LPKF Aktie gilt seit langem als eine „Wette“ auf den Erfolg der zwei erklärten Zukunftstechnologien LIDE und ARRALYZE . Mehrere Prognosereduktionen, ein überraschender – wenn auch marginaler – Verlust in 2021 liessen die LPKF Aktie in ein Tal der Tränen fallen. Zweifel an der glänzenden Zukunft drücken die Aktie.
Abwärtstrend, der vor einigen Wochen möglicherweise seinen absoluten Tiefpunkt bei 7,14 EUR gefunden hat. Seitdem tendiert die Aktie leicht positiv – aktuell bei Kursen von 9,99 EUR, allein in der letzten Woche ein Plus von 15% . Und dass gestern die LPKF Laser & Electronics AG (ISIN: DE0006450000) – man muss fast sagen überraschenderweise – endlich mal abgeliefert hat. Innerhalb reduzierter Prognosespannen erreicht man zumindest „den oberen Rand“ – so hiess es.
Umsatzwachstum im Q3 und positive Zahlen – LPKF Aktie baut Vertrauen auf…
Denn LPKF konnte in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 einen Konzernumsatz von 86,8 Mio EUR erzielen, was einer Steigerung von 44 % gegenüber dem Vorjahr entsprach. Und aus dem Verlust von 5,2 Mio EUR im Vorjahr wurde ein positives ein EBIT von 2,5 Mio EUR erreicht. Im Q3 stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 31 % auf 31,3 Mio EUR und lag damit leicht oberhalb der Prognose. Das EBIT betrug dabei 0,8 Mio. EUR und lag damit im oberen Bereich der Prognose.
Christian Witt, Finanzvorstand der LPKF-Gruppe, stellte fest: „Wir haben unsere Ziele in den ersten drei Quartalen trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen erreicht und sind auch bezüglich unserer Prognose für 2022 entsprechend zuversichtlich. Bislang konnten wir Unterbrechungen in der Lieferkette weitgehend verhindern und unsere Kunden planmäßig beliefern. Diesen Weg werden wir weiter beschreiten. ”
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Ausblick schwierig – besser als Versprechen, die dann doch nicht… Anders gesagt: LPKF scheitn gelernt zu haben
Angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage sei die Planbarkeit und Vorhersehbarkeit der Geschäftsentwicklung von LPKF weiterhin eingeschränkt. LPKF konkretisierte jedoch den Ausblick für 2022 und erwartet derzeit einen Umsatz zwischen 117 und 127 Mio EUR und eine EBIT-Marge im Bereich zwischen 2 und 7 %.
LIDE und ARRALYZE – bleiben gesetzt. Dauert halt…
Auf Grundlage der Informationen zum Capital Markets Day vom vergangenen September, bekräftigte das Unternehmen das Marktpotenzial der Technologien und hält an den Wachstumsperspektiven sowohl in den bestehenden Geschäftsfeldern als auch in den neuen Bereichen LIDE und ARRALYZE fest. Mittelfristig strebe LPKF eine „attraktive“ Wachstumsrate für das Kerngeschäft, einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Umsatz für die neuen Geschäftsbereiche und eine zweistellige EBIT-Marge an.
Dr. Klaus Fiedler äußerte sich zu den kontinuierlichen Fortschritten im laufenden Geschäftsjahr: „Ich freue mich, dass wir unseren positiven Trend weiter fortsetzen konnten und unsere Technologien und Lösungen im Markt gut nachgefragt werden. Dies zeigt sich sowohl in vielen Bereichen unseres Kerngeschäfts als auch in unseren Wachstumsbereichen LIDE und ARRALYZE. Wir machen Fortschritte, mit stärkerem Kundenfokus und nachhaltiger Zusammenarbeit schrittweise in hochvolumige Anwendungsfelder vorzudringen.”
