Für den MDAX ging es im November von 21.174 Punkten rauf auf 21.593 Punkte, ein Plus von 1,98%. Damit blieb der Index mit Unternehmen aus der zweiten Reihe hinter dem DAX, der mit +4,9% deutlich besser performte, zurück.
Positiv verlief der Monat November dennoch für den im MDAX notierten Automobilzulieferer ElringKlinger. Die Aktie des Unternehmens legte erneut mehr als 16% zu. Verlierer des Monats war aufgrund einer neu vorgestellten und teuren Wachstumsstrategie Osram Licht. Die Aktie verlor im letzten Monat mehr als 25%.
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Best-Index-Performer: ElringKlinger trotz Gewinnrückgang auf Erholungskurs
Bereits im Oktober haben sich die Anteilsscheine der Elringklinger AG (ISIN: DE0007856023) vom „schwarzen Monat September“ deutlich erholen können. Die Diesel-Affäre von VW und die eigene Gewinnwarnung hatten dem Kurs zuvor schwer zugesetzt. Im November setzte sich diese Erholung nun weiter fort. Mit einer Monatsperformance von +16,94% schaffte es der Zulieferer aus Dettingen/Erms an die Spitze des MDAX.
Dabei fielen die Zahlen für das dritte Quartal, die Anfang des letzten Monats veröffentlicht wurden, nicht gerade positiv aus. Zwar konnte ElringKlinger den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal organisch um +5,8% auf 366,1 Mio. EUR steigern, aber dafür blieb sowohl das bereinigte EBIT mit 36,7 Mio. EUR als auch der Gewinn mit 20 Mio. EUR deutlich hinter den Ergebnissen des Q3 2014 zurück. Der Gewinn reduzierte sich verglichen mit dem Vorjahreszeitraum trotz Umsatzanstiegs um -38%. Grund für die rückläufige Profitabilität ist die weiterhin hohe Auslastung durch die sehr starke Nachfrage. Sonderkosten, unter anderem aufgrund von Überstunden und Sonderfrachten, belasteten das Ergebnis allein im Q3 um 12 Mio. EUR. Andere Zulieferer wie Leoni und SHW leiden aktuell ebenfalls unter einer hohen Auslastung auf Kosten der Profitabilität. Immerhin gab es keine erneute Gewinnwarnung seitens des Unternehmens. Man hält hier vorerst weiter an der im September korrigierten Prognose fest.
In den drei Tagen nach Veröffentlichung der Zahlen gab die Aktie zwar zunächst um rund -7% nach, doch Mitte des Monats knüpfte das Papier an den zuvor gesehenen Aufwärtstrend an und notierte Ende November bei 23,81 EUR. Anleger sind offensichtlich der Meinung, dass das Management die akuten Probleme in naher Zukunft in den Griff bekommen wird. Darüber hinaus meldete ElringKlinger am 27. November, dass man eine Lizenzvereinbarung mit einem deutschen Premiumhersteller für neuartige Metall-Kunststoff-Leichtbauteile geschlossen hat. Der Auftrag soll in den nächsten fünf Jahren ein Volumen von über 120 Mio. EUR haben, mit der Aussicht, dass Anschlussaufträge in diesem Segment folgen werden.
Zweiter Top-Performer im November war die Kion Group AG (ISIN: DE000KGX8881) mit einem Kursplus von +14,24%. Kion veröffentlichte ebenfalls Anfang des letzten Monats die Q3-Zahlen. Der Hersteller von Flurförderfahrzeugen steigerte den Umsatz um +8,6% auf 1,24 Mrd. EUR und auch der wertmäßige Auftragseingang erhöhte sich um +12,3% auf 1,25 Mrd. EUR. Das EBIT verbesserte Kion um +8,4% auf 121,2 Mio. EUR. Der Gewinn allerdings ging aufgrund von Steuereffekten von 59 Mio. EUR (Q3 2014) auf 49,5 Mio. EUR zurück. Verantwortlich für den Umsatzzuwachs war vor allem das anziehende Geschäft in Westeuropa. In China hingegen sorgte die schwache Konjunktur für ein deutlich gebremstes Wachstum.
Auf den weiteren Rängen im MDAX folgten die Metro AG (ISIN: DE0007257503) mit einem Plus von +12,59%, MTU Aero Engines AG (ISIN: DE000A0D9PT0) mit +11,67% und die Norma Group SE (ISIN: DE000A1H8BV3) mit +10,85%.
