Die HENSOLDT-Gruppe ist mit einer positiven Geschäftsentwicklung in das Geschäftsjahr 2024 gestartet. Das Unternehmen konnte im ersten Quartal 2024 seine Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 665 Millionen EUR (Vorjahr: 347 Millionen EUR) nahezu verdoppeln. Dabei profitierte HENSOLDT insbesondere von Großaufträgen im Segment Sensors wie dem im Januar beauftragten deutschen Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS) sowie weiteren Aufträgen für das TRML-4D-Radar. Der Auftragsbestand erreichte dadurch in den ersten drei Monaten 2024 ein Rekordniveau von 5.879 Millionen EUR (+6,3% im Vergleich zum Jahresende 2023).
Die Umsatzerlöse lagen mit 329 Millionen EUR (Vorjahreszeitraum: 338 Millionen EUR) leicht unter dem Vorjahresniveau. Grund hierfür waren neben einem außergewöhnlich starken Vergleichsquartal im Vorjahr ein Rückgang im Pass-Through-Geschäft (Umsatzerlöse mit niedrigem Wertschöpfungsanteil). Gleichzeitig verbesserte HENSOLDT seine Profitabilität weiter und erhöhte das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,7% auf 33 Millionen EUR (Vorjahreszeitraum: 30 Millionen EUR). Durch einen positiven Projekt-Mix und ein effizienteres Kostenmanagement stieg die bereinigte EBITDA-Marge von 9,0% auf 10,2%.
Der bereinigte Free Cashflow verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von -137 Millionen EUR auf -81 Millionen EUR im Wesentlichen getrieben durch höhere Geldeingänge aus Kundenverträgen. Darüber hinaus reflektiert der Cashflow Investitionen in das Working Capital.
Oliver Dörre hat mit Wirkung zum 1. April 2024 den Vorstandsvorsitz der HENSOLDT-Gruppe übernommen. Damit legt das Unternehmen vollen Fokus auf operative Exzellenz und setzt seine erfolgreiche Geschäftsentwicklung der letzten Jahre nahtlos fort. Zur Vorstellung der Finanzergebnisse sagte Oliver Dörre, CEO der HENSOLDT-Gruppe: „Die sicherheits-politischen Rahmenbedingungen in der Welt sind in den vergangenen Monaten nochmals komplexer und volatiler geworden. Damit haben sich die Anforderungen an moderne Sicherheits- und Verteidigungstechnologien nochmals verschärft und den Bedarf für unsere innovativen Sensorlösungen beispielsweise im Bereich der Luftverteidigung bestätigt. Wenn wir gegen einen Aggressor wie Russland bestehen wollen, brauchen wir bei Waffensystemen beides: Masse und Klasse. Unser Programm für Operationelle Exzellenz zielt auf beides ab: Wir bauen unsere Produktionskapazitäten kontinuierlich aus und investieren in digitale Produktinnovationen und innovative Lösungen. Der massive Angriff des Iran auf Israel und die schrecklichen Bilder aus der Ukraine zeigen, dass Luftangriffe mit Drohnen und Raketen zum Spektrum moderner Kriege zählen. Deswegen ist die European Skyshield Initiative (ESSI) extrem wichtig, zu der wir unter anderem mit unserem Mittelbereichsradar TRML-4D beitragen.“
Christian Ladurner, CFO der HENSOLDT-Gruppe, sagt: „HENSOLDT hat im ersten Quartal 2024 seinen Wachstumskurs erfolgreich fortgesetzt. Mit einem Auftragsbestand auf Rekordniveau sind wir bestens aufgestellt und haben eine sehr gute Visibilität auf die Geschäftsentwicklung. Unsere Profitabilität konnten wir in den ersten drei Monaten 2024 weiter steigern. Hierbei profitieren wir von besseren operativen Prozessen und einem effizienten Kostenmanagement. Zudem erwarten wir ab dem zweiten Quartal erstmals positive Effekte aus der Konsolidierung der erfolgreichen Übernahme von ESG, die einen wichtigen Treiber für unsere Umsatz- und Auftragsentwicklung darstellt. Daher blicken wir optimistisch auf das Geschäftsjahr 2024 und bestätigen unsere Prognose in allen relevanten Kennzahlen.“
Anhaltend starke Entwicklung im Kerngeschäft
HENSOLDTs Kerngeschäft im Segment Sensors hat sich dank Großaufträgen und eines starken Auftragseingangs in den ersten drei Monaten 2024 nochmal deutlich gegenüber dem Vorjahr verbessert. So stiegen Auftragseingang und Auftragsbestand um 190,5% bzw. 7,5% im Vergleich zum Vorjahr. Dabei profitierten nahezu alle Divisionen vom Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS), das durch die Bundeswehr in Auftrag gegeben wurde.
Auch im Segment Optronics konnte HENSOLDT vom Projekt LVS NNbS profitieren und seinen Auftragsbestand ebenfalls steigern (+3,2% gegenüber dem Jahresende 2023.)
Die Erhöhung des Auftragsbestands auf 880 Millionen EUR konnte in erster Linie in den Divisionen Radar & Naval Solutions und Optronics & Land Solutions erreicht werden.
Übernahme von ESG erfolgreich abgeschlossen
HENSOLDT hat im ersten Quartal 2024 die Übernahme der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH konsequent vorangetrieben und mit Wirkung zum 2. April 2024 erfolgreich vollzogen. Ein umfassendes Integrationsprojekt wurde unmittelbar mit dem Abschluss der Übernahme gestartet und soll neben der operativen Integration der ESG in HENSOLDT auch die geplanten Umsatz- und Kostensynergien realisieren. Die Übernahme erweitert das Produkt- und Lösungsgeschäft von HENSOLDT um starke Design- und System-integrationsfähigkeiten und schafft einen nationalen Champion der Verteidigungselektronik. Positive Effekte der Übernahme auf die Auftrags- und Umsatzentwicklung von HENSOLDT werden beginnend mit dem zweiten Quartal erwartet.
Positiver Ausblick für 2024 bestätigt
Für das Gesamtjahr 2024 rechnet HENSOLDT erneut mit einer positiven Geschäfts-entwicklung. Dank der anhaltend hohen Visibilität der Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2024 bestätigt HENSOLDT seinen Anfang April 2024 kommunizierten Ausblick für alle Konzernkennzahlen. Die Prognose berücksichtigt erstmals die Übernahme von ESG, die beginnend mit dem zweiten Quartal 2024 in den Konzernabschluss einfließt. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage durch das Sondervermögen der Bundesregierung und der anhaltend hohen Nachfrage nach Verteidigungslösungen rechnet HENSOLDT für das Geschäftsjahr 2024 mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung. Konkret erwartet das Unternehmen einen Konzernumsatz von ca. 2,3 Milliarden Euro und ein deutlich schnelleres Wachstum des Auftragseingangs im Vergleich zum Konzernumsatz. Die bereinigte EBITDA-Marge vor Geschäftsvolumen mit geringem Wertschöpfungsanteil soll bei 18% bis 19% liegen.