Heidelberger Druckmaschinen Aktie als E-Mobilitätswert? Das ginge zu weit. Aber die Heidelberger Druckmaschinen AG ist längst mehr als „nur“ ein Druckmaschinenhersteller. Und auch beim angestammten Geschäft scheint man mittlerweile einen Weg gefunden zu haben, dauerhaft konkurrenzfähig und profitabel zu werden. Eine spannende Turn-around Story „im Fluss“. In einem Interview mit dem Vorstand für Finanzen und Financial Services, Marcus A. Wassenberg, der Heidelberger Druckmaschinen AG (ISIN: DE0007314007) kann man ein Gespür für die „Story“ eines Traditionskonzerns im Umbruch bekommen. Und ein Verständniss dafür bekommen, wohin der Zug fahren soll:
Viele sehen die Heidelberger Druckmaschinen als einen Traditions-Konzern im Umbruch. Könnten Sie einen Überblick über die Veränderungen bei Heidelberger im letzten Jahr geben?
Wassenberg: Heidelberg ist auf einem guten Weg, den Wandel von einem klassischen Maschinenbauer zu einer Technologie-Company zu vollziehen. Im Fokus steht dabei der sukzessive Übergang von einer Restrukturierungs- hin zu einer Wachstumsstory mit starkem Fokus auf Profit- und Cashgenerierung. Unter dem Vorbehalt einer soliden konjunkturellen Entwicklung sehen wir gute Potenziale für die kommenden Jahre. Nach erfolgter Neuausrichtung der Organisation auf einen niedrigeren Breakeven Punkt liegt der Schwerpunkt unserer Strategie vor allem auf dem Ausbau und Nutzung unserer Markt- und Technologieführerschaft. Neben einem starken und profitablen Kerngeschäft, in dem wir uns vor allem auf den Verpackungsdruck, China als den größten Einzelmarkt der Welt und digitale Geschäftsmodelle fokussieren, setzen wir auch auf die sukzessive Anwendung vorhandener Technologien außerhalb unseres angestammten Kerngeschäftes. Das darin vorhandene Wert- und Wachstumspotenzial zeigt nicht zuletzt unser rasch wachsender Geschäftserfolg in der Elektromobilität.
Die bekannte technologische Exzellenz von Heidelberg kann somit zu einem starken Treiber für Wachstum bei den Megatrends Automatisierung, Dekarbonisierung und Plattformökonomie genutzt werden.
Nun scheint die Heidelberger Druckmaschinen seit vielen Jahren unter wegbrechenden Märkten und sich verändernder Nachfrage zu leiden. Wieso denken Sie nun eine tragbare Zukunftslösung für das Unternehmen gefunden zu haben? War man vorher zu „vorsichtig”?
Wassenberg: Nach etlichen Jahren vorangegangener Restrukturierungsversuche haben wir Anfang 2020 ein Programm gestartet, um das Unternehmen wieder auf ein finanziell solides Fundament zu stellen. Dazu haben wir uns von Verlustbringern getrennt, die uns jährlich 50 Mio. € gekostet haben, wir haben die Organisation und die Verwaltung massiv verschlankt und flexibler gemacht und den Zukunftsmärkten die Bedeutung im Unternehmen verschafft, die sie verdienen. Zudem hat uns natürlich der Boom im Bereich E-Mobilität geholfen.
Geholfen hat beim Umbau bestimmt das im Laufe der Jahrzehnte aufgebaute „Tafelsilber”, Beteiligungsgeflecht oder Immobilienvermögen? Steckt noch Potenzial in ihrem riesigen Betriebsgelände am neuen Standort?
Wassenberg: Im Zuge unserer Maßnahmen zur Transformation und Verschlankung des Unternehmens sind auch Grundstücke frei geworden, die nicht mehr betriebsnotwendig waren. Diese haben wir einerseits genutzt, um die Produktion für Ladestationen in Wiesloch hochzufahren, andererseits, um durch die Verkaufserlöse Finanzschulden zurückzuführen und Zukunftsinvestitionen mitzufinanzieren. Auf der verkauften Fläche in Wiesloch bauen wir gemeinsam mit dem Käufer einen High-Tech Wirtschaftsstandort auf, von dem die gesamte Region wirtschaftlich profitieren sollte. Bis auf kleine übrige Flächen haben wir inzwischen die meisten nicht mehr betriebsnotwendige Grundstücke veräußern können.
Aktuell setzen Sie im alten Kernsegment Druckmaschinen auch auf Modelle, die an die in der Softwareindustrie üblich gewordenen SaaS-Modelle erinnern? Beschreiben Sie bitte kurz diesen Ansatz. Wie ist die Akzeptanz am Markt?
