Die LPKF Laser & Electronics AG (ISIN: DE0006450000) – seit dem 18. Februar 2020 im SDAX der Deutschen Börse – geriet letzte Woche in die Schlagzeilen, der Hauptaktionär gab – wie heute der §40 Meldung zu entnehmen, sogar 28,95% der Aktien ab.
Und Dank der Meldepflichten für Deutsche Aktiengesellschaften ist jetzt auch „raus“ wer die neuen Hauptaktionäre sind. Von den 28,95% gingen 5,72% an die SMALLCAP World Fund, Inc. – ein amerikanischer, weltweit investierender Fonds mit rund 37 Mrd. USD. Volumen und eher langfristig orientiert. Anlageprinzip laut Selbstdarstellung: „Seeks growth of capital by investing in some of the world’s fastest growing and most innovative companies, with market capitalizations of up to $6 billion at the time of purchase.“ – ein Investor, der sich wohl auch in Anbetracht der langfristigen Chancen aus der LIDE-Technologie engagiert hat. Der Fonds wird als Tochtergesellschaft der „The Capital Group Companies Inc.“ zugerechnet. Ist es ein Zufall, dass die Aktie heute mit Plus 4,18% bei 22,45 EUR um 11.28 Uhr handelt? Nein der „Kursschub“ kam nach der Meldung des neuen Aktionärs, der für Kontinuität und langfristiges Investment steht. Wir denken, dass in den nächsten Stunden weitere §40 Meldungen erfolgen werden, die wir als Nachträge hier aufführen werden:
NACHTRAG 12:46 Uhr – überraschend ein Positionsabbau, da hat man wohl die Gelegenheit genutzt: Lazard Small Caps Euro reduziert auf 2,96 % (vorher 4,94%)
Bisher (14:51 Uhr) sieht es so aus, dass außer den bereits zuvor engagierten DWS (mehr als 3%, weniger als 5%) und Societe Generale (mehr als 3%, weniger als 5%) „nur“ ein weiterer Erwerber die Meldegrenze von 3% im rahmen der Umplatzierung überschritten hat – der o.g. SMALLCAP World Fund Inc..
Hauptaktionär will bis zu 28,95% der Aktien abgeben – und kaum 24 Stunden später waren die Aktien platziert – bei institutionellen Investoren, wohl mehreren, wenn man das Wording der Gesellschaft beachtet. Die Namen werden im Rahmen der ab 3% Beteiligungsschwelle bestehenden Meldepflicht nach §40 bekannt werden – wahrscheinlich Fonds oder Versicherungen. Dass so schnell und unspektakulär ein Aktienpaket dieser Größenordnung „an den Mann gebracht werden konnte“ spricht bei dem – in der Vergangenheitsbetrachtung – hohen Kursniveau für das UNTERNEHMEN – GRUND NÄHER HINZUSEHEN.
Wirecard – Moody’s, DWS und Shorts – kursbewegend
Evotec – EPA Auftrag und steigende Shortpositionen – was sollte man mehr bewerten?
TUI einigt sich mit Boeing – Geld und Zeitgewinn
Aves One wächst und geht (noch) weiter weg von den Seecontainern
Baumot – jetzt gilt es wirklich!
flatex will in den SDAX – Zahlen sind beeindruckend
Heisst für die Aktie? Die Zeit der Unsicherheit dauerte nicht allzu lange, aber wie geht es weiter? Operativ musste man ein schwaches erstes Quartal verdauen, aber der einzige Grund dafür sei die Verschiebung von Aufträgen bei den zwei größten Kunden gewesen („…wobei das saisonale Timing von Großaufträgen der beiden größten Kunden des Unternehmens den Unterschied zum Vorjahresquartal nahezu vollständig ausmachen„, LPKF, 05.05.2020) – kein generelles Problem. Im folgenden betrachten wir die aktuellen Analystenmeinungen, dann die Ergebnisse des Q1 und schließlich den Ausblick des Unternehmens, ein weiterer Blick fällt auf eine Innovation, von der sich LPKF großes Wachstum verspricht: LIDE.
38,00 EUR traut Warburg der Aktie zu, 40,00 EUR Hauck-Auffhäuser
… und dass auch oder vielleicht sogar wegen der Umplatzierung der Aktien: Klares BUY bei Warburg und ein Kursziel von 38,00 EUR – Wieso? Ergebnsiwende nach dem schlechten ersten Quartal sei vollzogen, ambitionierte Ziele würden aufrecht erhalten und der Wechsel des Hauptaktionärs könnte besser zur langfristigen Entwicklung des Unternehmens passen. Ambitionierte Ziele? 2024 will man einen Umsatz von 360 Mio. EUR mit einer MINDESTMARGE BEIM EBIT VON 25%. Noch ein weiter Weg, aber man ist sich relativ sicher bei LPKF.
