MDAX | CECONOMY AG: 2019 wird Jahr des Umbruchs

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In einem herausfordernden Umfeld ist das abgelaufene Geschäftsjahr wie bekannt hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Nach dem Ergebnisrückgang 2017/18 hat CECONOMY AG (ISIN: ISIN DE0007257503) Maßnahmen zur schnelleren und fokussierten Umsetzung ihrer Strategie definiert. Das neue Geschäftsjahr 2018/19 sieht das Unternehmen als Jahr des Umbruchs, in dem es sich sukzessive neu aufstellen wird, um den Kundenfokus und die Produktivität des Geschäfts zu steigern. Dafür werden in den kommenden Monaten weitere Investitionen in IT und Logistik getätigt. Weitere Aufwendungen werden im Zusammenhang mit den bekannten Management-Wechseln bei CECONOMY sowie vor allem bei MediaMarktSaturn und der Neuausrichtung von Geschäftsprozessen in Verwaltungs- und Zentraleinheiten von MediaMarktSaturn anfallen. Details dazu werden noch festgelegt.

Für das Geschäftsjahr 2017/18 fehlt es an einer sinnvollen Basis für eine Dividendenausschüttung. Vorstand und Aufsichtsrat haben entschieden, das vorhandene Eigenkapital zu verwenden, um die Transformation des Unternehmens schnellstmöglich voranzutreiben. „Im vergangenen Geschäftsjahr sind unsere Ergebnisse hinter unseren Erwartungen und denen unserer Aktionäre zurückgeblieben. Die gute Umsatzentwicklung im Online- und Service-Geschäft belegt jedoch, dass die Eckpfeiler unserer Strategie stimmen. CECONOMY ist und bleibt ein spannendes und vor allem profitables Unternehmen mit einer Strategie, die auf nachhaltigen Erfolg ausgerichtet ist,“ sagt Dr. Dieter Haag Molkenteller, Mitglied des Vorstands der CECONOMY AG.

Mark Frese, Mitglied des Vorstands der CECONOMY AG ergänzt: „Wir haben ein klares Verständnis davon, weshalb wir unsere Ziele verfehlt haben. Neben dem moderaten Weihnachtsgeschäft hat die schwache Kundenfrequenz – verstärkt durch das ungewöhnlich heiße Wetter im Juli und August – Umsatz und Ergebnis weiter belastet. Auch die operativen Ergebnisbeiträge zum Jahresende sind deutlich unter den Erwartungen geblieben. Gleichzeitig haben wir unsere strategischen Initiativen vor allem in Deutschland nicht schnell und konsequent genug umgesetzt. Wir gehen davon aus, dass das Umfeld im Einzelhandel und für Consumer Electronics auch im kommenden Jahr herausfordernd bleibt. CECONOMY hat jedoch das Potenzial, diese Herausforderungen dank der stabilen Finanzstruktur und einer konsequenten Umsetzung der Strategie zu meistern.“{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Mark Frese hat den Aufsichtsrat der CECONOMY AG gebeten, zum 31. Dezember 2018 das Unternehmen zu verlassen. Der Aufsichtsrat von CECONOMY kommt diesem Wunsch nach und entsendet interimistisch Dr. Bernhard Düttmann als neuen CFO in den Vorstand von CECONOMY. Durch seine früheren Stationen als Mitglied des Vorstands bei Lanxess, Beiersdorf, Tesa und zuletzt interimsweise als CFO bei Stada zeichnet sich Dr. Düttmann als ausgewiesener Finanzexperte aus, der durch seine Aufsichtsratsposition bei CECONOMY zudem über profunde Kenntnisse des Unternehmens verfügt.

