Lanxess Aktie wieder in Richtung in Richtung der Corona-Tiefs? Gestern gab es – wie am Tag zuvor bei Sartorius – eine kräftige Prognose-Reduktion der von Lanxess AG (ISIN: DE0005470405). Und jetzt handelt die Aktie – vor XETRA Eröffnung – bereits kräftig im Minus bei 29,10 EUR – Minus 7,87% (8:16 Uhr).
Und Sartorius hat gestern gezeigt, dass enttäuschte Kapitalmärkte durchaus noch mehr abstrafen können. Warum sollte das bei Lanxess nicht der Fall sein? Zuerst einmal: DIE Prognose-Reduktion – ähnlich umfassend, wie bei Sartorius. Also hier nichts anders – anders ist die prompte Reaktion von direkt drei Analysten, die heute Morgen „der Aktie beispringen“. Alle drei bleiben bei ihrer BUY-Einstufung und den vorher genannten Kurszielen. Offensichtlich hält man die Korrektur der Prognose für ein kursorisches Problem. Bevor die Gründe der Analysten sprechen, die neue Prognose:
H2-Update – Von der Layen in Chile wegen Grossprojekten. ThyssenKrupp, Plug Power, Nikola, Volkswagen, Nel, Ballard Power, SFC Energy mit News.
Wochenrückblick KW 24 Allzeithoch – weiter so? News. thyssenKrupp, Plug Power, Smartbroker, Dürr, KWS, Nel, Hamborner, Dermapharm, SFC Energy,Volkswagen,…
Nikola meldet Freitag nach Handelsschluss Personalabbau, lfd. Kosten – 50 Mio USD. S3 Partners Dusaniwsky sieht aufziehenden Short Squeeze.
Lanxess Aktie im Schatten der reduzierten Prognose.
Eine ausbleibende, aber fest erwartete Nachfragebelebung – wie sich die Worte mit denen von Sartorius gleichen – lässt im Q2 bereits die Zahlen so kräftig von der alten Guidance abweichen, dass man zurückrudern muss. So werde das EBITDA vor Sondereinflüssen für das 2. Quartal 2023 voraussichtlich nur etwa 100 Mio EUR betragen und damit weit unter den Erwartungen, die ungefähr auf Q1-Niveau liegen sollten. Im Q1 gab es bereits im Vorjahresvergleich 27,9% weniger „EBITDA“, aber immerhin noch 189 Mio EUR.
Eine allgemein sehr schwache Nachfrage sowie anhaltender Lagerabbau bei Kunden habe man bereits im ersten Quartal beobachtet. Und diese setzte sich im zweiten Quartal fort und dauere an. Insbesondere eine schwache Nachfrage aus der Bau-, Elektro-/ Elektronikindustrie und selbst bei sonst stabilen konsumentennahen Produkten verringere die Anlagenauslastung und wirke sich somit auf das Ergebnis aus. Für den Monat Juni sei keine Erholung erkennbar.
2023er EBITDA vor Sondereinflüssen für das Gesamtjahr zwischen von 850 und 950 Mio EUR – perdu. Jetzt gilt 600 bis 650 Mio EUR.
LANXESS geht nun davon aus, dass sich die Nachfrageschwäche in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Der Konzern passt daher auch seine Erwartungen für das EBITDA vor Sondereinflüssen auf Gesamtjahressicht an. „Sollte es nicht zu einem Anziehen der Nachfrage kommen„, rechnet LANXESS nun mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 600 bis 650 Mio EUR im Geschäftsjahr 2023.
„Die Nachfragebelebung, die wir für das zweite Halbjahr erwartet haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar – weder in China noch in anderen für uns wichtigen Märkten. Das trifft uns in Deutschland ganz besonders: Hier leiden wir massiv unter den nachteiligen Rahmenbedingungen wie den hohen Energiepreisen und der überbordenden Bürokratie. In Zeiten einer weltweiten Nachfrageschwäche ist der Standort Deutschland schlicht nicht wettbewerbsfähig“, sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der LANXESS AG.
SARTORIUS Aktie am Montag im Fokus. Freitag gab’s die kalte Dusche Prognosereduktion erst nach ‚Handelsschluss.
HELMA Eigenheimbau Aktie im freien Fall. Management sah sich gezwungen die Prognose für 2023 zu reduzieren. Es wird „rot“ und Umsatzminus.
Autozone Aktie – Platow sieht einen ausgewiesenen Wachstumswert, der über Jahre kräftig wächst, seine Gewinne steigert und Perspektive zeigt.
Analysten könnten Lanxess Aktie nach erstem Schock helfen – dreimal Daumen noch. Trotzdem.
Heute Morgen – überraschend prompt – gab es für die taumelnde Aktie, die zumindest vor hohen und erstmal fallenden Umsätzen steht, Unterstützung. Die Analysten von UBS blieben gestern Abend noch bei ihrem BUY und dem Kursziel von 48,00 EUR – Korrekturbedarf bei Erwartungen sei gegeben, aber grundsätzlich bleibe man bei der positiven Einschätzung. Ähnlich von Goldman Sachs, die ihr Kursziel von 49,00 EUR und entsprechend das BUY bestätigen – schwache Q2 Zahlen wären keine Überraschung, aber die Höhe der Prognosereduktion schon. Man sieht das ganze wohl auch hier nur als vorübergehendes Problem.
Auch Jefferies bleibt beim BUY und dem – bereits vorher niedrigerem – Kursziel von 40,00 EUR. auch wenn Q2-Zahlen überraschend schlecht waren, scheint man dennoch mittel- und langfristig keinen Korrekturbedarf bei der Einschätzung der Aktie zu sehen.
NACHTRAG 21.06., 8:45 Uhr: Jefferies Analyst scheint seine Meinung überdacht zu haben und kommt jetzt auf HOLD und ein Kursziel von 28,00 EUR. Durch die gesunkenen Gewinne sieht er Probleme für anstehende Refinanzierungen in 2024 auf Lanxess zukommen.
Immobilienaktien mit teilweise desaströsen Kursentwicklungen. Einstiege erreicht? FFO-Multiple und Zinsbindungsdauer als Messlatte.:
- Teil 1: alstria, Aroundtown, DEFAMA
- Teil 2: DEMIRE, Deutsche Euroshop, Deutsche Konsum REIT, Deutsche Wohnen.
- Teil 3: DIC Asset, FCR Immobilien, Grand City Properties.
- Teil 4: Hamborner REIT, LEG Immobilien, Noratis.
- Teil 5: TAG Immobilien, Vonovia
Lanxess Aktie vor Kursschwankungen – mal schauen wie tief es im ersten Schwung heruntergeht – und ob die Analysten mit ihren beruhigenden Aussagen möglicherweise für einige Anleger die fallenden Kurse zu Einstiegskursen gemacht haben. Achtung ist für Chartisten angesagt. Die Aktie könnte in einen Negativtrend geraten, sofern die Kurse zu stark „runtergehen“
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