Die JOST Werke AG (ISIN: DE000JST4000), einer der weltweit führenden Hersteller und Lieferanten von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie, veröffentlicht heute den Zwischenbericht für das 3. Quartal 2022.
Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG, sagt: „JOST konnte im 3. Quartal 2022 den Umsatz und das Ergebnis weiter steigern. Die breite internationale Basis unseres Geschäfts war ein wesentlicher Erfolgsfaktor, denn wir konnten durch das dynamische Wachstum in Nordamerika und Asien-Pazifik-Afrika die etwas schwächere Entwicklung in Europa kompensieren. In Anbetracht der bereits erzielten Ergebnisse glauben wir, dass JOST im Jahr 2022 einen Rekordumsatz von mehr als 1,2 Mrd. EUR erwirtschaften wird und haben unsere Prognose für das laufende Jahr für Umsatz und operatives Ergebnis entsprechend angehoben.“
JOST: Wachstum setzt sich fort
JOST hat im 3. Quartal 2022 den konzernweiten Umsatz um 29,9 % auf 327,1 Mio. EUR erhöht und konnte damit die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Vorquartale fortsetzen (Q3 2021: 251,8 Mio. EUR). Bereinigt um die Effekte aus der Währungsumrechnung ist der Umsatz im 3. Quartal 2022 um 23,6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Bereich Transport hat JOST im 3. Quartal 2022 den Umsatz um 28,8 % auf 244,2 Mio. EUR gesteigert (Q3 2021: 189,6 Mio. EUR). Im gleichen Zeitraum ist der Umsatz mit landwirtschaftlichen Komponenten um 33,4 % auf 83,0 Mio. EUR gewachsen (Q3 2021: 62,2 Mio. EUR). Insgesamt verbesserte sich das bereinigte EBIT im 3. Quartal 2022 um 25,2 % auf 30,4 Mio. EUR (Q3 2022: 24,3 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 9,3 % (Q3 2021: 9,6 %).
Europa durch gestiegene Inputfaktoren beeinflusst
In Europa hat JOST den Umsatz im 3. Quartal 2022 um 17,7 % auf 172,2 Mio. EUR erhöht (Q3 2021: 146,3 Mio. EUR). Neben den im Jahresverlauf weltweit gestiegenen Rohmaterial-, Legierungs- und Transportkosten war insbesondere Europa aufgrund des Kriegs in der Ukraine zusätzlich von Lieferengpässen und starken Energiekostensteigerungen belastet. Insgesamt hat sich das bereinigte EBIT in Europa im 3. Quartal 2022 auf 7,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresquartal reduziert (Q3 2021: 10,4 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge lag bei 4,1 % (Q3 2021: 7,1 %). Das bereinigte EBIT der Region wurde weiterhin durch atypisch hohe negative Wechselkurseffekte beeinträchtigt, die überwiegend aus der Abwertung der schwedischen Krone stammen und sich im 3. Quartal 2022 auf -2,7 Mio. EUR beliefen.
Das Wachstum in Nordamerika beschleunigt sich
JOST konnte in Nordamerika den Umsatz im 3. Quartal 2022 um 57,7 % auf 106,3 Mio. EUR steigern (Q3 2021: 67,4 Mio. EUR). Darin enthalten sind positive Währungsumrechnungseffekte in Höhe von 22,3 Prozentpunkten, die durch die Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro entstanden sind. Das höchste Wachstum hat JOST im Transportbereich erzielt, wenngleich sich der Absatz von landwirtschaftlichen Frontladern ebenfalls positiv entwickelt hat. Insgesamt stieg das bereinigte EBIT in Nordamerika im 3. Quartal 2022 überproportional zum Umsatz um 63,8 % auf 10,5 Mio. EUR (Q3 2021: 6,4 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 9,9 % (Q3 2021: 9,5%).
JOST wächst in Asien-Pazifik-Afrika wieder
In Asien-Pazifik-Afrika (APA) ist der Umsatz im 3. Quartal 2022 um 27,5 % auf 48,6 Mio. EUR gestiegen (Q3 2022: 38,1 Mio. EUR). Alle Länder der Region haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Der chinesische LKW-Markt, der im 1. Halbjahr 2022 aufgrund von im Jahr 2021 realisierten Vorzieheffekten stark rückläufig war, hat sich im Laufe des 3. Quartals 2022 stabilisiert. Das kräftige Wachstum in Indien, der Pazifik-Region und Südafrika kombiniert mit der langsamen Erholung des chinesischen LKW-Markts haben zu einem Anstieg des bereinigten EBIT um 79,7 % auf 11,1 Mio. EUR geführt (Q3 2021: 6,2 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich dabei auf 22,8 % (Q3 2021: 16,2 %), denn der regionale Produktmix blieb durch den vergleichsweise geringen Anteil der chinesischen Umsätze vorteilhaft. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Anteil der Off-Road-Anwendungen in den anderen Ländern der APA-Region höher ist als in China und diese Anwendungen typischerweise margenträchtiger sind.
