Die Manz AG (ISIN: DE000A0JQ5U3), weltweit agierender Hightech-Maschinenbauer mit umfassendem Technologieportfolio, hat heute ihre vorläufigen Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Demnach verzeichnete die Manz AG im vergangenen Geschäftsjahr eine zunehmende Dynamik im E-Mobility-Markt. Dieses Momentum konnte Manz für sich nutzen und zahlreiche namhafte, internationale Kunden mit der jahrelangen Erfahrung in der Entwicklung innovativer Produktionskonzepte und -lösungen überzeugen. Allerdings wurde die Umsatz- und Ergebnisentwicklung wesentlich durch Umsatzausfälle sowie Sonderabschreibungen im Zusammenhang mit dem CIGS-Solarprojekt in China belastet.
Manz AG soll in 2022 wieder profitabel wachsen
Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender der Manz AG: „2021 haben wir viele wichtige Meilensteine erreicht, um unsere Wachstumsstrategie in den Branchen Automobil & Elektromobilität, Batteriefertigung, Elektronik, Energie sowie Medizintechnik weiter zu schärfen. Dabei haben wir wesentliche Fortschritte mit Blick auf unsere Positionierung als Hightech-Maschinenbauer im E-Mobility-Markt erzielt. So beispielsweise durch die strategische Partnerschaft mit GROB-WERKE GmbH & Co. KG oder die europäischen IPCEI-Fördermittel zur Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterietechnologie. Wir sehen uns damit ausgezeichnet aufgestellt, um von diesen immensen Marktpotenzialen zu profitieren. Dies wird auch durch die sehr dynamische Auftragsentwicklung unterstrichen, die wir in diesem Bereich im zweiten Halbjahr 2021 erfahren haben. Gleichzeitig lassen wir durch die Sonderabschreibungen im Segment Solar Unsicherheit in diesem Bereich hinter uns und können uns voll auf die Umsetzung unserer Strategie ein nachhaltig profitables Wachstum zu erreichen konzentrieren.“
2021 belief sich der Konzernumsatz auf 227,6 Mio. EUR (Vorjahr: 236,8 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist wesentlich geprägt durch Umsatzausfälle im Solarbereich, da sich eine Einigung mit dem chinesischen Kunden Chongqing Shenhua Thin Film Solar Technology Co, Ltd. über den Abschluss des Projekts CIGSfab vor Aufstellung des Konzernabschluss 2021 nicht abzeichnete. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 18,9 Mio. EUR etwa auf Niveau des Vorjahres (19,4 Mio. EUR). Hieraus resultiert eine EBITDA-Marge von 7,9 % (Vorjahr: 8,0 %). Aufgrund der ungewissen Fortführung der Geschäftsbeziehungen mit dem chinesischen Vertragspartner wurden 2021 nicht zahlungswirksame Sonderabschreibungen von 21,6 Mio. EUR auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie einen Markennamen vorgenommen. Das ausgewiesene Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von -15,5 Mio. EUR spiegelt diesen Einmaleffekt wider (Vorjahr: 7,2 Mio. EUR). Bereinigt um die Sonderabschreibungen beläuft sich das EBIT auf 6,1 Mio. EUR, was einer operativen Marge von 2,6 % entspricht.
Im Segment Electronics entwickelte sich der Umsatz trotz herausfordernder Bedingungen am Display-Markt positiv. Insbesondere im Bereich Zellkontaktiersysteme verzeichnete Manz eine gute Geschäftsentwicklung. Und auch für Anlagen zur Realisierung des neuartigen FOPLP-Verfahrens zum Packaging von Mikrochips konnte ebenfalls ein Folgeauftrag von einem der weltweit führenden Anbieter im Bereich der Mikrochip-Herstellung verzeichnet werden. Der Segmentumsatz belief sich auf 96,5 Mio. EUR (Vorjahr: 90,7 Mio. EUR). Das Segment-EBIT betrug -4,8 Mio. EUR (Vorjahr: -5,4 Mio. EUR).
Das Segment Energy Storage hat sich im Geschäftsjahr 2021 sehr positiv entwickelt. So konnte die Manz AG beispielsweise einen Auftrag eines US-amerikanischen Herstellers von Elektrofahrzeugen über eine Montagelinie für hocheffiziente Batteriemodule vermelden. Die Geschäftsaussichten für Produktionslösungen für Lithium-Ionen-Batteriezellen und -module für die Elektromobilität wurden durch eine Kooperation mit der GROB-WERKE GmbH & Co. KG weiter verbessert. Darüber hinaus unterstreicht die im April 2021 erhaltene Förderung der Europäischen Kommission zur Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterietechnologie im Rahmen der „IPCEI“ den Erfolg der konsequenten Ausrichtung der Manz AG. Mit zunehmender Geschäftsdynamik im zweiten Halbjahr 2021 gewann Manz weitere attraktive Aufträge, unter anderem einen Großauftrag von Britishvolt über Anlagen zur Assemblierung von Lithium-Ionen-Zellen für eine wegweisende Gigawatt-Produktionslinie in England sowie einen Auftrag der BMW Group für den Aufbau einer hochintegrierten Pilotproduktionslinie für Lithium-Ionen-Zellen in Deutschland. Die positive Auftragsentwicklung führte zu einem deutlichen Umsatzzuwachs auf 77,6 Mio. EUR (Vorjahr: 64,7 Mio. EUR). Das Segment-EBIT betrug 1,7 Mio. EUR gegenüber 6,9 Mio. EUR im Vorjahr.
Im Segment Solar zeigte sich die Umsatz- und Ergebnisentwicklung von den Verhandlungen mit dem chinesischen Kunden rund um das CIGSfab-Projekt geprägt. Da eine Fortführung der Geschäftsbeziehungen weiterhin ungewiss ist, wurden nicht zahlungswirksame Sonderabschreibungen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertragssituation vorgenommen. Negative Auswirkungen auf den Segmentumsatz hatte die Tatsache, dass sich eine Einigung mit dem Vertragspartner über den Abschluss des Projekts CIGSfab vor Aufstellung des Konzernabschlusses 2021 nicht abzeichnet. Der Segmentumsatz 2021 belief sich auf 5,9 Mio. EUR (Vorjahr: 23,2 Mio. EUR). Das Segment-EBIT betrug -30,5 Mio. EUR nach -7,8 Mio. EUR im Vorjahr.
Aufgrund der insgesamt positiven Branchenaussichten in den für die Manz AG relevanten Ländern und Märkten geht der Vorstand davon aus, dass die Manz AG in 2022 wieder profitabel wachsen wird. Inwieweit sich der Krieg in der Ukraine auf die gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen im Jahr 2022 auswirkt, ist derzeit aufgrund erheblicher Unsicherheiten und der hohen Dynamik nicht verlässlich abschätzbar. Der Vorstand erwartet eine signifikante Steigerung des Umsatzes im mittleren zweistelligen Prozentbereich gegenüber 2021, eine EBITDA-Marge im mittleren bis oberen positiven einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren positiven einstelligen Prozentbereich. Eine Einigung mit dem chinesischen Vertragspartner über den Abschluss des Projekts CIGSfab ist in dieser Prognose noch nicht enthalten.
Aktuell (10.03.2022 / 09:38 Uhr) notiert die Manz AG Aktie im XETRA-Handel bei 41,30 EUR (-2,70 EUR / -6,14 %).
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