Am 24. Februar 2025 hat das Amtsgericht Stuttgart das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Manz AG (ISIN DE000A0JQ5U3) eröffnet. Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger wurde als Insolvenzverwalter bestellt, nachdem er bereits seit dem 20. Dezember 2024 als vorläufiger Insolvenzverwalter tätig war.
Tesla Automation sichert Standort und Arbeitsplätze
Am selben Tag unterzeichneten der Insolvenzverwalter und die Tesla Automation GmbH, eine Tochtergesellschaft von Tesla, Inc., einen Kaufvertrag. Tesla Automation übernimmt über 300 Mitarbeiter sowie bewegliches Sachanlagevermögen und wird den Standort in Reutlingen weiter betreiben. Die Betriebsimmobilie wird künftig ebenfalls von Tesla Automation genutzt. Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung durch das Bundeskartellamt. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen bewahrt, die Erlöse fließen in die Insolvenzmasse.
Stimmen zur Übernahme
Insolvenzverwalter Martin Mucha äußerte sich positiv über den Abschluss der Verhandlungen mit Tesla: „Wir sind froh, viele Arbeitsplätze sichern zu können und den Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive in einem der weltweit führenden Elektromobilitätskonzerne zu bieten.“
Lothar Thommes, Geschäftsführer von Tesla Automation, betonte die Vorteile der Übernahme: „Mit den qualifizierten Mitarbeitern in Reutlingen gewinnen wir wichtige Kompetenzen im Hightech-Maschinenbau. Der Standort ist eine wertvolle Ergänzung für unsere globalen Automatisierungsprojekte.“
Verkauf aller Geschäftsbereiche der Manz AG
Bereits am 10. Januar 2025 kündigte Manz an, den Verkaufsprozess auf sämtliche Geschäftsbereiche auszudehnen. Die wirtschaftlich eigenständigen Tochtergesellschaften und Beteiligungen der Manz AG sollen ebenfalls veräußert werden. Insolvenzverwalter Mucha betonte, dass trotz der schwierigen Marktbedingungen mit Hochdruck an weiteren Veräußerungen gearbeitet werde und Gespräche mit mehreren Interessenten laufen.
Betriebseinstellung und Transfergesellschaft
Eine Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs der Manz AG ist nicht möglich. Rund 100 Mitarbeiter, die nicht zu Tesla Automation wechseln, erhalten das Angebot, in eine Transfergesellschaft überzutreten, um soziale Nachteile abzufedern. Die Erlöse aus der Insolvenzmasse werden voraussichtlich nicht ausreichen, um alle nicht nachrangigen Insolvenzgläubiger vollständig zu befriedigen. Für Aktionäre der Manz AG sind keine Auszahlungen zu erwarten.