07.10.2020 – Aroundtown SA (ISIN: LU1673108939) oder besser gesagt die Mehrheitsbeteiligung TLG könnte vor einer turbulenten Hauptversammlung stehen. Die SdK – Schutzgemeinschaft der Kleinanleger – wünscht eine Sonderprüfung und schlägt diese vor. Und die beschriebenen Vorgänge haben einen Geschmack – auch wenn die angesprochenen Beträge möglicherweise gering erscheinen, so könnten sie jedoch auf eine generelle Haltung gegenüber den Minderheitsrechten der freien Aktionäre hindeuten. Wenn solche Vorgänge ermöglicht gewesen sein sollten, dann kann man sich fragen, was noch alles im Sinne des „neuen“ Grossaktionärs getan oder unterlassen wurde. Wir zitieren aus der SdK-Presseerklärung:
„(…)Im Zeitraum zwischen dem 01.09.2019 und dem 16.10.2019 hat der Vorstand der Gesellschaft (gemeint ist die TLG) mit Billigung des Aufsichtsrats insgesamt ca. 183.500 Aktien des neuen Mehrheitsaktionärs Aroundtown SA von der Avisco Group in einem Gesamtwert von rund Eur 1,5 Mio. erworben. Der Preis betrug Eur 8,30/Aktie und lag weit über dem Börsenkurs. Denn dieser Preis entspricht einer Prämie von 14,18% auf den Durchschnitts-Börsenkurs im Zeitraum zwischen dem 01.09.2019 und dem 16.10.2019 und einer Prämie von immer noch 5,5% gegenüber dem bis dato Allzeit-Hoch der Aktie am 27.03.2019. Die Konditionen des Aktienerwerbs halten aus unserer Sicht einem Drittvergleich nicht stand.“
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Und weiter „Noch dazu wurde der Erwerb der Aroundtown-Aktien den Aktionären gegenüber in einer Presseerklärung vom 01.09.2019 mit einer (angeblich) strategischen Entscheidung des Managements begründet, wonach die Gesellschaft bei einem potentiellen Zusammenschluss mit der Aroundtown SA als übernehmende Einheit agieren könnte. Elf Tage nach dem letzten Aktienerwerb kommunizierte TLG hingegen, dass sie nunmehr als Zielgesellschaft und die Aroundtown SA als Bieterin bei dem beabsichtigten Firmenzusammenschluss auftreten würden.
Es bestehen aus Sicht der SdK Anhaltspunkte dafür, dass der Aktienerwerb zu marktunüblichen Konditionen nur wegen der persönlichen Beziehungen des Vorstands der Gesellschaft zu dem israelischen Geschäftsmann Yakir Gabay bzw. der Avisco Group durchgeführt worden sein könnte.
Der Schaden für die Aktionäre durch den Aktienerwerb wird noch deutlicher, wenn zusätzlich die ne¬gative Wertentwicklung der Aroundtown-Aktie seit dem Aktienerwerb be¬rücksichtigt wird. Denn seither hat die Aroundtown-Aktie mehr als 48% (!) ihres Wertes verloren. Es liegt daher aus Sicht der SdK auch der Verdacht einer strafrechtlichen Untreue zulasten der Gesellschaft und ihrer Aktionäre sowie ein Verstoß gegen den Grundsatz der Kapitalerhaltung in der Aktiengesellschaft nahe, dem ein neutraler Sonderprüfer nachgehen soll.“
Wie gesagt – wenn die angesprochenen Beträge auch nicht wesentlich für die Bilanz sein sollten, fragt man sich was noch bei dem Multimilliarden-Merger möglicherweise „gemauschelt“ wurde, wenn man bereits im kleinen offensichtlich die Interessen der Nicht-Aroundtown-Aktionäre missachtet. Vielleicht kommt hier noch mehr?
Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:
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H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?
H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?
H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?
H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?
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EINE WEITERE MILLIARDE
an Immobilienvermögen soll in nächster Zeit von Aroundtown und TLG verkauft werden – nach den Verkäufen in ähnlichem Volumen, die bereits realisiert worden sind im Berichtsjahr: „The decision to increase the volume of the share buy-back follows Aroundtown’s successful disposal activity of which year-to-date €1 billion have been signed above book value. The opportunity to acquire its own shares at a significant discount to net asset value, fueled by disposals above book value, enable the Company to capitalize on the wide gap between the share price and actual market levels and the current operational performance of AT. The Company’s conservative financial policy will be sustained under the buy-back program.“ UND WAS PASSIERT MIT DEM GELD? Rückkaufprogramm – Macht Sinn, hört sich nachvollziehbar an: Solange der Aktienmarkt der Aroundtown-Aktie (und auch der TLG-Aktie) nicht Kurse in nähe des NAV zu billigt, solnage macht aus Sicht des Shareholder-Value der Rückkauf von Aktien Sinn und hebt Werte. Aber ist natürlich dann irgendwann auch die Frage berechtigt: Warum verkauft man nicht alle Immobilien und zahlt an die Aktionäre den kompletten NAV aus und „that’s it“. Natürlich nicht sinnvoll oder auch nur möglich, aber die Phantasie eines Managements sollte sich nicht in Rückkaufprogrammen erschöpfen, wenn der Wert einer Aktie hinter dem behauptetetn realen Wert ( bei Immobilien relativ einfach über den NAV ermittelbar) der Aktie zurückfällt. Andere Unternehmen handeln am oder sogar über dem NAV – Wieso, sollte man/das Management sich fragen. Immobilienmix? Anlagecluster? Die Abgabe der Einzelhandelsimmobilien bei der Tochter TLG und die Konzentration auf Core-Verwaltungsimmobilien ist vielleicht eine Antwort…
TLG immobilien – Tochter Aroundtowns zu 77,76%
„besitzt und vermietet seit mehr als 25 Jahren Gewerbeimmobilien an ausgewählten deutschen Perspektivstandorten. Sie entwickelt ihr Portfolio kontinuierlich und aktiv wertschaffend durch gezielte Investitionen und ausgewählte Objektankäufe weiter. In ihrem Bestand befanden sich zum 31. März 2020 Immobilien im Wert von rd. EUR 4,9 Mrd. Der bereinigte EPRA Net Asset Value je Aktie lag bei EUR 33,99 zum Stichtag. Das Portfolio umfasst Büroobjekte u.a. in Berlin, Dresden, Frankfurt am Main, Leipzig und Rostock. Darüber hinaus zählen ein regional diversifiziertes Portfolio aus Einzelhandelsimmobilien in perspektivreichen Mikrolagen mit dem Fokus der Nahversorgung sowie sieben innerstädtische Hotels zum Bestand. Die Objekte der TLG IMMOBILIEN AG zeichnen sich durch gute und sehr gute Lagen sowie langfristige Miet- und Pachtverträge aus.“ Wobei die Zeit des diversifizierten Einzelhandelsimmobilienportfolios neigt sich wohl dem Ende zu.
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.Aktuell (07.10.2020 / 12.43 Uhr) handeln die Aktien der Aroundtown S.A. im Tradegate-Handel leicht im Minus bei 4,54 EUR und die Aktien der TLG leicht im Minus bei 18,11 EUR. Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.
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