Hypoport Aktie steht für eine breitgefächerte Angebotspalette für Plattformen im Bereich Kredit, Immobilien, Versicherungen zuzüglich einem starken Retailgeschäft. Die Plattformen der Hypoport Gruppe (ISIN: DE0005493365) befinden sich in teilweise noch im kapitalintensiven Volumen-Aufbau,aber steigende Zinsen, steigende Baukosten, Handwerkermangel – Gemengelage, die das Brot- und Buttergeschäft der Hypoport Gruppe derzeit „zerlegen“. Und so traf die Umsatz- und vor allen Dingen Ertragswarnung vom 22.09.2022 auf sowieso schon negative Markterwartungen. Und jetzt wurde die damalige Aussage von „auf Basis dieses Forecasts für das dritte Quartal 2022 mit einem Umsatz leicht unter Vorjahresniveau und einem ausgeglichenen EBIT. “ mit Zahlen unterlegt. Und was kann man sagen – so wie angekündigt. Was den Überraschungseffekt herausnahm und die Märkte erleichtert lässt, dass es nicht noch schlimmer kam.
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Hypoport in Q3 mit Minus 6% beim Umsatz und um 95% pulverisierten Gewinn – und weiter?
Die Immobilienplattform und vor allem die Hauptumsatz- und Gewinnträgerin, die Kreditplattform schwächeln. So sehr, dass aus dem zum 30.06.2022 noch gesehenen Rekordzahlen mit einem Halbjahres-Umsatz-Plus 23% auf 262 Mio EUR, EBIT plus 38% auf 30 Mio EUR, zum Ende des dritten Quartals nur noch Rückschritt e gemeldet werden können: Im Quartal sank der Umsatz auf 105 Mio EUR (Q3 /21: 112,3 Mio) und beim EBIT reichte es noch für eine schwarze Null – Plus 0,5 Mio EUR (Q3/21: 11,6 Mio).
Entsprechend wurden aus den Rekordzahlen nach sechs Monaten für den Neunmonatszeitraum nun eine abgeschwächte Wachstumsstory mit negativem Trend: Umsatz mit einem Plus von immerhin noch 13% auf 367 Mio EUR und ein EBIT von 31 Mio EUR(9M 2021: 33,4 Mio).
Und beim EBIT macht Hypoport für 2022 wenig Hoffnung auf signifikante Zuwächse im Q4- Kostenbremse wird erst 2023 wirken…
Oder wie man es gestern Abend in nüchterne Worte fasste: „Der Hypoport-Vorstand hat Maßnahmen eingeleitet, um das Kostenniveau an das aktuell schwache Marktumfeld in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung sowie im Geschäftsbereich Corporate Finance anzupassen. Die Ergebnisse dieser Kostenreduzierung wirken sich noch nicht auf die Q3 2022 Ergebnisse aus, sondern werden ab Q1 2023 wirksam.“ (Ad-hoc 25.10.2022 Hypoport, 19:43 Uhr)
Wenn man davon ausgeht, dass die Zeiten extrem niedriger Zinsen erstmal „perdu“ sind, sollte man auch in den nächsten Monaten keine wesentlcihe Belebung am Hypothekenmarktplatz erwarten. Also werden die – teilweise noch im Aufbau befindlichen – weiteren Standbeine der Hypoport an Bedeutung gewinnen. Und müssen nun beweisen, dass sie den Break-even dauerhaft erreichen und zumindest mittelfristig massgeblich zum EBIT beitragen können.
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Und Ende der Krise nicht absehbar
Oder wie man es Ende September in der Unternehmensmeldung lautete: „Das zweiten Halbjahr zeigt bisher eine sehr schwache Nachfrage in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung sowie im Corporate Finance Geschäft. Trotz einer deutlichen Ausweitung des Immobilienangebots und leichter Preisrückgänge halten die Verbraucher sich in dem Hypoport-Hauptmarkt der privaten Immobilienfinanzierung wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise mit Transaktionen zurück.“
Halbjahr „noch voller Geigen“ bei der Hypoport
Unternehmenszahlen:
(Angaben in Mio. €) | H1 2022 | H1 2021 | H1 Veränd. | Q2 2022 |
Q2 2021 |
Q2 Veränd. |
Umsatz | 262,5 | 213,0 | 23% | 126,1 | 105,2 | 20% |
davon Kreditplattform | 120,2 | 93,0 | 29% | 60,4 | 47,4 | 28% |
davon Privatkunden | 78,3 | 68,7 | 14% | 35,6 | 33,6 | 6% |
davon Immobilienplattform | 35,4 | 28,6 | 24% | 17,0 | 13,9 | 22% |
davon Versicherungsplattform | 29,4 | 23,7 | 24% | 13,6 | 10,8 | 26% |
davon Holding & Überleitung | -0,9 | -0,9 | -2% | -0,4 | -0,5 | 5% |
Rohertrag | 144,9 | 112,5 | 29% | 72,4 | 56,9 | 27% |
EBITDA | 46,0 | 36,2 | 27% | 21,3 | 17,0 | 26% |
EBIT | 30,2 | 21,8 | 38% | 13,3 | 9,8 | 36% |
Konzernergebnis | 22,5 | 16,7 | 35% | 9,7 | 7,4 | 32% |
Ergebnis pro Aktie in Euro (verwässert / unverwässert) | 3,62 | 2,63 | 38% | 1,63 | 1,12 | 46% |
Und jetzt die konkreten Zahlen nach Segmenten in den ersten sechs Monaten – und was wohl im Q3 „gelaufen ist“
Hierbei sollte man bedenken, dass für das Q3 für den Gesamtkonzern nur noch ein ausgeglichenes EBIT erwartet wird, zeigt wie schlecht es bei der Kreditplattform laufen muss. Aber die Hypoport Aktie hat ja die gestern genannten Zahlen „gut verkraftet“, man war halt vorbereitet.
