MDAX | E+S Rück rechnet mit steigenden Rückversicherungspreisen

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Die E+S Rückversicherung AG, die für das Deutschlandgeschäft zuständige Tochter der Hannover Rück SE (ISIN: DE0008402215) , rechnet nach den verheerenden Hochwasserschäden im Sommer im deutschen Markt mit teilweise deutlich steigenden Preisen und verbesserten Konditionen in der Schaden-Rückversicherung.

„Das Jahr 2021 wird nach den schrecklichen Unwetterkatastrophen im Juni und Juli eines der schadenträchtigsten Jahre im deutschen Markt werden“, sagte Dr. Michael Pickel, Vorstandsvorsitzender der E+S Rück. „Unser Mitgefühl gilt allen, die von den verheerenden Fluten betroffen waren und sind. Wir als Rückversicherer sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden unseren Teil zur Bewältigung der Schäden leisten. Wir gehen davon aus, dass viele Versicherer nach den jüngsten Schäden ihren Rückversicherungsschutz weiter ausbauen werden. Nachdem bereits das Vorjahr von hohen Belastungen aus der Covid-19-Pandemie geprägt war, erfordern die jüngsten Unwetterschäden, die Niedrigzinsen sowie die Preisanstiege im Baugewerbe eine spürbare Erhöhung der Rückversicherungspreise.“

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Die durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“ verursachte Flutkatastrophe hat allein in Deutschland zu versicherten Marktschäden von deutlich mehr als 8 Mrd. EUR geführt. Hinzu kommen weitere Hagel- und Starkregenereignisse, sodass für das Jahr 2021 mit dem größten jemals verzeichneten versicherten Schäden durch Naturkatastrophen in Deutschland zu rechnen ist.

Insgesamt geht die E+S Rück in Deutschland vor dem Hintergrund der starken Schadenbelastungen von spürbaren Preis- und Konditionsanpassungen in der Sachsparte insbesondere bei Naturkatastrophendeckungen aus. Zudem zieht die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Rückversicherungsschutz weiter an.

In der Kraftfahrtversicherung werden sich die Schadenfrequenzen im Laufe des Jahres 2022 wieder dem vor der Pandemie erreichten Niveau annähern. Gleichzeitig setzt sich die starke Verteuerung der Ersatzteil- und Reparaturkosten fort und hat in den vergangenen Monaten sogar noch an Dynamik gewonnen. Unter Berücksichtigung der regional teilweise signifikanten Hagel- und Flutschäden ist mit einer deutlichen Eintrübung der Ergebnisse der Branche im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen. Im Ergebnis sehen wir keinen Spielraum für Preissenkungen im Originalmarkt und im Rückversicherungsmarkt.

Im Bereich Telematik sehen wir weiterhin ein deutliches Wachstum bei der Anzahl der Policen, das sich allerdings bisher auf wenige Marktteilnehmer beschränkt. Das generelle Interesse in der Branche wächst langsam, aber stetig. Die E+S Rück bietet ihren Kunden mit der Telematiklösung es|Tmatik eine modular konfigurierbare Tarifierungsgrundlage an, die unter anderem um ein verfeinertes Tarifmodel erweitert wurde und derzeit von zahlreichen Zedenten getestet wird.

Naturkatastrophendeckungen in Deutschland werden nach den historischen Flutschäden im Sommer deutliche Preiserhöhungen verzeichnen. Das Jahr 2021 war nach Jahren mit vergleichsweise geringer Schadenbelastung aus Naturgefahren eines der schadenträchtigsten überhaupt. Zudem konnten Verluste und potenzielle Verluste für Programme im Zusammenhang mit Covid-19 bei der vorherigen Erneuerung oft nur geringfügig eingepreist werden, da das Ausmaß der Pandemieschäden und die Frage der Deckung unter den Rückversicherungsverträgen noch nicht abschließend geklärt waren. Für einige Kundenbeziehungen haben sich die Belastungen aus der Pandemie weiter erhöht, sodass in diesen Fällen für die Erneuerungen im Jahr 2022 weitere Anpassungen der Rückversicherungsverträge notwendig sind.

Auch im Industrie- und Gewerbegeschäft haben die Großschäden gegenüber dem Vorjahr zugenommen, was nicht nur auf den Anstieg an Schäden aus Naturkatastrophen zurückzuführen ist, sondern auch auf von Menschen verursachte Schäden. Zudem ist gerade im Feuerindustriegeschäft eine hohe Schadenfrequenz festzustellen. Damit hält der Sanierungsdruck unverändert an. Mit Blick auf die Absicherung von Cyber-Risiken führen die fortschreitende Digitalisierung und vermehrte Hackerangriffe zu einem gestiegenen Risikobewusstsein und zu Anpassungen von Konditionen. Klarstellungsbedarf besteht hinsichtlich des Umgangs mit Silent Cyber-Risiken sowie mit Kumulszenarien, die nur begrenzt versicherbar sind.

Die E+S Rück erachtet im Rückversicherungsmarkt für Gewerbe- und Industrierisiken in Summe höhere Preise als notwendig, insbesondere bei schadenbelasteten Programmen. Auch bei den Konditionen sind, sofern nicht bereits geschehen, Anpassungen im Bereich Pandemie und Cyber erforderlich.

Während Anpassungen bei Preisen und Konditionen in vielen Sparten unumgänglich sind, legt die E+S Rück unverändert großen Wert auf eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit ihren Kunden.

„So wie wir auch während der Pandemie eng an der Seite unserer Kunden und deren Versicherten gestanden haben, tun wir dies auch nach den zerstörerischen Hochwasserkatastrophen im Sommer“, sagte Dr. Michael Pickel. „Wir werden auch in diesem Jahr gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen erarbeiten, die unsere gesamte Geschäftsbeziehung würdigen, ob mit traditioneller Rückversicherung, mit maßgeschneiderten Lösungen oder der Entwicklung innovativer Deckungskonzepte. Ich blicke daher zuversichtlich auf die laufende Erneuerung.“


Chart: Hannover Rück SE | Powered by GOYAX.de

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