MDAX | GRENKE im STURM – Wirecard weht nach und macht es leichter…

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Die GRENKE AG (ISIN: DE000A161N30) im Visier der Shortseller – und das durch dieselbe „Gruppe“ initiiert, die bereits 2016 unter dem Namen Zatarra bei Wirecard Fehlverhalten aufdeckte – jetzt als Viceroy Research. Seit Wirecard ist die Verunsicherung groß, die Bereitschaft erst mal wesentlich höher unreflektiert Vorwürfe des Betruges als Anlass zum Ausstieg aus einer Aktie zu nutzen.

Aktuell ist der Deutsche MDAX-Wert Grenke Leasing „betroffen“ oder „entlarvt“ – vor wenigen Tagen wurde NIKOLA, eine reine Storyaktie mit Multimilliardenbewertung und Null Umsatz in Bausch und Bogen als „nullwertig“ dargestellt; relativ leicht, da das Unternehmen zwar namhafte Partner, große Pläne hat und in der Aufbauphase ist, aber halt die Zukunft gehandelt wird (Chronologie des NIKOLA-Kampfs mit dem „Bericht“ des Hindenburg Research). Und jetzt Grenke – aus der gleichen „Branche“ wie Wirecard, Finanzdienstleistung, was derzeit ja bereits einen Pauschalverdacht verursachen könnte. Und dann ein Bericht, veröfffentlicht am 14.09.2020 nach Börsenschluss, so das am 15.09., also gestern, die Märkte reagieren konnten – und das haben sie getan: Mit einem Tagestief von 39,34 EUR und einem Schlussstand von immerhin noch 44,78 EUR, nach dem Vortagsschluss von 55,05 EUR (alle Frankfurt) eine klare Aussage. Der Viceroy-Report hat getroffen und bis dieser seziert, bewertet und möglicherwiese die Reaktion der beschuldigten Grenke „verarbeitet“ ist, wird die Aktie wohl hochvolatil bleiben. Mit hohem Risiko auf weiteren Kursverfall sofern sich die Vorwürfe bestätigen sollten, die Viceroy – „Viceroy Research LLC are an investigative financial research group registered in Delaware, USA.“ erhoben hat. UND HEUTE WEITER KRÄFTIG RUNTER MIT DER AKTIE.

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Worum geht es konkret?

Die Grenke AG habe falsche, also zu hohe Liquiditätszahlen/Kassenbestände ausgewiesen in ihren Bilanzen – hier geht es wohl auch um Bilanzierungsmaßstäbe/-grundsätze. Welches Geld gehört wem im Laufe eines Leasinggeschäfts.  Weiterhin seien überteuerte, nicht marktgerechte Preise für Beteiligungen gezahlt worden, die von verbundenen Unternehmen übernommen worden seien. Dadurch sei die Bilanz aufgebläht, der Gewinn erhöht worden und so ein Gewinn suggeriert worden, der so nie erwirtschaftet worden sei. Die Bilanz sei durch Scheingeschäfte aufgebläht worden, um so mehr Umsatz zu suggerieren, als wirklich erzielt worden sei.Die Bank-Geschäfte der Grenke Tochter dienten der Geldwäsche und die Lizenz für Bankgeschäfte sei aufgrund der betrügerischen Geschäfte gefährdet – was für Grenke natürlich ein GAU wäre. Die Flut de rVorwürfe geht dann auch noch in den Kryptowährungsbetrug und nicht genehmigte Geschäftstätigkeiten – erinnert in der Vielfalt der Vorwürfe an Wirecard. Bei Wirecard führte die Vielfalt der Vorwürfe dann dazu, das durch das Widerlegen einzelner, „Randvorwürfe“, wie die angeblich genehmigungswidrigeTätigkeit in Brasilien, Wirecard auich die anderen Vorwürfe zweifelhaft machen konnte. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Schwere Vorwürfe, die wenn sie sich auch nur zum Teil bewahrheiten sollten, viele Fragen aufwerfen und Handlungsbedarf auslösen würden. Der Bericht selber ist unter dem Titel „Grenke – for your fraud financing needs“ klar positioniert und macht auch aus dem Interessenskonflikt der Autoren/des Autors keinen Hehl: Man ist short Grenke AG und wird/hat so bereits an einem eventuellen Kursrückgang profitiert und wird daran weiter profitieren. Zumindets in Bezug darauf war der Bericht Viceroy’s bereits ein Erfolg. Der komplette Bericht hier.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}