Beim Düsseldorfer Handelskonzern Metro startete die Aufwärtsbewegung in der dritten Novemberwoche. Hier ging es binnen weniger Tage auf Schlusskursbasis um 9% rauf. Gründe dafür könnten zum einen die allgemeine Konsumprognose über ein um +2% wachsendes Weihnachtsgeschäfts und auch ein neu eingeführter Service von Media-Saturn gewesen sein.
Die Metro_Tochter bietet künftig einen schnellen Lieferservice an, der bestellte Waren für einen Aufpreis von 14,95 EUR binnen 30 Minuten bis drei Stunden zu Kunden nach Hause liefert. In der letzten Novemberwoche erfreute das Unternehmen Anleger dann noch mit der Nachricht einer erhöhten Ausschüttungsquote bei zukünftigen Dividenden. Statt bisher 40-50% sollen nun 45-55% an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Für das Geschäftsjahr 2014/2015 schlug man eine Dividende von 1 EUR je Stammaktie und 1,06 EUR je Vorzugsaktie vor. Diese Entscheidung sorgte für einen weiteren Schub der Aktie.
Die Anteilsscheine des Triebwerksherstellers MTU Aero Enginge bekamen vor allem in der letzten Woche des abgelaufenen Monats Auftrieb. Das Management hatte auf einer Investorenveranstaltung in London die Prognose für dieses Jahr bestätigt. In 2016 setzt MTU Aero Engines derweil auf eine positive Entwicklung des Wartungs- und Ersatzteilgeschäfts. Darüber hinaus rechnet man durch die Produktionsausweitung beim A320 seitens Airbus in den nächsten Jahren ebenfalls mit positiven Effekten. MTU Aero Engines fertigt einen Teil der Triebwerke für den Airbus A320neo an.
Die Norma Group setzte an der Börse ihren Aufwärtstrend aus Oktober fort. Dazu beigetragen haben die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres, die das Unternehmen Anfang November veröffentlicht hat. Der Umsatz stieg von Januar bis September um +29,7% auf 672,6 Mio. EUR. Das bereinigte EBITA wurde um +30,8% auf 120,6 Mio. EUR verbessert.
Worst-Index-Performer: Osram kündigt große Investitionen an und schickt Aktie auf Talfahrt
Die Osram Licht AG (ISIN: DE000LED4000) muss aufgrund der dramatischen Veränderungen auf dem Lichtmarkt den Konzern radikal umbauen. Dabei geht es unter anderem um die Abspaltung der Bereiche Halogen- und Energiesparlampen sowie des Segments LED-Lampen. Das Unternehmen plant den Wechsel vom Lampenhersteller zum LED-Chiphersteller.
Dazu stellte man in der zweiten Woche im November eine neue Wachstumsstrategie vor. Diese kam jedoch an der Börse gar nicht gut an.
Denn Osram plant für diese Neuausrichtung bis 2020 mit hohen Investitionen in Höhe von insgesamt 3 Mrd. EUR. 2 Mrd. EUR sollen alleine in die Forschung und Entwicklung fließen. Der Bau einer neuen LED-Chipfabrik werde in der ersten Ausbaustufe etwa 370 Mio. EUR kosten.
Die Aktie rauschte daraufhin in der Spitze um über -30% in den Keller und erholte sich im Laufe des Monats nur moderat. Zu eingetrübt sind die Aussichten angesichts des kostspieligen Umbaus in den kommenden Jahren.
Weniger verloren, wenngleich kaum glücklicher, dürften die Aktionäre der Hugo Boss AG (ISIN: DE000A1PHFF7) sein. Das Modeunternehmen verlor seit August kontinuierlich an Börsenwert und gab in diesem Zeitraum insgesamt knapp -28% ab. Im November waren es alleine -12,41%, was dem Unternehmen aus Metzingen den vorletzten Platz im MDAX einbrachte.
Der weitere Abwärtstrend wurde dabei von den Zahlen für das dritte Quartal gefestigt. Hugo Boss meldete einen Rückgang beim Gewinn von -23% auf 88,5 Mio. EUR und auch das um Sondereffekte bereinigter EBITDA sank um -8%. Nur beim Umsatz legte man um +4% zu. Besonders das schwächelnde Geschäft in China und in den USA war für diese Entwicklung verantwortlich.
Auf den weiteren Verliererplätzen folgten die Salzgitter AG (ISIN: DE0006202005) mit -11,33%, die Deutsche EuroShop AG (ISIN: DE0007480204) mit -8,47% sowie die Aareal Bank AG (ISIN: DE0005408116) mit -7,95%.