Der Windkraftanlagenbauer Senvion S.A. (ISIN: LU1377527517) schafft es nun im zweiten Anlauf an die Börse. Der für vergangenen Freitag geplante Börsengang wurde kurzfristig abgesagt. Als Grund für den Abbruch des IPOs war die hohe Volatilität an den Börsen angegeben worden.
Turbulenzen verursachten aber die am Freitag bekannt gewordenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg gegen den Vorstandschef Jürgen Geissinger. Diese untersucht Korruptionsfälle beim Autozulieferer Schaeffler AG (ISIN: DE000SHA0159) die sich in dem Zeitraum ereignet haben, als Geissinger dort tätig war. Geissinger selbst soll jedoch nicht von Vorwürfen betroffen sein.
Zweiter Versuch fällt kleiner aus
Am Montag gaben die Eigentümer von Senvion, die Investmentgesellschaften Centerbridge und Arpwood, dann die Wiederaufnahme des Börsengangs bekannt. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien wurde jedoch von 29,9 Mio. auf 18,7 Mio. reduziert.
Gesenkt wurde auch die Preisspanne von 20 EUR bis 23,50 EUR auf 15,50 EUR bis 17 EUR. Der Ausgabepreis lag am Montag dann mit 15,75 EUR an deren unterem Ende. Senvion erreicht somit nur noch ein Platzierungsvolumen von 294 Mio. EUR statt der zuvor erhofften 700 Mio. EUR.
Wachstumsfinanzierung im Blick
Das vormals als Repower firmierende Unternehmen wurde 2007 vom indischen Konzern Suzlon für 1,3 Mrd. EUR übernommen und verließ 2011 die Börse. Anfang 2015 verkaufte Suzlon das Unternehmen wegen finanzieller Schwierigkeiten für 1 Mrd. EUR an die derzeitigen Eigentümer. Diese streben nach der Rückkehr an den Aktienmarkt eine Marktkapitalisierung von 1,5 Mrd. EUR für Senvion an.
Im vergangenen Jahr hat Senvion eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von rund 2,2 Mrd. EUR erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 154 Mio. EUR. Für die Finanzierung von zukünftigem Wachstum soll eine zusätzliche Ausgabe von neuen Aktien sorgen. Die Aktie von Senvion wird ab Mittwoch den 23. März im Prime Standard-Segment der Deutschen Börse in Frankfurt handelbar sein.
Mit Material der Senvion S.A.