Sogar 40,00 EUR Kursziel sah die Privatbank Hauck-Auffhäuser am 21.05.2020 bei einem letzten Update: BUY, natürlich, und Hauptgrund sind die identifizierten Chancen aus der „neuen“ LIDE-Technologie, die nach Ansicht der Analystin das Potential habe das ganze Unternehmen/Geschäftsmodell grundlegend zu wandeln.
HSBC war etwas vorsichtiger und reduzierte am 12.05.2020 sogar das Kursziel der Aktie auf 30,00 EUR (nach 33,00 EUR zuvor) – am Tag des LIDE-Vertrags mit Nippon Electric Glass blieb man zwar bei einem klaren BUY, aber fürchtete eine Verschiebung bei den identifizierten Wachstumsperspektiven durch LIDE wegen der Corona-Krise. Wohlgemerkt Verschiebung – würde bedeuten auch hier sieht man die Mittelfristziele LPKF’s als realistisch an.
Möglicherweise der Durchbruch für LIDE
…konnte am 12.05.2020 gemeldet werden. Man schloss einen Lizenzvertrag mit Nippon Electric Glass Co. Ltd. (NEG) über die Nutzung der LIDE-Technologie zur Herstellung von Deckglas, Substratglas und anderen Glaskomponenten für die Displayfertigung ab. Im Rahmen des Lizenzvertrags hat NEG gleichzeitig ein erstes Vitrion-System zur Auslieferung noch im laufenden Quartal gekauft.
Mit dem von LPKF entwickelten LIDE-Verfahren (Laser Induced Deep Etching) ist es möglich, dünnes Glas schnell, präzise, und ohne Beschädigungen wie z.B. Mikrorisse zu bearbeiten. Damit ist das LIDE-Verfahren eine Grundlagentechnologie für viele Bereiche der Mikrosystemtechnik wie z. B. die Displayfertigung, die Halbleiterindustrie, die Mikrofluidik oder die Fertigung von MEMS.
„Dies ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg, LPKF als System-Lieferant für die Displayindustrie zu etablieren und damit eine wichtige neue Anwendung für LIDE zu erschließen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Götz M. Bendele anläßlich der Veröffentlichung dieses ersten Markterfolges „Mit dieser Lösung ermöglichen wir unseren Kunden in der Displayindustrie, die zahlreichen Vorteile von LIDE – Kostenersparnis, höhere Display-Robustheit sowie die Fähigkeit, faltbare Displays aus Glas zu realisieren – kommerziell zu nutzen und die sich daraus ergebenden Wettbewerbsvorteile zu realisieren.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Alles offen, das erste Quartal war jedenfalls schlecht, aber LIDE wird/soll Zukunft bringen!
Im ersten Quartal lag der Umsatz des LPKF-Konzerns mit 19,5 Mio. EUR rund 46 % unter dem Vorjahreswert von 36,4 Mio. EUR und innerhalb der Prognose des Vorstands. Der niedrige Quartalsumsatz führte zu einem negativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von 2,4 Mio. EUR. Im Vorjahresquartal hatte LPKF noch einen Gewinn in Höhe von 6,1 Mio. EUR erzielt.
Bereits im Februar hatte LPKF ein schwaches erstes Quartal prognostiziert, wobei das saisonale Timing von Großaufträgen der beiden größten Kunden des Unternehmens den Unterschied zum Vorjahresquartal nahezu vollständig ausmachen.
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 28 und 33 Mio. EUR und ein positives Ergebnis von 1 bis 4 Mio. EUR. Für die folgenden Jahre rechnet LPKF weiterhin mit einem nachhaltigen, profitablen Wachstum in allen Geschäftsbereichen und bestätigt die im Februar gegebene Mittelfristprognose.
Der Vorstandsvorsitzende, Dr. Götz M. Bendele blickte optimistisch in die Zukunft: „Ungeachtet einiger Verschiebungen, die wir bei Projekten und Aufträgen sehen, besteht grundsätzlich eine große Nachfrage nach unseren Lösungen und Dienstleistungen.“ und „Für unser laufendes Geschäftsjahr entscheidend ist, ob die allgemein unterstellte Erholung bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres eintritt und ob Bedarfe noch im laufenden Jahr nachgeholt werden„. Die Prognosefähigkeit für das laufende Geschäftsjahr sei aber nach wie vor stark eingeschränkt.
