Sportlich lief es diese Saison schlecht für Werder Bremen. Die Konsequenz ist der Abstieg nach 41 Jahren 1. Bundesliga. Aber Werder greift wieder an. Mit der aktuell in der Platzierung befindlichen Anleihe will der Traditionsverein aus dem hohen Norden nicht nur vor allem Mittel zur allgemeinen finanziellen Stärkung einwerben, sondern sich auch speziell für die Zukunftsthemen Nachwuchsförderung, Digitalisierung sowie im Bereich Nachhaltigkeit positionieren. Das Nebenwerte Magazin im Gespräch mit Klaus Filbry, Geschäftsführer der Werder Bremen GmbH & Co. KG aA, zu den Hintergründen der Anleihe.
Wie ist die Resonanz der Anleger auf die Anleihe?
Klaus Filbry: Wir sehen trotz des Abstiegs ein großes Interesse gerade auch bei den Privatanlegern. Zudem hatten wir vor dem offiziellen Start des öffentlichen Angebots ausgewählte institutionelle Investoren sowie Sponsors & Friends angesprochen, woraus Zeichnungszusagen im zweistelligen Millionen-Euro Betrag schon zum Beginn resultieren. Wir sind aus meiner Sicht also auf einem sehr guten Weg. Diese Resonanz zeigt, dass Werder eine starke Marke ist. Ein tolles Zeichen für Grün-Weiß.
Inwieweit spielt der Abstieg eine Rolle bei den Investoren?
Klaus Filbry: Sportlich sind wir alle sehr enttäuscht. Der Abstieg tut allen Beteiligten und vor allen Dingen den Fans weh. Zum Glück haben wir wirtschaftlich vorgesorgt, in dem wir wichtige Verträge, z.B. die mit den Spielern, auch für den Fall des Abstiegs zukunftssicher gemacht hatten. So können wir z.B. die Personalkosten für die Spieler um rd. 40 % senken und Einnahmerückgängen entgegenwirken. Dies erkennen auch viele Investoren an. Die Mittel aus der Anleihe sollen vor allem unsere Finanzkraft stärken, aber Werder hat natürlich auch den Ausbau von Zukunftsthemen im Blick. Wir haben hier also eine klare Vorwärtsstrategie, die uns zurück in die erste Liga führen soll und bekommen sehr viel positives Feedback für den eingeschlagenen Kurs. Jetzt heißt es, das Beste aus der Situation machen und das Ziel Wiederaufstieg gemeinsam anpacken.
Was macht den Verein Werder aus?
Klaus Filbry: Werder Bremen steht für eine über 120 Jahre erfolgreiche Sportgeschichte. Da gab es viele Höhen, wie vier deutsche Meistertitel, aber auch schon Tiefen. Jetzt heißt es aufstehen, weiter kämpfen und an frühere Erfolge wieder anknüpfen. Werder ist ein besonderer Verein. Wir haben eine starke Fanbasis mit rd. 40.000 registrierten Mitgliedern und eine gefragte Marke, die auch für Zukunftsthemen steht. Wir wollen schnell wieder in die 1. Liga aufzusteigen.
Was bieten Sie den Investoren?
Klaus Filbry: Eine Verzinsung zwischen 6,00 bis 7,50 % Zinsen pro Jahr, wobei der Zinssatz voraussichtlich am 1. Juni festgelegt wird. Das Volumen beläuft sich bei einer Laufzeit von rd. 5 Jahren und zwei Monaten auf bis zu 30 Mio. Euro. Die Anleihe soll zudem voraussichtlich ab dem 8. Juni 2021 an der Börse Frankfurt gehandelt werden. Zeichnungen sind über die Bank, Sparkasse oder Onlinebroker über das Zeichnungstool der Deutschen Börse, Börsenplatz Frankfurt, möglich. Des Weiteren bietet wir auch auf unserer Internetseite www.werder.de/anleihe eine Zeichnungsmöglichkeit an. Gemeinsam gehen wir voran und schauen sportlich und wirtschaftlich zuversichtlich in die Zukunft.