Bereits im Oktober hatte CECONOMY auf Basis vorläufiger Ergebnisse eine angepasste Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 sowie detaillierte Umsatzzahlen veröffentlicht. So stieg im Geschäftsjahr 2017/18 der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt leicht um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf berichteter Basis verringerte sich der Konzernumsatz allerdings um 0,9 Prozent auf 21,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 21,6 Mrd. Euro). Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die rückläufige Entwicklung der stationären Umsätze. Vor allem in Deutschland ist dies auch auf das ungewöhnlich heiße Wetter im Juli und August zurückzuführen. Positiv wirkten sich hingegen das starke Wachstum des Online- und Service-Geschäfts sowie die Fußball-Weltmeisterschaft aus. Dies konnte das rückläufige stationäre Warengeschäft jedoch nicht kompensieren. Während der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz in der Region DACH sank (-1,6 Prozent), entwickelten sich die übrigen Segmente positiv (West- und Südeuropa: +1,3 Prozent; Osteuropa: +9,7 Prozent; Sonstige: +2,4 Prozent).

Die Online-Umsätze von CECONOMY stiegen im Jahresvergleich um 13 Prozent. Damit entfielen im abgelaufenen Geschäftsjahr 12,1 Prozent (Vorjahr: 10,6 Prozent) des Gesamtumsatzes beziehungsweise insgesamt 2,6 Mrd. Euro auf das Online-Geschäft. Auch die Umsätze im Bereich Services & Solutions entwickelten sich erneut positiv. Sie lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr mit rund 1,5 Mrd. Euro um 10,0 Prozent über dem Vorjahr und machten 6,9 Prozent des Gesamtumsatzes aus (Vorjahr: 6,2 Prozent). Starkes Wachstum verzeichneten insbesondere die Vermittlung von Mobilfunkverträgen, Versicherungen und Finanzierungen sowie Dienstleistungen rund um Reparaturen und Garantieverlängerungen. Dies wurde auch durch den weiteren Ausbau des Smartbar-Konzepts auf mittlerweile 922 Märkte unterstützt.

Wertberichtigungen des METRO-Anteils belasten Konzernergebnis

Für das abgelaufene Geschäftsjahr ergibt sich – ohne Berücksichtigung der Ergebnisbeiträge von Fnac Darty S.A. in Höhe von 21 Mio. Euro – mit 630 Mio. Euro ein EBITDA unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 714 Mio. Euro vor Sonderfaktoren). Ohne Berücksichtigung des Ergebnisbeitrags von Fnac Darty S.A. belief sich das EBIT auf 399 Mio. Euro (Vorjahr: 494 Mio. Euro vor Sonderfaktoren). Das gesunkene Ergebnis ist insbesondere auf die rückläufige Umsatzentwicklung in Deutschland sowie der Schweiz zurückzuführen. Zudem verringerte sich die Bruttomarge im abgelaufenen Geschäftsjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 20,1 Prozent. Unterstützt wurde das Ergebnis durch Einmaleffekte, etwa aus Veränderungen in der Warenbewertung sowie aus einer Änderung in der Bewertung von Verbindlichkeiten aus Geschenk-Gutscheinen aufgrund einer geänderten Rechtslage. Dazu kommen die Beiträge aus der positiven Ergebnisentwicklung in Italien aufgrund der Restrukturierung der lokalen MediaMarkt-Aktivitäten.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}

Wie bereits bekannt hat CECONOMY im abgelaufenen Geschäftsjahr die bisherige Beteiligung an der METRO AG um insgesamt 268 Mio. Euro wertberichtigt. Gegenläufig wirkten im vierten Quartal der Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Anteilen an der METRO AG sowie positive Effekte durch die Dividende des Unternehmens. Die Wertaufholung auf die verbleibenden METRO-AG-Anteile wurde erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht. Die Steuerquote aus der operativen Tätigkeit konnte erfolgreich auf 34,1 Prozent reduziert werden (Vorjahr: 42,1 Prozent vor Sonderfaktoren). Aufgrund der Wertminderungen sowie der schwächeren operativen Entwicklung ging das Ergebnis je Aktie für den fortgeführten Bereich insgesamt auf 0,07 Euro zurück (Vorjahr: 0,63 Euro vor Sonderfaktoren). Die Veränderung des Net Working Capital verbesserte sich vor Währungseffekten auf 302 Mio. Euro.