Kreditplattform, in den ersten sechs Monaten hochprofitabel, so dass steigende Umsätze sich direkt beim EBIT wiederfanden: Umsatz plus 29% auf 120,2 Mio EUR, somit das stärkste Segment der Hypoport-Gruppe, und das EBIT war überproportional um 49% auf 31 Mio EUR gestiegen. Hohe Investitionen in neue Produkte, wie „Europace OneClick“ oder Markterschließungen wie Ratenkredite für den genossenschaftlichen Bankensektor konnten getragen werden. Im Q3 hat man schon generelle Einsparungen respektive „Anpassung der Kostensituation an die Ertragslage“ angekündigt, was aussagegemäss aber erst im Q1/23 Bilanzwirkung entfalten soll. Wahrscheinlich rutschte man im Q3 mit der bisherigen Gewinnmaschine in die roten Zahlen. Auf mittlere Dauer sollte die digitale Lösung mit starker Verankerung im Sparkassen- und Volksbankensektor ihre Kostenvorteile gegenüber dem Wettbewerb ausspielen können.
Segment Privatkunden, ebenfalls bisher profitabel: Umsätze um 14% auf 78 Mio EUR gesteigert, durch Nutzen von Europace sollen deutliche Marktanteile gewonnen worden sein, und das EBIT des Segments stieg um 12% auf 14 Mio EUR – gegenüber dem Q1 prozentual eher enttäuschend, im Q1 sah man noch 48% Plus, was aber wohl ausschliesslich dem schwachen Q1/21 geschuldet war. In absoluten Zahlen passte die EBIT-Steigerung wieder ins „normale“ Bild. Hier sollte im Q3 zumindest kein extremer Bruch erfolgt sein.
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Segment Immobilienplattform, im Aufbau begriffen, erstes Halbjahr mit leicht negativem EBIT – wegen der höchsten Investitionen innerhalb der Gruppe: Umsatzerlöse um 24% auf 34 Mio EUR gesteigert, womit endlich wieder Dynamik ins Wachstum kam nach „nur“ 5% respektive 9% in den Vorjahren, und EBIT des Segmentes erreichte auf Halbjahressicht Minus 1 Mio EUR. Nach dem Q1 stand hier eine – eher symbolische – Plus 1 Mio EUR, was den ersten Quartalsgewinn auf EBIT-Basis dieses Segments markierte. Im Aufbau begriffen, Transparenz schaffend, aber derzeit in einem schwächelnden Marktumfeld tätig – Break-even sollte sich weiter in die Zukunft verschieben, Erträge sollten rückläufig gewesen sein.
Segment Versicherungsplattform, scheint die Wachstumsschwäche in 2021 überwunden zu haben und steht immer noch vor dem Break-even. Zudem konnte im ersten Halbjahr das auf die vollintegrierte Plattform SMART INSUR migrierte Prämienvolumen weiter gesteigert werden und für ePension und SMART INSUR Neukunden gewonnen bzw. neue Plattformfunktionen implementiert werden. Die Segmentumsatzerlöse stiegen um 24% auf 29 Mio EUR. Das EBIT reduzierte sich aufgrund hoher Investitionen in die Plattformen weiter auf Minus 2 Mio EUR – zum Q1 stand hier noch Minus 0,5 Mio EUR. Dieses Segment sollte unter einer aufkommenden Rezession unter der Zurückhaltung der Kunden leiden, aber gleichzeitig könnten die Kosten- und Transparenzvorteile gegenüber dem Wettbewerb helfen sich dem Break-even zu nähern. Zukunftsgeschäft, dass kurzfristig nicht die bei der Kreditplattform wegfallenden Gewinne kompensieren kann. Mittel- und langfristig…
Wofür steht die Hypoport Aktie eigentlich?
Laut Eigendarstellung: „Die Hypoport SE mit Sitz in Lübeck ist Muttergesellschaft der Hypoport-Gruppe. Mit ihren rund 2.500 Mitarbeitern ist die Hypoport-Gruppe ein Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit- & Immobilien- sowie Versicherungswirtschaft. Sie gruppiert sich in vier voneinander profitierende Segmente: Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform“ – Hohe Wachstumsraten sind „Pflicht“, Profitabilität steigt mit Volumen. Und die Gruppe ist mit ihren Plattformen grösstenteils schon im Bereich „profitablen Wachstums“ angekommen. Überproportional steigendes EBIT sollte für die nchsten Jahre die Gruppe auszeichenn – wenn es so weiter läuft, wie bisher.
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