Die Deutsche Wohnen AG (ISIN: DE000A0HN5C6) hat ihre Kassen durch die erfolgreiche Platzierung einer neuen Wandelanleihe sowie durch eine Barkapitalerhöhung mit insgesamt 1.345 Mio. EUR kräftig aufgefüllt.
Das MDAX-Unternehmen hat beide Kapitalmaßnahmen vorgestern Abend unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durchgeführt. Sowohl die Wandelanleihe als auch die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung wurden im Rahmen einer Privatplatzierung ausschließlich bei institutionellen Investoren platziert.
Erlös aus Wandelanleihe für Akquisitionspipeline vorgesehen
Die 800 Mio. EUR, die im Zuge der Platzierung der neuen Wandelanleihe eingesammelt wurden, sollen laut Deutsche Wohnen in erster Linie für die Finanzierung von künftigen und bereits getätigten Akquisitionen bereitgestellt werden.
So wird man mit dem Geld unter anderem den im dritten Quartal 2016 bereits angekündigten Kauf des Pegasus Pflegeheim-Portfolios und den Erwerb weiterer kleinerer Portfolios finanzieren.
Wie das die Deutsche Wohnen weiter ausführt ist die vorhandene Pipeline an möglichen Übernahmen aktuell vielversprechend. Augenblicklich steht man für ein mittelgroßes Portfolio mit Wohnimmobilien in Core+-Standorten in fortgeschrittenen Verhandlungen.
Rückkauf der Wandelanleihe 2020 mit Einnahmen aus der Kapitalerhöhung erfolgt
Wie die Frankfurter Immobiliengesellschaft vorgestern kurz vor Mitternacht mitteilte, konnte mit der Barkapitalerhöhung, die nur einige Stunden zuvor angekündigt worden war, ein Bruttoemissionserlös von 545 Mio. EUR eingenommen werden.
Insgesamt wurden 17.174.110 neue Aktien an institutionelle Investoren zu einem Preis von 31,75 EUR je Aktie ausgegeben. Das Grundkapital der Deutsche Wohnen stieg dadurch von 337.480.450 EUR um etwa +5,1% auf nunmehr 354.654.560 EUR.
Mit dem Geld wurde, wie angekündigt, die bestehende Wandelanleihe 2020 vorzeitig nahezu vollständig zurückgekauft. Wie es in der dazu heute veröffentlichten Unternehmensmeldung heißt, konnte man rund 99% des ursprünglichen Gesamtnennbetrages von den Gläubigern zurückkaufen.
Der ursprüngliche Gesamtnennbetrag bei Ausgabe der Wandelanleihe 2020 im November 2013 lag bei 250 Mio. EUR. Die Deutsche Wohnen musste etwas mehr als drei Jahre später aufgrund der positiven Kursentwicklung nun rund 467 Mio. EUR für den Rückkauf aufwenden. Der Preis je Teilschuldverschreibung war in dieser Zeit von 100.000 EUR unter Berücksichtigung der aufgelaufenen Zinsen auf 189.164,11 EUR angestiegen.
Die restlichen Einnahmen aus der Kapitalerhöhung (ca. 78 Mio. EUR) werden laut Ankündigung vom 21. Februar derweil ebenfalls in die Finanzierung von Akquisitionen fließen.
Analysten geben überwiegend Kaufempfehlungen
Schenkt man den Analysten Glauben, welche die Aktie im Februar 2017 unter die Lupe genommen haben, so kristallisiert sich eine eindeutige Tendenz in der Einschätzung zu den Anteilsscheinen der Deutsche Wohnen heraus.
Von den 13 Banken und Research-Häusern empfehlen zehn die Aktie zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei den Analysten mit Kaufempfehlung bei 38,35 EUR. Das höchste Kursziel gab dabei die Citigroup Corp. mit 44,40 EUR ab.
Damit würde sich bei einem aktuellen Kurs von 32,64 EUR bezogen auf den rechnerischen Durchschnitt ein Upside-Potenzial von derzeit +17,49% ergeben. Daraus abgeleitet würde sich ein Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich noch lohnen.
Abweichende Einschätzungen gibt es aktuell hingegen nur wenige: Mit JP Morgan Chase und Independent Research stuften lediglich zwei Analysten das Papier mit einem Kursziel von je 34 EUR auf „Halten“ ein. Und nur Goldman Sachs verpasste dem MDAX-Wert just heute Morgen eine Verkaufsempfehlung mit Kursziel 29,20 EUR.
Mit Material von Deutsche Wohnen AG