Konzerngewinn deutlich angestiegen
Im Zuge der guten operativen Entwicklung ist das Ergebnis nach Steuern im 3. Quartal 2022 um 37,3 % auf 13,8 Mio. EUR gestiegen (Q3 2021: 10,0 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie wuchs um 38,8 % auf 0,93 EUR (Q3 2021: 0,67 EUR).
Bereinigt um Sondereffekte (überwiegend nicht-operative und nicht-liquiditätswirksame Sondereffekte aus der Abschreibung der Kaufpreisallokation) verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern im 3. Quartal 2022 um 26,1 % auf 19,3 Mio. EUR (Q3 2021: 15,3 Mio. EUR) und das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 25,2 % auf 1,29 EUR (Q3 2021: 1,03 EUR).
Eigenkapitalquote bei JOST deutlich verbessert und operativer Cashflow stabil
Durch die Steigerung des Ergebnisses nach Steuern erhöhte sich das Eigenkapital des Konzerns zum Stichtag 30. September 2022 um 21,7 % auf 374,0 Mio. EUR (31. Dezember 2021: 307,2 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote verbesserte sich dadurch auf 34,9 % (31. Dezember 2021: 31,2 %).
Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres ist das Working Capital um 32,6 % auf 260,9 Mio. EUR gestiegen (Q3 2021: 196,7 Mio. EUR). Neben dem starken Umsatzwachstum von 29,9 % im 3. Quartal 2022 war die erhöhte Lagerhaltung zur Überbrückung von Lieferengpässen ein wesentlicher Treiber für den Zuwachs des Working Capitals im Vergleich zum Vorjahr. Entsprechend erhöhte sich das Verhältnis vom Working Capital zum Umsatz der letzten zwölf Monate auf 21,2 % (Q3 2021: 19,4 %).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen im 3. Quartal 2022 9,1 Mio. EUR (Q3 2021: 4,6 Mio. EUR) und beliefen sich auf rund 2,8 % des Umsatzes (Q3 2021: 1,8 %). Die Erhöhung im 3. Quartal 2022 hängt mit der zeitlichen Staffelung der Investitionsprojekte im Jahr 2022 zusammen. In den ersten neun Monaten des Jahres beliefen sich die Investitionen mit 21,2 Mio. EUR auf 2,2 % des Umsatzes und liegen somit unterhalb der geplanten 2,5 % Marke.
Trotz des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens und der damit verbundenen Erhöhung des Working Capitals war JOST in der Lage, den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit mit +22,9 Mio. EUR stabil zu halten (Q3 2021: +22,6 Mio. EUR). Aufgrund der höheren Investitionen im 3. Quartal 2022 reduzierte sich der Free Cashflow auf +10,1 Mio. EUR (Q3 2021: +19,2 Mio. EUR).
Die liquiden Mittel sind zum 30. September 2022 auf 98,8 Mio. EUR gestiegen (31. Dezember 2021: 87,5 Mio. EUR). Die Nettoverschuldung hat sich um 10,9 Mio. EUR auf 204,8 Mio. EUR leicht erhöht (31. Dezember 2021: 193,9 Mio. EUR), da im 2. Quartal 2022 eine Dividende in Höhe von 15,6 Mio. EUR an die Anteilseigner der JOST Werke AG ausgeschüttet worden ist. Dennoch hat sich die Leverage-Ratio (Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und bereinigtem EBITDA der letzten zwölf Monate) durch den starken Anstieg des bereinigten EBITDA auf 1,38x verbessert (31. Dezember 2021: 1,45x).
Dr. Christian Terlinde, Finanzvorstand der JOST Werke AG, sagt: „Wir investieren weiter in das zukünftige Wachstum von JOST. Im 3. Quartal 2022 haben wir mit dem Bau eines neuen Produktionsstandortes in Indien begonnen, der das landwirtschaftliche Geschäft in Asien zukünftig vorantreiben soll. Ferner konnten wir durch die stark gestiegenen operativen Ergebnisse die Leverage-Ratio und die Eigenkapitalquote des Konzerns weiter verbessern und somit gute Voraussetzungen schaffen, um weiter profitabel und nachhaltig wachsen zu können.“
JOST: Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 angehoben
JOST hat aufgrund der starken Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr am 3. November 2022 angehoben.
JOST erwartet nun, dass der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2022 im niedrigeren zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr steigen wird, und rechnet damit, die Umsatzmarke von 1,2 Mrd. EUR erstmalig zu überschreiten (bisherige Prognose: Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich; Umsatz 2021: 1,0 Mrd. EUR).
Aufgrund der im Jahr 2022 durchgeführten Preiserhöhungen zur Weitergabe der gestiegenen Kosten an die Kunden wird der Umsatz dabei überproportional zum bereinigten EBIT wachsen. JOST rechnet damit, dass das bereinigte EBIT 2022 im hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr steigen wird (bisherige Prognose: Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich; bereinigtes EBIT 2021: 104,8 Mio. EUR).
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