Die IBU-tec advanced materials AG (ISIN: DE000A0XYHT5) weckte im August Optimismus bei ihren Aktionären, ein starkes zweites Halbjahr sollte es ermöglichen, die Prognose 2023 zu erreichen. Und erst heute fällt auf, dass dem nun nicht so ist. Ob es wirklich nötig ist bis zum 21.12.2023 zu warten, um die Prognose für 2023 einer kritischen Prüfung zu unterziehen, sei dahingestellt. Auf jeden Fall kommt das Management zu einem überraschend deutlichen Reduzierer der Prognose.
Deutsche Konsum bleibt Problemfall – heute verschämt in einem Nebensatz, dass weitere Wertberichtigungen auf Obotritia-Forderung nötig waren.
Thyssenkrupp Nucera versechsfacht Elektrolyseur-Umsatz im Geschäftsjahr 22/23, steigert Gewinne und hat volle Kassen. Nel/Plug Power-Killer?
EBITDA Erwartung mehr als 50% reduziert, Umsatzerwartung bei IBU-tec muss auch Federn lassen.
Die IBU-tec advanced materials AG (ISIN: DE000A0XYHT5) reduziert ihre Jahresprognose 2023 bei Umsatz und Ergebnis deutlich – 10 Tage vor Periodenende. Für das laufende Geschäftsjahr werde nunmehr ein Umsatz von 48,0-48,5 Mio EUR erwartet. Und das EBITDA werde sich voraussichtlich in einer Spanne von 2,0-3,0 Mio EUR bewegen. Sah bisher deutlich positiver aus:
Ursprünglich hatte das Unternehmen einen Umsatz von 62-64 Mio EUR und ein EBITDA von 6,5-6,8 Mio EUR prognostiziert. Die Umsatz- und Ergebnisziele der Strategie IBU2025 für das Jahr 2025 halte man weiterhin für erreichbar. Der Grund für die Prognoseanpassung 2023 liege einerseits im immer noch schwachen Branchenumfeld der Chemie- bzw. Glasindustrie, wodurch die IBU-tec Tochtergesellschaft BNT stark beeinflusst worden sei. Zudem konnte im Batteriebereich ein Großauftrag für das Produkt IBUvolt 400 nicht wie geplant realisiert werden. Für die kommenden Jahre erwartet IBU-tec wieder signifikante Impulse im Batteriebereich durch die bevorstehende strategische Erweiterung der eigenen Produktpalette.
IBU-tec sieht Hoffnung für 2024 – neue Produkte sollen Scharte ausmerzen. Aktionäre dürfen gespannt sein.
Und wahrscheinlich wird das Management bei positiven Entwicklungen bereit sein, den Kapitalmarkt früher davon in Kenntnis zu setzen, als bei eher unangenehmen Nachrichten. Auf jeden Fall, steht man bei IBU-tec auf dem Standpunkt, dass die neuen Batterieprodukte sich durch „überlegene Produktmerkmale und ein deutlich erweitertes Anwendungsspektrum“ auszeichnen sollen. Markteinführung sei für das 1. Quartal 2024geplant. Der Vorstand von IBU-tec werde dazu im Januar 2024 informieren -bestimmt zeitnah, geht ja um gute Nachrichten.
Nel – verpasst man die aufkommende Dynamik des Wasserstoffzeitalters? In der Reihe „Verlierer 2023, Gewinner 2023“ geht es in Teil 1 um die Norweger.
Energiekontor – Aktie auf 12-Monatssicht „nur“ 13% Minus, viel besser als PNE (-39%) oder ABO Wind(-40%), und heute noch „ne Schippe“ drauf? Warum so viel besser?
HELMA Eigenheimbau – kurz vor Ablauf der Stillhalte-Frist um 23:30 Uhr eine Meldung: Einigung in nächsten Tagen? Kein Kapitalschnitt, „nur“ Verwässerung?
Nikola hat nur eine Chance: Kurzfristiger Erfolg der FCEV. Und dass dafür frisches Geld nötig ist, war klar. Warum reagiert der Markt dann jetzt so heftig?
2022 war gut für IBU-tec und 2023 sollte es weitergehen. Batterien als Trumpfkarte
Die IBU-tec advanced materials AG hat in 2022 nach HGB-Rechnungslegung einen Umsatz von 53,9 Mio EUR erzielt – plus 22 % gegenüber Vorjahr. Und das EBITDA erhöhte sich um 21,8 % von 5,5 Mio EUR im Geschäftsjahr 2021 auf 6,7 Mio EUR im Jahr 2022. Für 2023 rechnete IBU-tec bisher mit einer erneuten deutlichen Umsatzsteigerung auf 62 bis 64 Mio EUR. Aber die Stütze vor allem durch das starke Wachstum im Batteriebereich trog – und wird man sogar hinter dne 2022er Zahlen zurückfallen. .
Gesamtleistung im Batteriebereich sollte sich eigentlich in 2023 auf über 14 Mio EUR in 2023 nahezu verdoppeln.
Ulrich Weitz, CEO von IBU-tec Anfang März bei Vorlage der vorläufigen Zahlen 2022: „Der Batteriebereich wird unserer Erwartung als einer der ganz zentralen Wachstumstreiber gerecht. Die großen Automobilhersteller setzen immer stärker auf LFP in der E-Mobilität. Es macht uns stolz, wichtiger Teil dieses Zukunftsmarktes zu sein und mit unserer umfassenden Expertise an führender Position die Innovationen bei Batteriematerialien aktiv voranzutreiben. Wir werden unseren Wachstumskurs in diesem Bereich deshalb auch 2023 und darüber hinaus konsequent fortführen. Zusätzlich wird in den kommenden Jahren auch das Glascoating stark wachsen, bei dem wir die Kapazitäten der hohen Nachfrage folgend jetzt ausgebaut haben.“
Mal schauen, ob es jetzt „nur“ einen Rückschlag gab und die 2025er Ziele wirklich noch erreichbar sind, oder ob man sich als Aktionär mehr gedanken macen muss. Die Produkteinführung im Q1/2024 sollte zu kräftigen Auftragseingängen führen, um Vertrauen zurückzugewinnen.
Was macht IBU-tec?
So beschreibt sich das Unternehmen selber: „Die IBU-tec-Gruppe entwickelt und produziert innovative Materialien höchster Qualität für die Industrie. Dabei vereint sie einzigartige, zum Teil patentgeschützte Technologie der thermischen Verfahrenstechnik mit dem Prozess- und Material-Know-how von rund 250 hochqualifizierten Mitarbeitern.
Zu den eigenen Produkten zählen unter anderem LFP-Batteriematerial, das wichtiger Bestandteil von Batterien für die Elektromobilität und stationäre Energiespeicher ist, sowie Lösungen zur Luftreinigung, Ressourcenschonung oder der Reduktion von Plastikverpackungen. IBU-tec ist damit bei globalen Megatrends – besonders dem Klima- und Umweltschutz – langfristig positioniert und verfügt über eine internationale Kundenbasis von innovativen Mittelständlern bis zu globalen Konzernen.“
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