Die INDUS Holding AG hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 ihren Umsatz um 1,4 % auf 1,36 Mrd. EUR gesteigert (Vorjahr: 1,35 Mrd. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 19,5 % auf 116,9 Mio. EUR (Vorjahr 97,8 Mio. EUR). Die EBIT-Marge stieg auf 8,6 % (Vorjahr 7,3 %). Im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests wurden nicht zahlungswirksame Wertminderungen in Höhe von 17,6 Mio. EUR erfasst (Vorjahr 39,8 Mio. EUR). Das EBIT vor Wertminderungen belief sich entsprechend auf 134,5 Mio. EUR (Vorjahr 137,6 Mio. EUR), die EBIT-Marge vor Wertminderungen lag bei 9,9 % (Vorjahr 10,2 %).
„Unser breit diversifiziertes Portfolio hat in den ersten neun Monaten 2023 erneut seine Stärke bewiesen“, sagt INDUS-Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Schmidt. „Trotz der sehr herausfordernden Rahmenbedingungen ist es unseren Beteiligungen gelungen, ihren Kurs gut zu halten.“
Das Ergebnis nach Steuern liegt mit 43,4 Mio. EUR deutlich über Vorjahr (-29,9 Mio. EUR). Die vollständige Trennung von den Automobilzulieferern wurde mit dem Verkauf und der anschließenden Entkonsolidierung der beiden in den aufgegebenen Geschäftsbereichen verbliebenen Beteiligungen SCHÄFER und SELZER im dritten Quartal 2023 abgeschlossen. Das Ergebnis je Aktie für die fortgeführten Geschäftsbereiche beträgt 2,63 EUR (Vorjahr 2,08 EUR).
Free Cashflow gibt Spielraum für weitere Zukäufe
Der operative Cashflow hat sich in den ersten neun Monaten 2023 auch als Konsequenz eines stringenten Working Capital Management vor dem Hintergrund entspannterer Lieferketten auf 128,7 Mio. EUR erhöht (Vorjahr 36,2 Mio. EUR). Der Free Cashflow, der unter anderem Auskunft gibt über die verfügbaren Mittel für Neuakquisitionen und Dividendenzahlung, stieg auf 106,1 Mio. EUR (Vorjahr 22,2 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote zum 30. September 2023 betrug 37,4 % (Vorjahr 36,3 %).
„Der hohe Free Cashflow, der Ende September über unserem Zielwert von 100 Mio. EUR für das Gesamtjahr liegt, gibt uns Spielraum für weitere Zukäufe“, sagt Dr. Johannes Schmidt. „Unsere M&A-Pipeline hat sich erfreulich entwickelt. Wir verfolgen mehrere Projekte für die von uns definierten Zukunftsthemen und sind zuversichtlich, dass uns ein Zukauf noch bis zum Jahresende gelingen wird.“
Deutliche EBIT-Steigerungen in Engineering und Materials
Im Segment Engineering stieg der Umsatz um 4,9 % auf 434,2 Mio. EUR (Vorjahr 414,0 Mio. EUR). Insbesondere die Beteiligungen in den Bereichen Mess- und Regeltechnik sowie Reinraumsysteme konnten ihr Geschäft ausbauen. Die Zukäufe HEIBER+SCHRÖDER und HELD aus 2022 trugen ein anorganisches Wachstum von 1,8 % bei. Das EBIT vor Wertminderungen erhöhte sich um 11,8 % auf 44,5 Mio. EUR (Vorjahr 39,8 Mio. EUR). Nach Wertminderungen in Höhe von 4,8 Mio. EUR (Vorjahr 13,8 Mio. EUR) betrug das EBIT 39,7 Mio. EUR (Vorjahr 26,0 Mio. EUR). Die EBIT-Marge stieg auf 9,1 % (Vorjahr 6,3 %). Für das Gesamtjahr wird weiterhin eine EBIT-Marge zwischen 9 und 11 % erwartet.
Im Segment Infrastructure blieb der Umsatz mit 444,7 Mio. EUR annähernd auf Vorjahresniveau (446,5 Mio. EUR). Darin enthalten ist ein anorganisches Wachstum von 0,7 % durch den Zukauf von QUICK zu Jahresbeginn 2023. Mit Ausnahme der Bereiche GreenTech und Infrastrukturnetze spürten die Beteiligungen im Segment die eingetrübte Baukonjunktur. Im dritten Quartal 2023 stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich aber mit +0,9 % wieder leicht an. Für das vierte Quartal wird ein weitgehend stabiler Verlauf auf dem jetzt erreichten Niveau erwartet. Im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests hat INDUS Wertminderungen in Höhe von 7,5 Mio. EUR erfasst (Vorjahr 12,7 Mio. EUR). Das EBIT betrug nach neun Monaten 36,9 Mio. EUR (Vorjahr 42,8 Mio. EUR), die EBIT-Marge liegt bei 8,3 % (Vorjahr 9,6 %). Aufgrund der konjunkturellen Schwäche der Branche prognostiziert der Vorstand die EBIT-Marge für das Gesamtjahr nun im um einen Prozentpunkt abgesenkten Band von 8 bis 10 %.
Die Beteiligungen im Segment Materials erzielten einen zum Vorjahr unveränderten Umsatz in Höhe von 484,4 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 31,5 % auf 50,5 Mio. EUR (Vorjahr 38,4 Mio. EUR). Die EBIT-Marge erreichte 10,4 % (Vorjahr 7,9 %). Auch im Segment Materials wurden Wertminderungen in Höhe von 5,3 Mio. EUR erfasst (Vorjahr 13,3 Mio. EUR). Die noch im Halbjahresabschluss erwarteten ergebnismindernden Effekte, insbesondere die Einführung eines Anti-Dumping-Zolls der EU auf den Import eines wichtigen Rohstoffs, werden 2023 nicht mehr eintreten. Hinzu kommen verbesserte Ergebnisse bei der Mehrzahl der Unternehmen aus dem Bereich der medizinischen Verbrauchsmaterialien und Hilfsmittel. Das Prognoseband für die EBIT-Marge hebt der Vorstand entsprechend noch einmal um einen Prozentpunkt auf nun 8 bis 10 % an.
Gute Ergebniserwartungen trotz insgesamt schwieriger Rahmenbedingungen
„Die weltpolitische Lage und gesamtwirtschaftliche Stimmung haben sich in den vergangenen drei Monaten nicht zum Besseren entwickelt“, sagt Dr. Johannes Schmidt. „Dennoch gehen wir mit viel positiver Energie in den Endspurt für das laufende Jahr. Die Segmente Engineering und Materials konnten ihre Ergebnisse weiter erhöhen. Und im Segment Infrastructure scheint die Talsohle der Konjunkturschwäche durchschritten.“
Für das Gesamtjahr 2023 prognostiziert der Vorstand nach neun Monaten des Geschäftsjahres nun einen Umsatz in einem um 0,1 Mrd. EUR reduzierten Prognoseband von 1,8 bis 1,9 Mrd. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) erwartet INDUS am unteren Ende des Prognosebands von 145 bis 165 Mio. EUR und die EBIT-Marge am oberen Ende des Prognosebands von 7 bis 8 %. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen soll das EBIT am oberen Ende der Guidance liegen. Schmidt: „Trotz des leicht reduzierten Umsatzziels rechnen wir für das Gesamtjahr mit guten operativen Ergebnissen und insbesondere auch mit einer steigenden EBIT-Marge.“
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