Manz vor dem Neustart? Insolvenzverfahren als Sprungbrett?

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Die Manz AG stellt Antrag auf Insolvenz aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Gespräche mit Investoren sollen dennoch fortgeführt werden, um mögliche Lösungen zu finden.
Die Manz AG, einst ein Pionier für Automatisierungslösungen in Europa, schlägt ein neues Kapitel auf: Das Unternehmen hat angekündigt, einen Antrag auf Insolvenzverfahren zu stellen. Doch anstatt in Resignation zu verfallen, sieht Manz die Krise als Chance für einen radikalen Neustart. Unter der Leitung des Vorstands und mit Unterstützung eines Insolvenzverwalters soll das Geschäft weitergeführt und gleichzeitig eine umfassende strategische Neuausrichtung eingeleitet werden.

Marktverwerfungen oder Comeback-Chance?

Manz investierte frühzeitig in Technologien für die Batteriezellfertigung, doch das europäische Marktpotenzial ist dramatisch eingebrochen. 2024 erlebte der Batteriezellenmarkt einen Schock, als internationale Hersteller ihre Investitionen strichen oder verschoben. Diese Entwicklungen haben Manz schwer getroffen: Die hohen Investitionen konnten nicht durch Umsätze gedeckt werden, was das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage brachte.

Doch jetzt stellt sich Manz offensiv auf:

  • Verkauf des Anlagengeschäfts für Batteriezellenfertigung läuft bereits, eine Transaktion wird im ersten Halbjahr 2025 erwartet.
  • Fokus auf technologische Kernkompetenzen, wie Industrial Automation, Electronics und Semiconductor.

Insolvenz als Neustart: Schlanker, stärker, effizienter

Das Insolvenzverfahren ist für Manz nicht das Ende, sondern ein Neubeginn mit klarer Strategie. Geplante Maßnahmen umfassen:

  • Dramatische Kostenreduzierung, um wettbewerbsfähiger zu werden.
  • Verschlankung der Organisation und Standardisierung des Produktportfolios.
  • Neuordnung der Finanzierungsstrukturen, um eine solide Basis für die Zukunft zu schaffen.

Der Vorstand sieht die Insolvenz als Chance, endlich Ballast abzuwerfen und sich konsequent auf innovative, margenstarke Geschäftsbereiche zu konzentrieren.

Investorenprozess in vollem Gange

Trotz der schwierigen Lage zeigt sich Manz optimistisch: Gespräche mit Banken und Investoren laufen auf Hochtouren. Ziel ist es, einen Partner zu finden, der das Unternehmen langfristig stärkt und die Restrukturierung aktiv unterstützt.

Dr. Matthias Berger, CEO der Manz AG, dazu: „Wir nutzen die Insolvenz, um uns neu zu erfinden. Unsere Kernkompetenzen und der Investorenprozess bieten uns die Möglichkeit, Manz wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen. Jetzt ist der Moment für einen Neustart!“

Der Mensch im Mittelpunkt

Manz betont, dass der Restrukturierungsprozess nicht auf Kosten der Mitarbeitenden gehen soll. Mit transparenter Kommunikation und klaren Entscheidungen möchte das Unternehmen das Vertrauen seiner hochqualifizierten Belegschaft bewahren und sie aktiv in den Wandel einbinden.

Ein Blick in die Zukunft

Mit neuen Strukturen, einer geschärften Strategie und einer klaren Vision sieht Manz die Insolvenz nicht als Scheitern, sondern als Sprungbrett. Der Fokus auf Industrial Automation, Electronics und Semiconductor birgt enormes Potenzial, um das Unternehmen schlanker, stärker und erfolgreicher aus der Krise hervorgehen zu lassen.

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