Prime Standard | Voltabox: Katastrophenjahr – langsam muss man die Kurve kriegen

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Die Voltabox AG (ISIN: DE000A2E4LE9) hat eine weitere Chance verdient, sagen einige. Eigentlich sahen die Pläne für 2020 gut aus: Desinvestments, Fokussierung, Großreinemachen der Bilanz und los gehts – Pustekuchen. Corona (zer-)störte die schönen Pläne.

Scheinbar sicherer Verkauf einer Unit storniert, Umsatzeinbruch durch Produktionsstopp bei Kunden, Liferanten und Voltabox. Aufgeschoben oder Aufgehoben, ist jetzt die Frage.Im Moment sieht es düster aus, aber der Vorstand schaut optimistisch in die nächsten Monate und insbesodnere nach 2021. Der anstehende Wechsel des Hauptaktionärs (paragon spricht davon kurz vor einem Abschluss zu stehen) könnt Voltabox auch neuen Schwung geben, vielelicht neue Investitionsmittel oder Synergieeffekte – im Wechsel liegen eigentlich nur Chancen, da paragon mit eigenen Problemen beschäftigt ist und so wenig der Noch-Tochter helfen kann. JEDENFALLS  erwartet man bei Voltabox, auch im vierten Quartal nur in begrenztem Umfang Erlöse realisieren zu können. Der Umsatz wird daher voraussichtlich am unteren Rand der prognostizierten Spanne liegen. Die Ergebniserwartung hat die Gesellschaft vor diesem Hintergrund präzisiert und geht nunmehr von einer EBITDA-Marge von -60 % aus.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erzielte der Voltabox-Konzern einen Umsatz von 13,3 Mio. Euro (Vorjahr: 37,9 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge beläuft sich vor dem Hintergrund der infolge der COVID-19-Pandemie sowie der Unternehmensrestrukturierung erheblich reduzierten Umsätze bei nahezu unveränderten Fixkosten sowie erhöhten Entwicklungsaufwendungen auf -157,7 % (Vorjahr: -14,3 %).

Voltabox muss und wird die aktuelle Situation der zurückhaltenden Endmärkte infolge der Unsicherheit durch die Corona-Pandemie meistern. Momentan müssen wir uns noch in Geduld üben, doch wir sehen das unverändert hohe Interesse an unseren Lösungen und sind daher sehr optimistisch, dass wir in 2021 wieder deutlich größere Absatzvolumina realisieren werden„, betont Jürgen Pampel, CEO. „Wir haben unsere Agenda für den Turnaround konsequent abgearbeitet, um Voltabox nun Schritt für Schritt zu alter Stärke zurückzuführen. Mit dem Abschluss unserer Restrukturierung zur Mitte des kommenden Jahres und der erwarteten Normalisierung der Investitionsbereitschaft unserer Kunden wird die neue Voltabox endlich ihre volle Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und die vor ihr liegenden Wachstumschancen ergreifen können.“

Im letzten Jahr war schon einiges schief gelaufen und 2020 sollte alles besser werden

2019 führte die verschiebung eines fest eingeplanten Großauftrags, aber im wesentlichen hausgemachte Probleme, wie zu schneller und zu starker Personalaufbau – bestimmt auch durch den Börsengang und die entsprechende hohe Bewertung begünstigt/begründet – weiterhin Verzettelung der Gesellschaft auf immer mehr, artverwandte aber außerhalb der Kernkompetenz liegende Felder. Zu starke Abhängigkeit von einzelnen Kunden/Segmenten. Generell zu viele Redundanzen im Geschäftsprozess..{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Einiges wurde gelöst und so hätte 2020 eigentlich ein Neustart sein können: Randaktivitäten wurden rigoros eingestellt oder in Form der Einheit „Voltamotion“, die an die Muttergesellschaft Paragon AG abgegeben wurde, wo sie in das operative Umfeld besser passt und Synergien gehoben werden können, „beseitigt“.Das Personal wurde kräftig reduziert, so stark dass die Umsatzziele die ursprünglich (vor dem 12.08.2019) für 2019 avisiert wurden auch 2020 nicht mehr erreicht werden können, zumindest nicht ohne Personalaufbau. Die Fixkosten sollen im Vergleich zum Vorjahr um 30% reduziert worden sein. Die Produktionszeiten seien wesentlich verkürzt worden. Also: Zeit der Ernte schien angesagt – jetzt kam Corona. Und scheint alles erst mal zunichte zu machen.

