Der Technologiekonzern GEA Group AG (ISIN: DE0006602006) setzt seinen Weg der Fokussierung und Trennung von „nicht mehr ins Konzept passenden“ Beteiligungen fort: GEA verkauft den Kompressorenhersteller Bock der Division Refrigeration Technologies an die NORD Holding. Der Abschluss der Transaktion wird für Anfang 2021 erwartet.
„Wir freuen uns mit der NORD Holding einen Mittelstandserfahrenen Eigentümer für Bock gefunden zu haben. Wir sind davon überzeugt, dass die NORD Holding das Geschäftspotential von Bock als Hersteller kommerzieller Kompressoren, die unter anderem für stationäre und transportbezogene Kühlanwendungen eingesetzt werden, bestmöglich weiterentwickeln wird. Bei GEA werden wir uns in der Division Refrigeration Technologies zukünftig auf unser Geschäft mit industriell genutzten Kompressoren konzentrieren. Hier bieten wir unseren Kunden unter anderem individuelle Lösungen zur optimalen Nutzung von Abwärme an, die dabei helfen, ihre Produktionsanlagen immer nachhaltiger zu betreiben oder sogar CO2 neutral zu werden,“ kommentiert Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender der GEA Group AG.
Seitdem Bock zur GEA Gruppe gehört, hat sich das Geschäft sehr positiv entwickelt: Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 340 Mitarbeiter, die im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von knapp 90 Mio. EUR erwirtschaftet haben. Zwei Drittel der Mitarbeiter sind am Hauptsitz der Gesellschaft in Frickenhausen/Deutschland tätig. Das Unternehmen unterhält daneben noch 3 weitere Standorte in der Tschechischen Republik, in Indien und in China.
DEFAMA – Zukäufe passen ins Konzept
Produktionsverlagerungen weltweit im Gang im Rahmen der Neuausrichtung
UND DA WO MAN DRANBLEIBEN WILL, baut man weiter um, wie im Bereich Pumpentechnik, wo man die Produktion zentralisiert und nach Polen verlagert (CN 19.08.2020): Die Produktion am Standort in Bodenheim bei Mainz soll in diesem Zusammenhang bis Ende 2024 geschlossen werden. Das Werk im polnischen Koszalin wird zum Kompetenzzentrum für Pumpen und so genannte spanende Bearbeitung ausgebaut. In diesen Ausbau investiert GEA rund 30 Mio. Euro. Auch an weiteren Standorten werden Investitionen sowie eine Konsolidierung von Produktions- und Prozessschritten erfolgen. Ziel ist es, das globale Produktionsnetzwerk von GEA weiter zu stärken, um so die Produktivität zu steigern und die Gesamtkosten zu senken.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Im Rahmen der Produktionsstrategie soll unter anderem die Produktion stärker internationalisiert werden, um damit näher an die Kunden zu rücken und Kostenvorteile zu nutzen. Weiterhin sollen Produkte und Prozesse mit Synergiepotenzial an den Standorten gebündelt und die Auslastung von Fertigungsstandorten erhöht werden. Angestrebt sei zudem ein Ausbau der modularen Produktion nach dem Baukastenprinzip sowie die Optimierung der Wertschöpfungstiefe, auch durch Wiedereingliederung von zuvor extern vergebenen Aufträgen. Der Ausbau des Standortes im polnischen Koszalin ist die erste, maßgebliche Investition innerhalb dieser Produktionsstrategie. Seit der Verabschiedung der Ziele zum Kapitalmarkttag 2019 hat GEA bereits rund 40.000 Produktionsstunden aus dem französischen Chateau-Thierry nach Tianjin in China verlagert. Die Verlagerung weiterer 120.000 Stunden innerhalb Chinas, über eine Konsolidierung des Werkes in Shanghai mit Suzhou, wird bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Über die laufende Produktivitätsinitiative und damit einhergehende Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung sollen zudem die Produktivität gesteigert und die Gesamtkosten zusätzlich gesenkt werden.
Stefan Klebert, Vorsitzender des Vorstandes der GEA Group AG, kommentierte am 19.08.2020: „Die Optimierung unserer globalen Produktion ist ein wichtiger Schritt, um unsere Profitabilität dauerhaft zu steigern. Damit knüpfen wir an vorherige Verbesserungsmaßnahmen an, die sich schon in den vergangenen Quartalen positiv in unseren Geschäftszahlen gezeigt haben. Künftig bündeln wir bestimmte standardisierte Produkte und Prozesse an einzelnen Standorten. Gleichzeitig bleiben wir unserem Grundprinzip, ,lokal für lokal‘ zu produzieren treu, um bestmöglich auf kundenspezifische Anforderungen einzugehen. Mit dieser Teilzentralisierung balancieren wir unser Fertigungskonzept noch besser zwischen Kundennähe, Effizienz und bewährter standort-spezifischer Expertise aus.„
GEA stellt sich neu auf und setzt seine Strategie Schritt für Schritt um.
Und kommt hierbei sehr gut voran: GEA hat im zweiten Quartal 2020 das EBITDA vor Restrukturierungsaufwand deutlich auf 140,4 Mio. EUR (Vorjahr 111,2 Mio. EUR) um 26,2 Prozent gesteigert, obwohl der Umsatz aufgrund der COVID-19-Pandemie rückläufig war. Darüber hinaus hat das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr weitere Finanzkennzahlen wie ROCE, Net Working Capital, Nettoliquidität oder auch Cash-Flow wesentlich verbessert.