„Viceroy Research believes Grenke AG’s stock is uninvestable due to blatant accounting fraud, including dozens of undisclosed related party transactions, and the complete lack of internal controls, right down to individual due diligence on customers.“

so weit das Fazit Viceroy’s. Und wie reagierte die Grenke AG? Schnell, wesentlich schneller als beispielswiese NIKOLA, positionierte man sich mit einer klaren Erwiderung. Wobei man – wohl auch der Kürze der Reaktionszeit geschuldet – nur auf einen, dafür aber mit Recht als wesentlich bezeichneten Punkt eingeht. Und der Vorwurf Viceroy’s, das eine „substantial portion of Grenke’s cash does not exist“ ließe sich ja leicht widerlegen, was Grenke auch tut, indem man auf die Bundesbankguthaben zu den genannten Bilanzstichtagen hinweist. Und diese Kontosalden lassen sich leicht durch Dritte verifizieren.

In den nächsten Tagen sollte dann noch mehr kommen zu den einzelnen Vorwürfen, als die pauschale Verneinung aller Vorwürfe. Denn die Viceroy-Vorwürfe werden relativ konkret und könnten so auch relativ konkret beantwortet bzw. widerlegt werden. Viel Arbeit, um die aber Grenke nicht herumkommen wird, wenn man seine Glaubwürdigkeit zurück erhalten will. Gestern Abend die erste offizielle Reaktion mit der klaren Aussage zur angeblich grötenteils nicht existierenden Cash-Position Grenkes:

„Die GRENKE AG, ein globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, ist Gegenstand eines heute veröffentlichten Berichts des Unternehmens „Viceroy Research“, einer von dem als Shortseller tätigen Investor Fraser Perring gegründeten Plattform. Dieser Bericht enthält Unterstellungen, die Grenke auf das Schärfste zurückweist.

Ein zentraler Vorwurf lautet, dass von den im Halbjahresfinanzbericht 2020 ausgewiesenen 1.078 Mio. Euro liquiden Mitteln ein substanzieller Anteil nicht existiere. Dies ist nachweislich falsch. 849 Mio. Euro, also fast 80 % der liquiden Mittel, befanden sich zum 30.06.2020 auf Konten der Deutschen Bundesbank – wie im Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht. Per heute beträgt das Guthaben bei der Bundesbank 761 Mio. Euro.

Darüber hinaus enthält der 64 Seiten lange Bericht zahlreiche weitere nicht zutreffende Anschuldigungen. Die GRENKE AG bereitet derzeit eine ausführliche Replik auch zu diesen Anschuldigungen vor und wird dazu Stellung nehmen.

GRENKE behält sich rechtliche Schritte vor und wird diese entsprechend in die Wege leiten.“

Rechtliche Schritte sind legitim, aber derzeit erwartet der Kapitalmarkt ein mehr an Transparenz und konkrete Antworten.

Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können 

NEU!NEU!NEU!NEU!H2TEIL7: Bloom Energy Corp. die bessere Plug Power? Knapp 1 Mrd. USD Umsatz mit Brennstoffzellen und jetzt „green“ mit Elektrolystechnik zusätzlich

BUCHTIP: EIN SPANNENDES BUCH GEFÄLLIG? Nachhaltigkeit als Anlageprinzip – logisch, zukunftsfähig und lesenswert! Wasserstoff, Energiewende und alles drum herum

BUCHTIP: Anlegen in Crashzeiten, Vermögenssicherung – Beate Sanders aktuelles Buch. Spannend. Leicht anwendbar.

BAFin hat sich bereist eingeschaltet und sollte diesmal

aus den Wirecard-Fehlern gelernt haben. Ermittlet werde in beide Seiten: Also eine eventuelle Kursmanipulation seitens der Shortseller verbunden mit eventuellen Insidergeschäften und auf der anderen Seite – hier hat man aus dne Wirecard-Erfahrungen gelernt: Prüfung der erhobenen Vorwürfe gegen Grenke. Wobei die Vorwürfe gegen Grenke durchaus in den strafrechtlichen Bereich reichen, so das auch möglicherwiese staatsanwaltliche Ermittlungen erfolgen könnten/werden? Eine offene Geschichte, wobei die Erfahrungen aus dem Wirecard-Skandal im Fall Grenke wohl ein gänzlich anderes Herangehen an den Komplex bedingen. Die nächsten Wochen werden hier entscheidend.

Aktuell (16.09.2020 / 09:30 Uhr) notieren die Aktien der Grenke AGA im XETRA-Handel mit einem Minus von +6,28 EUR (-14,02%) bei 38,50 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.


Chart: GRENKE AG | Powered by GOYAX.de
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