Fokussierte Umsetzung der strategischen Agenda mit neuer personeller Aufstellung

Um den anstehenden Herausforderungen zu begegnen, hat der Aufsichtsrat der CECONOMY AG im Oktober 2018 eine grundlegende personelle Neuausrichtung im Vorstand der CECONOMY AG eingeleitet. Auch in der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding GmbH wurden wie bekannt Veränderungen vorgenommen. Die zentralen Hebel der strategischen Agenda des Unternehmens bleiben dabei bestehen, werden künftig jedoch fokussierter und schneller als bisher umgesetzt. Hierzu zählen unter anderem die Beschleunigung des Ausbaus von Multichannel- und Service-Angeboten sowie die Reduzierung der Kostenbasis, um Mittel für Investitionen in IT und Logistik freizusetzen. Hinzu kommen eine Vereinfachung und Zentralisierung der Organisation – insbesondere im Supply Chain Management und im Einkauf – sowie die klare Fokussierung auf erfolgskritische operative Projekte und Initiativen; etwa die stärkere Bündelung von Produkten mit Services und die Einführung eines zentralen Systems zur Planung und Steuerung von Vorräten.

Spanien, Italien und die Niederlande belegen Erfolg von CECONOMYs Strategie

Die entsprechenden Maßnahmen werden maßgeblich von Ferran Reverter, dem neuen CEO von MediaMarktSaturn, vorangetrieben. Um die Initiativen umzusetzen und die Grundlagen für die erfolgreiche Neuausrichtung des Unternehmens zu schaffen, hat Reverter in den vergangenen zwei Monaten bereits ein schlagkräftiges neues Management-Team aufgestellt. „Der Markt für Consumer Electronics verändert sich immer schneller. Wir haben eine klare Strategie, um den Herausforderungen zu begegnen. Den Erfolg dieser Strategie haben wir bereits in Ländern wie Spanien, Italien und den Niederlanden unter Beweis gestellt“, sagt Ferran Reverter. „In Deutschland und auf Ebene der Gruppe waren wir allerdings zu langsam und nicht konsequent genug bei der Umsetzung. Das werden wir ändern. Allerdings wird es eine Weile dauern, bis die Erfolge sichtbar werden. Das laufende Geschäftsjahr wird ein Jahr des Umbruchs; insbesondere mit Blick auf die Transformation von Kultur und Organisation des Unternehmens.“

Vor diesem Hintergrund sowie mit Blick auf die positiven Einmaleffekte, die das Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr unterstützt haben, geht CECONOMY für das Geschäftsjahr 2018/19 gegenüber 2017/18 von einer verhaltenen Entwicklung aus.

Ziele für das Geschäftsjahr 2018/19

So erwartet CECONOMY für 2018/19 ein leichtes Wachstum des Gesamtumsatzes gegenüber dem Vorjahr. Für das Net Working Capital erwartet das Unternehmen eine moderat rückläufige Entwicklung. Sowohl beim EBITDA als auch beim EBIT erwartet CECONOMY ohne Berücksichtigung der Ergebnisbeiträge aus der Beteiligung an Fnac Darty S.A. einen leichten Rückgang. Die Segmente DACH und insbesondere Osteuropa tragen zu diesem Rückgang bei, während sich das Segment West-/Südeuropa leicht positiv entwickelt. Die jeweiligen Vergleichsgrößen im Vorjahr 2017/18 betragen 630 Mio. Euro EBITDA und 399 Mio. Euro EBIT.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}

Darüber hinaus wird im EBITDA und im EBIT zusätzlich der Anteil des von Fnac Darty S.A. erwirtschafteten Periodenergebnisses enthalten sein. Auf Basis aktueller Analystenschätzungen erwartet CECONOMY daraus einen Ergebnisbeitrag im Geschäftsjahr 2018/19 in mittlerer zweistelliger Millionen-Euro-Höhe.

Die Prognose erfolgt wechselkursbereinigt und vor Portfolioveränderungen. Noch zu konkretisierende Aufwendungen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung und Optimierung von Strukturen und Geschäftsprozessen in Verwaltungs- und Zentraleinheiten sind nicht enthalten. Auch Aufwendungen für bereits bekannt gegebene Führungswechsel im Top-Management sind nicht berücksichtigt.

Aktuell (19.12.2018 / 08:37 Uhr) notieren die Aktien der Ceconomy AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,26 EUR (-7,18 %) bei 3,32 EUR.


Chart: CECONOMY AG | Powered by GOYAX.de
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