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Jetzzt soll 2021 alles besser werden – mit Innovationen will man punkten

Ein wesentlicher Baustein des zukünftigen Produkt- und Lösungsangebots von Voltabox wird die Zukunftstechnologie Voltabox-Flow-Shape-Design(R) sein. Das Unternehmen wird die Innovation am 1. Dezember ab 10:30 Uhr auf www.flowshapedesign.de vorstellen. Voltabox erwartet durch die Erweiterung des Portfolios durch Produkte, die auf diesem Technikkonzept basieren, deutliche Fortschritte hinsichtlich der notwendigen Flexibilität zur Auslegung von Batterien sowie signifikante Verbesserungen im Bereich des Materialeinsatzes zu erzielen. Die Markteinführung dieser Produkte ist für den Sommer 2021 geplant. Entsprechend geht die Gesellschaft davon aus, bereits im kommenden Geschäftsjahr erste Umsätze mit der Voltabox-Flow-Shape-Design(R) Technologie und damit auch entsprechende Ergebniseffekte zu realisieren.

Gemäß unseren Planungen erwarten wir für das kommende Jahr den Break-Even auf EBITDA-Level zu erreichen. Damit liegt der nächste Abschnitt auf dem Weg zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung von Voltabox klar vor uns. Alle weiteren Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung haben wir erfolgreich umgesetzt. Für uns geht es nun darum, diese Effizienz als Ergebnis unserer Restrukturierung unter Beweis zu stellen„, erklärt Patrick Zabel, CFO der Voltabox AG.

Pläne – die letzten Pläne wurden Makulatur durch äußere Einflüsse, die Voltabox nicht beeinflussen konnte – diesmal gilt es aber. Noch reicht das Geld. ABER der aktuelle Aktienkurs und die aktuelle Erwartungshaltung machen den Weg über eine Kapitalerhöhung schwierig und teuer für die Altaktionäre – Verwässerungseffekt. Spannend wird es sein, wer der neue Mehrheitsaktionär bei Voltabox sein wird. paragon will abgeben und spricht davon kurzfristig eine entsprechende Veräußerung abschließen zu können. Vielleicht bringt ein neuer Hauptaktionär auch frischen Wind oder potentielle Synergieeffekte. Spannend. Die Änderung im Aktionariat könnte einen Schub geben.

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Wichtig: Der Ausblick – 2020 gilt es weiter zu machen, nicht mehr und …

Entsprechend der gedämpften Entwicklung der Endmärkte im bisherigen zweiten Halbjahr erwartet der Vorstand nunmehr, im Gesamtjahr einen Umsatz am unteren Ende der Prognosespanne in Höhe von rd. 25 Mio. Euro zu erzielen. Die Konzern-EBITDA-Marge wird entsprechend den Wert von -6 % nicht erreichen. Vielmehr erwartet der Vorstand in Anbetracht der in der aktuellen Situation herrschenden Rahmenbedingungen für die Umsatzrealisierung eine EBITDA-Marge von -60 %. Der Free Cashflow wird weiterhin leicht negativ erwartet. Überleben und hoffen auf Besserung – das ist die Devise. Wie lange das gut geht? Chancen sind da, aber es wird Zeit.

Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können 

H2TEIL7: Bloom Energy Corp. die bessere Plug Power? Knapp 1 Mrd. USD Umsatz mit Brennstoffzellen und jetzt „green“ mit Elektrolystechnik zusätzlich

H2-Update KW43: Nel mit Doppelschlag, NIKOLA spricht weiter mit GM, Plug mit Produktoffensive, Ballard&Bloom leiden unter Ölpreis, SFC mit Lobbyarbeit, Elring verliert…

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Eine Unternehmen mit vielleicht großer Zukunft, aber auf jeden Fall trister Gegenwart – diesmal muss die Planung des Vorstands aufgehen. Der Markt stimmt, in der Vergangenheit war man technologisch weit vorne und die Chancen sind da. Ob man sie diesmal nutzen kann oder sich wieder verzettelt? Man sollte gelernt haben oder?

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