UND das Produkt der Zukunft LIDE soll zukünftig erst richtig durchstarten: „Die vorgenommenen operativen Maßnahmen, die stärkere Kundenorientierung im gesamten Unternehmen, die Verbesserung unserer Wettbewerbsposition auch durch Kostensenkung, das absehbare zusätzliche Wachstum aus unseren neuen Technologien, insbesondere LIDE – all das macht uns zuversichtlich, dass LPKF die Herausforderungen, die sich aus der gegenwärtigen Krise für uns ergeben, erfolgreich bewältigen wird,“ so Finanzvorstand Christian Witt bei Vorlage des Quartalsergebnisses Anfang Mai..
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 28 und 33 Mio. EUR und ein positives Ergebnis von 1 bis 4 Mio. EUR.
DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:
Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen
und aus gegebenem Anlass Update 26.05.2020 unseres Teil2:
Evotec, Encavis, und Wirecard – nwm’s Favoriten mit insgesamt guter Performance Dank Encavis
Der Umsatz der LPKF 2019
Mit einem Umsatzwachstum von 17 % auf 140 Mio. EUR hat LPKF den oberen Rand der eigenen Prognose erreicht, die im Jahresverlauf einmal erhöht wurde. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg um 182 % auf 19,2 Mio. EUR; die EBIT-Marge erreichte mit 13,7 % ein deutlich höheres Niveau als noch im Vorjahr (2018: 5,7 %). Während LPKF noch zur Jahresmitte 2018 eine Nettoverschuldung von über 40 Mio. EUR hatte, bestand am Jahresende 2019 eine Netto-Cash-Reserve von 24,5 Mio. EUR. Die Kapitalrendite (ROCE) hat sich mit 25,5 % (Vor-jahr: 7,0 %) mehr als verdreifacht. Der Vorstandsvorsitzende, Dr. Götz M. Bendele, und sein Kollege Christian Witt, Finanzvorstand, haben vor gut zwei Jahren das Ruder bei LPKF übernommen und mit dem Geschäftsjahr 2019 ein zentrales Ziel – LPKF als Technologieunternehmen wieder nachhaltig profitabel aufzustellen und ein dem Potenzial des Unternehmens entsprechendes Wachstum zu generieren – erreicht. Die neuen Vorstände haben ganze Arbeit geleistet. Und haben noch viel vor. Ihnen gehört das Schlusswort – seinerzeit bei Vorlage der Bilanz 2019 geäußert: „Die Kennzahlen illustrieren die insgesamt sehr positive Geschäftsentwicklung. LPKF hat für seine Aktionäre im Jahr 2019 in relevanter Höhe Wert geschaffen“, sagte Bendele und ergänzte: „Es ist klar, dass wir uns inzwischen systematisch in die richtige Richtung bewegen, auch wenn wir noch nicht annähernd am Ziel angelangt sind. Für das Jahr 2020 bleibt, ganz unabhängig von den aktuellen Entwicklungen außerhalb unserer Kontrolle, viel zu tun.“
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Zukunft – nach Covid-19 – soll sehr gut werden
Für die folgenden Jahre erwartet das Unternehmen weiterhin ein nachhaltiges, profitables Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Dazu kommen zusätzliche Wachstumsimpulse aus der innovativen LIDE-Technologie (Laser Induced Deep Etching), mit der es möglich ist, dünnes Glas schnell, präzise und ohne Beschädigungen zu bearbeiten. Auf Basis des erreichten Fortschritts bei Kundenprojekten im Bereich LIDE hat LPKF das Umsatz- und Ergebnispotenzial der LIDE-Technologie überprüft und aktuell eingeschätzt. Grundlage für diese Einschätzung sind konkretisierte Erwartungen in Bezug auf verschiedene Anwendungen u. a. aus dem Halbleiter- und Displaybereich, denen jeweils entsprechende Kundenvorhaben zu Grunde liegen. Dazu zählt auch der vor Kurzem gemeldete erste Verkauf eines LIDE-Systems in die Serienfertigung von Halbleitern. Unter Berücksichtigung dieser höheren Umsatz- und Ergebnisbeiträge durch LIDE erwartet der Vorstand für das Jahr 2024 einen nachhaltig wachsenden Konzernumsatz von über 360 Mio. EUR sowie eine EBIT-Marge von mindestens 25 %.
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Fazit: INTERESSANTE AKTIE – klarer Fokus auf neue Technologie LIDE, deren Erfolg bestimmt die Zukunft
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