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Umsatzziele 2024 nicht mehr erreichbar – LPKF Aktie kaum bewegt
Offensichtlich hatte die Pandemie und die aktuelle wirtschaftliche Situation, wie Lieferkettenprobleme, explodierende Logistikkosten, steigende Kosten und mögliche wirtschaftliche Abschwächung, den Vorstand bereits zu einem „Umdenken“ gezwungen: „Daher kommt der Vorstand nun zu dem Schluss, dass die konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2024 (mehr als 360 Mio. EUR Umsatz und eine EBIT-Marge von mindestens 25%) voraussichtlich nicht mehr erreicht werden kann.“
Trotzdem bleibt man bei LPKF positiv gestimmt – oder Zweckoptimismus? „Mittelfristig strebt der Vorstand angesichts der umfangreichen Kernkompetenzen des Unternehmens weiterhin ein attraktives durchschnittliches Wachstum im Kerngeschäft, einen niedrigen dreistelligen Millionenumsatz in den neuen Geschäftsfeldern und eine attraktive zweistellige EBIT-Marge an. LPKF arbeitet weiterhin intensiv mit Schlüsselkunden bezüglich Markteinführungsstrategien für LIDE und ARRALYZE zusammen.“ Und der Weg zu diesen „soft“-Zielen ist noch weit, schaut man sich die aktuellen Zahlen an. Jedenfalls will man Ende September die mittelfristigen Umsatzziele konkretisieren. Vielleicht kann dann „der Kapitalmarkt“ wieder Vertrauen schöpfen. Oder endlich Fortschritte in der Kommerzialisierung der Zukunftsfelder LIDE und ARRALYZE – dreistellige Millionenumsätze bis 2024 scheinen derzeit für diese beiden Segmente immer noch sehr ambitioniert.
LIDE – sollte in 2022 auch bilanzwirksam losgehen – und hier meldete man zumindest schon mal einen ersten (Zwischen-) Erfolg
Während man in 2021 Kapazitäten für die Vermarktung der LIDE-Technologie (Laser Induced Deep Etching) aufgebaut hatte, scheint nun in 2022 wirklich die Ernte zu beginnen. Auf Basis des im Juni 2021 erhaltenen Auftrags eines Kunden aus der Halbleiterindustrie soll im laufenden Geschäftsjahr die Serienproduktion von Halbleiterkomponenten in großen Stückzahlen beginnen. Eine Entwicklungsvereinbarung zur Glasbearbeitung mit einem der weltweit größten Displayunternehmen wurde im Dezember 2021 unterschrieben und sei ein weiterer wichtiger Meilenstein für das geplante Wachstum in diesem Bereich gewesen. Im März 2022 hat LPKF zudem eine Rahmenvereinbarung mit einem führenden Kunden aus der Halbleiterindustrie abgeschlossen.
Die erst in diesem Jahr eingeführte Tensor-Technologie konnte bereits signifikante Auftragseingänge verzeichnen, und die erste LIDE-Auslieferung für Anwendungen im Bereich Display-Backplane habe aktuell begonnen. Über die Halbleiterkomponenten hört man in der Quartalsmeldung erstmal nichts – dauert wohl noch.
ARRALYZE – erst ab 2023 bilanzwirksam, frühestens
Zu den vielversprechenden Neuentwicklungen gehöre zudem die ARRALYZE-Technologie, die den schnell wachsenden Life-Science-Markt adressiere. 2021 entwickelte LPKF mit dem CellShepherd eine Komplettlösung. Diese ermögliche es erstmals, den hohen Bedarf nach skalierbarem Einzelzellscreening für wachstumsstarke Anwendungen wie z.B. Krebstherapie und personalisierte Medizin zu adressieren. Im Februar 2022 stellte man den CellShepherd in Boston auf einer Leitmesse für Laborautomatisierung vor und ist dort auf großes Interesse gestoßen.
Im Bereich ARRALYZE wird im vierten Quartal wie geplant mit der Auslieferung der ersten Anlagen an Beta-Kunden begonnen. Zusätzlich konnte sich ARRALYZE bereits als Teil eines Konsortiums im Rahmen eines Forschungsvorhabens zur Prävention und Versorgung epidemisch auftretender Infektionen etablieren, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Mit relevanten Umsätzen aus diesem Bereich rechnet LPKF ab 2023.
LPKF Laser setzt auf LIDE. LIDE?
Mit dem von LPKF Laser entwickelten LIDE-Verfahren (Laser Induced Deep Etching) ist es möglich, dünnes Glas schnell, präzise und ohne Beschädigungen wie Mikrorisse zu bearbeiten. Damit ist das LIDE-Verfahren eine Grundlagentechnologie für viele Bereiche der Mikrosystemtechnik,. Wie zum Beispiel für die Fertigung von Mikrochips, Displays, Sensoren oder MEMS. Und hier will man auch mit der Auftragsfertigung Geld verdienen. Für Kleinserien, Einmalprojekte oder einfach Kunden, die keine größeren Investitionen in eigene Maschinen tätigen und keine eigenen Prozess-Fähigkeiten aufbauen wollen.
Am Hauptsitz des Unternehmens in Garbsen betreibt LPKF eine eigene LIDE-Fertigung „LIDE Fab“ von Glaskomponenten unter Reinraumbedingungen. Von hier aus beliefert das Unternehmen Kunden aus aller Welt mit hochpräzisen Bauteilen aus Glas für eine Vielzahl von Anwendungen.
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