Die KAP AG, eine börsennotierte, mittelständische Industrieholding (WKN 620840, ISIN DE0006208408), hat sich im ersten Halbjahr 2024 in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld solide entwickelt. Die strukturellen Maßnahmen, mit denen das Unternehmen konsequent auf die Nachfrageschwäche reagiert, greifen wie geplant.
Die Umsatzerlöse des KAP-Konzerns lagen im ersten Halbjahr 2024 mit 168,4 Mio. EUR um 6,9 % unter dem Vorjahresniveau von 180,9 Mio. EUR (auf vergleichbarer Basis, also ohne den im April 2023 veräußerten Teilbereich des Segments flexible films). Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Umsatzniveau insbesondere im ersten Quartal 2023 aufgrund von Nachholeffekten besonders hoch war, während sich die Nachfrage in wichtigen Teilmärkten im ersten Halbjahr 2024 wieder zunehmend normalisierte. Die Umsatzentwicklung im Segment flexible films verlief positiv, während die anderen Segmente spürbar von der schwachen Kundennachfrage aus dem Automotivbereich betroffen waren.
Das normalisierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen („normalisiertes EBITDA“) stieg im ersten Halbjahr 2024 um 15,5 % auf 16,4 Mio. EUR (i. Vj. 14,2 Mio. EUR auf vergleichbarer Basis). Dieser deutliche Anstieg spiegelt die positiven Effekte der eingeleiteten und sich in Umsetzung befindlichen strukturellen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wider. Entsprechend verbesserte sich die normalisierte EBITDA-Marge um 1,9 Prozentpunkte auf 9,7 % (i. Vj. 7,8 % auf vergleichbarer Basis).
Noch deutlicher zeigen sich die positiven Effekte der strukturellen Maßnahmen – aber auch eine leichte Belebung der Kundennachfrage – bei isolierter Betrachtung des zweiten Quartals 2024. In diesem Zeitraum stieg der Umsatz um 3,0 % auf 85,3 Mio. EUR (i. Vj. 82,8 Mio. EUR auf vergleichbarer Basis) und das normalisierte EBITDA sogar um 75,6 % auf 7,9 Mio. EUR (i. Vj. 4,5 Mio. EUR auf vergleichbarer Basis).
Marten Julius, Mitglied und Sprecher des Vorstands der KAP AG: „Die Entwicklung im zweiten Quartal zeigt deutlich: Wir sind auf dem richtigen Weg. Unsere strukturellen Maßnahmen greifen wie geplant und haben bereits zu einer spürbaren Verbesserung der Profitabilität im Konzern geführt. Wir werden uns auch im zweiten Halbjahr darauf konzentrieren, auf allen Ebenen noch effizienter und effektiver zu werden. Wir beobachten das wirtschaftliche Umfeld genau und analysieren, welche Veränderungen und Ergänzungen im Beteiligungsportfolio sinnvoll und erfolgversprechend sind. Unsere Segmente gestalten wir aktiv und erfolgreich. Das zeigt auch die Entwicklung des Segments flexible films, dessen Profil wir im vergangenen Jahr durch die Veräußerung eines Teilbereichs geschärft haben und das sich nun hervorragend entwickelt.“
Deutliche Rentabilitätssteigerungen in den Segmenten engineered products und flexible films
Die Entwicklung des Segments engineered products war im Berichtszeitraum durch die anhaltend schwache Kundennachfrage aus dem Automobilsektor sowie die vorgenommene Optimierung des Produktportfolios im Bereich Förderbandgewebe geprägt. Entsprechend verringerten sich die Umsatzerlöse um 12,1 % auf 57,2 Mio. EUR (i. Vj. 65,1 Mio. EUR). Die Umsetzung der strukturellen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Produktion und zur Verschlankung der Verwaltungsfunktionen verlief planmäßig. Erste positive Beiträge aus diesen Maßnahmen führten zu einem Anstieg des normalisierten EBITDA um 30,0 % auf 4,1 Mio. EUR (i. Vj. 3,2 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge verbesserte sich damit um 2,3 Prozentpunkte auf 7,2 % (i. Vj. 4,9 %).
Im Segment flexible films stiegen die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2024 um 4,9 % auf 53,5 Mio. EUR (i. Vj. 51,0 Mio. EUR auf vergleichbarer Basis). Diese Entwicklung spiegelt die gute Positionierung der Segmentunternehmen im Bereich der Poolfolien in der ersten normalen Saison nach der Pandemie wider. Die Zeit während der Pandemie war gekennzeichnet durch einen zunächst starken Anstieg, gefolgt von einem deutlichen Rückgang der Nachfrage und einem langsamen Abbau der Lagerbestände bei den Segmentkunden. Die umgesetzten strukturellen Maßnahmen zeigen auch in diesem Segment bereits planmäßig ihre Wirkung. Das normalisierte EBITDA verbesserte sich entsprechend deutlich um 25,0 % auf 9,5 Mio. EUR (i. Vj. 7,6 Mio. EUR auf vergleichbarer Basis). Entsprechend lag die normalisierte EBITDA-Marge mit 17,8 % (i. Vj. 14,9 %) um 2,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Die Umsatzentwicklung des Segments surface technologies war im Berichtszeitraum von einer anhaltend schwachen Nachfrage aus dem Automobilsektor geprägt. Die Wachstumsdynamik blieb gering und insbesondere in Deutschland ging die Anzahl der Neuzulassungen von Elektroautos und damit verbunden auch die Nachfrage nach Oberflächenbeschichtungen von Autoteilen spürbar zurück. Vor diesem Hintergrund sanken die Umsatzerlöse um 11,2 % auf 32,5 Mio. EUR (i. Vj. 36,6 Mio. EUR). Geringere Effizienz durch eine rückläufige Auslastung der vorhandenen Kapazitäten führte zu einem Rückgang des normalisierten EBITDA um 0,7 Mio. EUR auf 2,8 Mio. EUR (i. Vj. 3,5 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge reduzierte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 8,6 % (i. Vj. 9,7 %).
Im Segment precision components verringerten sich die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2024 um 9,2 % auf 25,5 Mio. EUR (i. Vj. 28,1 Mio. EUR). Gründe für den Rückgang waren insbesondere die Zurückhaltung der Kunden aus dem Automotivbereich und die weiterhin schleppende Nachfrage nach Komponenten für E-Bikes. Infolge der geringeren Auslastung lag das normalisierte EBITDA bei 1,3 Mio. EUR (i. Vj. 1,7 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge verringerte sich leicht um 0,7 Prozentpunkte auf 5,3 % (i. Vj. 6,0 %).
Prognose für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt
Für das Geschäftsjahr 2024 geht der Vorstand unverändert davon aus, dass die Geschäftsentwicklung des KAP-Konzerns weiterhin von einem herausfordernden Marktumfeld geprägt sein wird. Aufgrund des diversifizierten Beteiligungsmodells und der guten Positionierung der vier Segmente in ihren Nischenmärkten sowie der bereits eingeleiteten und umgesetzten strukturellen Maßnahmen geht der Vorstand weiterhin von einem moderat steigenden Umsatz und einem deutlich steigenden normalisierten EBITDA gegenüber dem Vorjahreswert auf vergleichbarer Basis aus.