Die Hella KGaA Hueck & Co. (ISIN: DE000A13SX22) hat mit den heute veröffentlichten Zahlen für das dritte Quartal Anleger, trotz deutlichem Rückgang beim Ergebnis, zum Kauf animiert.
Die Aktie notiert am Mittag bei 36,15 EUR mit 4,01% im Plus. Damit stoppte das Papier die seit Anfang April gelaufene Korrektur.
Wachstum im Automotive-Bereich lässt Umsatz weiter steigen
Der Automobilzulieferer aus Lippstadt konnte im Q3 2015/2016 den Umsatz erneut um +7,4% auf knapp 1,5 Mrd. EUR steigern (Q3 2014/2015: 1,39 Mrd. EUR). Auf Neunmonatssicht erzielte Hella einen Umsatzanstieg von 4,22 Mrd. EUR auf nunmehr 4,65 Mrd. EUR, was einem Zuwachs von +10,3% entspricht.
Dabei war es vor allem die Automotive-Sparte, und hier insbesondere die Produktpalette an innovativer LED-Technologie und elektronischen Komponenten für die wachsenden Märkte im Bereich der Energieeffizienz und Sicherheit, welche zum Wachstum auf Konzernebene beigetragen haben.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres steuerte das Automotive-Segment 3,5 Mrd. EUR zum Gesamtumsatz bei, das sind +11% mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
Lieferantenausfall in China und erhöhte F&E-Investitionen belasten Ergebnis
Trotz des Umsatzzuwachses verzeichnete Hella sowohl auf Sicht der ersten neun Monate, als auch in Hinsicht auf das Q3 deutliche Einbußen beim Ergebnis. So ging das EBIT von 309 Mio. EUR (9M 2014/2015) um -6,15% auf 290 Mio. EUR zurück. Der Periodenüberschuss schmälerte sich von 216 Mio. EUR (9M 2014/2015) auf 184 Mio. EUR, was einem Rückgang von -14,35% entspricht.
Auf das abgelaufene dritte Quartal gesehen, verschlechterte sich das EBIT im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 87 Mio. EUR um -1% (Q3 2014/2015: 88 Mio. EUR. Der Quartalsgewinn fiel mit 53 Mio. EUR um -19% deutlich schlechter aus.
Als Hauptgründe führte der Automobilzulieferer vor allem den Lieferantenausfall aus China im ersten Quartal an, der dem Unternehmen einen negativen Ergebniseffekt in Höhe von 47 Mio. EUR beschert hat. Hinzu kamen nochmals deutlich erhöhte Ausgaben für die Forschung und Entwicklung (F&E). Im letzten Quartal gab Hella mit 157 Mio. EUR +15% mehr für den Bereich aus, auf Sicht von neun Monaten waren es +11% (449 Mio. EUR).
Allerdings ist F&E auch der Nährboden für das zukünftige Wachstum der Lippstädter. Die Zuwächse im Automotive-Bereich zeigen deutlich, dass sich diese Investitionen gelohnt haben. Daher wird das Unternehmen auch in Zukunft weiterhin erhöhte Investitionen für die Forschung und Entwicklung ausgeben.
Vorstand bestätigt Jahresprognose – Aktie dreht ins Plus
Auf Grundlage der Zahlen für die ersten neun Monate hat der Vorstand von Hella seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Man rechne mit einem Umsatzzuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Das EBIT werde wegen der Sonderbelastung durch den Lieferantenausfall unter dem Vorjahresniveau liegen. Ohne diesen Effekt würde, so das Unternehmen, das EBIT ebenso wie der Umsatz im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ansteigen.
Die Aktie von Hella hatte nach moderaten Verlusten im ersten Monat des Jahres im Februar Verluste von -6,09% hinnehmen müssen. Der März brachte dann ein Plus von +3,74%. Im April aber fiel das Papier erneut, in der Spitze um -10,19% auf 33,50 EUR (11.04.2016).
Im gestrigen und heutigen Handel konnte die Aktie jetzt wieder um +5% zulegen. Anleger teilen – wie es aussieht – die Meinung der Mehrzahl der Analysten: Von fünf Analysten, welche die Aktie im April bewerteten, gaben vier eine Kaufempfehlung. Lediglich Credit Suisse stufte Hella von „Overweight“ auf „Neutral“ und senkte das Kursziel von 42 EUR auf 37 EUR. Die Kursziele reichen von 37 EUR bis 52 EUR. Das rechnerische Mittel liegt bei 45 EUR, was einem Up-Potenzial von +24,48% vom aktuellen Kurs bedeutet.