„In einem sehr herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld hat sich GEA im abgelaufenen Quartal gut geschlagen. Insbesondere bei der Entwicklung des Ergebnisses sowie des ROCE zeigen sich die Erfolge der bereits im letzten Jahr eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Die zu verzeichnenden Rückgänge bei Auftragseingang und Umsatz hatten wir nach einem sehr guten ersten Quartal aufgrund der negativen Auswirkungen von COVID-19 erwartet. Auch die zweite Jahreshälfte 2020 wird herausfordernd bleiben. GEA ist durch die Fokussierung auf stabile Endmärkte wie Nahrungsmittel, Getränke und Pharma gut aufgestellt und die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung greifen. Deshalb haben wir die Gesamtjahresprognose für 2020 teilweise erhöht und wir sind nach wie vor davon überzeugt, unsere mittelfristigen Finanzziele zu erreichen„, sagte am 12.08.2020 Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender der GEA Group AG
Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:
H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…
H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?
H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?
H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?
H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?
Der Konzern rechnete bei Vorlage der Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2020 beim Umsatz unverändert mit einer leicht rückläufigen Entwicklung (Vorjahr 4.880 Mio. EUR). Für das EBITDA vor Restrukturierungsaufwand rechnet das Unternehmen nun mindestens mit einem Wert am oberen Ende der bisherigen Spanne von 430 bis 480 Mio. EUR (Vorjahr 479 Mio. EUR).
Fokussierung auf fünf Divisionen mit klarer GuV-Verantwortung soll es bringen
„GEA ist sehr gut in das Geschäftsjahr 2020 gestartet. Auch wenn die Dauer und damit die finanziellen Auswirkungen von Covid-19 nur schwer abzuschätzen sind, halten wir an unserem Ausblick für 2020 fest. Unsere Kunden insbesondere aus der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie sind auch in der aktuellen Krise gut ausgelastet. Wir stehen ihnen als verlässlicher Partner zur Seite. GEAs robustes und zukunftsfähiges Geschäftsmodell kommt uns gerade jetzt zugute. Zusätzlich helfen uns die im letzten Jahr eingeleiteten Maßnahmen die aktuellen Herausforderungen durch Covid-19 viel besser zu bewältigen. Allerdings wird auch GEA negative Auswirkungen von Covid-19 spüren. Diese gilt es insbesondere im weiteren Verlauf des Jahres zu managen. Vor einem dauerhaften Problem stehen wir bei GEA aber nicht“, sagte am 15.05.2020 Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender der GEA Group Aktiengesellschaft.
Die neue Führungs- und Organisationsstruktur, die erste Früchte zu tragen scheint, mit den strategischen Kernmärkten Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Seit dem 1. Oktober 2019 wird GEA anders gesteuert – durch eine klare divisionale Struktur, in der die Bereiche ähnliche oder komplementäre Technologien umfassen:
Separation & Flow Technologies umfasst sämtliche Aktivitäten, die mit der Herstellung von verfahrenstechnischen Komponenten insbesondere Separatoren, Dekantern, Ventilen, Pumpen und Homogenisatoren verbunden sind.
Liquid & Powder Technologies ist führend in der Konstruktion und Entwicklung von Prozesslösungen für die Milch- und Brauereiwirtschaft, für die Nahrungsmittelindustrie sowie die chemische Industrie. Der Technologiefokus liegt in der Flüssigkeitsverarbeitung, Konzentration, Trocknung, Pulververarbeitung und -behandlung sowie dem Emissionsschutz.
Das Angebotsspektrum der Division Food & Healthcare Technologies umfasst verschiedene Kompetenzen im Bereich Nahrungsmittel und Pharma. Hierzu zählen die Kundenlösungen zur Nahrungsmittelverarbeitung und -verpackung, Lösungen in den Bereichen Bäckereiwirtschaft, Extrusions- und Müllereitechnologie sowie Prozesstechnologie für die pharmazeutische Industrie.
Refrigeration Technologies ist einer der Marktführer im Bereich industrieller Kältetechnik. Die Division entwickelt, fertigt und installiert technische Kundenlösungen und innovative Schlüsselkomponenten wie Hubkolben- und Schraubenverdichter sowie Ventile.
Farm Technologies vereint alle Aktivitäten, die mit integrierten Kundenlösungen für eine rentable Milchproduktion und Nutztierhaltung einhergehen.
{Jede Division wird von einer dreiköpfigen Geschäftsführung geführt, der ein Division CEO, ein Division Chief Service Officer (CSO) und ein Division CFO angehören. Die Einführung der CSO-Funktion für jede Division unterstreicht die Bedeutung des attraktiven und stabilen Service-Geschäfts für GEA, das im Jahr 2018 rund 31 Prozent zum Konzernumsatz beitrug.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
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Aktuell (22.09.2020 / 09:52 Uhr) notieren die Aktien der GEA Group AG im XETRA-Handel mit einem Plus von +0,41 EUR (+1,40 %) bei 29,64 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.