Wassenberg: Aufgrund unserer Digitalkompetenz und Erfassung von Betriebsdaten unserer Maschinen sind wir in der Lage, unsere Kunden bestens zu beraten, wie sie die Prozesse in ihrer Druckerei und damit die Maschinenauslastung optimieren. Dieses Wissen bieten wir jetzt im Paket mit der Maschine und ihrer regelmäßigen Wartung an. Unser Subskriptionsangebot zusammen mit unserem Finanzierungspartner Munich Re erlaubt jedem Kunden, die Anschaffung der Maschine über mehrere Jahre in Raten zu zahlen, wobei ein Großteil der Gebühren performance-abhängig von der Anzahl erfolgter Drucke anfällt. Über eine gewisse Grundgebühr hinaus zahlt der Nutzer nur für die tatsächlich gemachten Drucke. Deren Anzahl können wir maschinenindividuell digital messen.
Attraktiv ist dieses Angebot besonders für Druckereien, die in der Lage sind, ihre Druckmaschinen maximal zu nutzen, denn verständlicherweise ist eine voll ausgelastete Maschine produktiver als eine nur halb ausgelastete. Entscheidend für unseren Erfolg mit digitalen Geschäftsmodellen sind unsere in der Branche führende Kompetenz bei cloudbasierter Software und das entsprechende Angebot unterschiedlicher, auf die Kunden zugeschnittener Produkte und Services. Unsere Leistungen umfassen im Idealfall den gesamten Lebenszyklus einer Maschine: modular für Verbrauchsmaterialien und Service oder erweitert um das Prinect-Software-Angebot.
Heidelberg verspricht sich stetige, planbare Einnahmenströme über einen längeren Zeitraum von diesem Subskriptionsangebot. Insgesamt konnten wir unseren Anteil am Gesamtumsatz mit digitalen Geschäftsmodellen seit 2018 bereits von 5 % auf 13 % steigern.
Zusammen mit der Munich Re soll das globale Marktpotenzial der Subskriptionsangebote von Heidelberg umfassend erschlossen und das Geschäftsvolumen in diesem Bereich deutlich erhöht werden.
Darüber hinaus entwickeln wir unter dem Namen Zaikio als erster Anbieter eine zentrale, offene Industrieplattform für automatisiertes Lieferanten- und Kundenmanagement auf Basis moderner Cloud-Technologien.
Weiterhin engagiert sich die Heidelberger Druckmaschinen in einem erklärten Zukunftssegment – E-Mobility. Wieso gerade dieser Bereich? Er scheint doch kaum Synergien mit den angestammten Geschäftsfeldern zu bieten?
Wassenberg: Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht vermuten würde, sind die Anforderungen an Ladetechnologien sehr ähnlich wie an die Leistungselektronik von Druckmaschinen. Der Transfer solches Spezialwissens in dieses Projekt ist auch eine Blaupause, wie wir das Know-how aus dem Druckmaschinenbau auf andere Bereiche wie etwa Automatisierungsprozesse oder Sensorik anwenden können. Wir arbeiten da auch bereits an weiteren Ideen.
Wie hoch ist derzeit der Umsatzanteil der „Ladesparte” am Gesamtumsatz des Konzerns? Welchen Anteil/Umsatz streben Sie für die nächsten Jahre an?
Wassenberg: Noch ist er mit knapp 2 % in diesem Geschäftsjahr relativ klein. Das Wachstum ist aber dynamisch. Zum Halbjahr liegen wir bei 21 Mio. € nach 7 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Wir haben mit der Wallbox in Deutschland bereits einen Markanteil von über 20 Prozent und wollen den Umsatz in diesem Geschäftsjahr organisch etwa verdoppeln.
Neben diesem starken Wachstum ist hervorzuheben, dass wir bereits heute profitable sind. Das starke Wachstum der Elektromobilität wird zusammen mit unserer strategischen Weiterentwicklung und dem internationalen Roll-out für ein hohes Expansionstempo sorgen. Wir wollen unsere Wallbox als Bestandteil eines smarten Home-Energy-Managementsystems etablieren und sie dabei kombinierbar machen mit Batteriespeichern und PV-Anlagen als Bestandteil eines Gesamtsystems. Auch beim Flottenmanagement und beim Schnellladen im halböffentlichen Bereich sind neue Geschäftsmodelle in Planung.
Planen sie in diesem Bereich Zukäufe oder grössere Investitionen? Ist die EnBW-Transaktion bereits integriert? Wo sehen Sie noch „Ergänzungsmöglichkeiten”?
Wassenberg: Der Erwerb der Ladesäulentechnologie der EnBW und auch die Kooperation mit der SAP sind ein perfektes Beispiel für unsere strategische Weiterentwicklung, die einerseits organisch erfolgen soll, aber auch Chancen für externes Wachstum beinhaltet. Die von der EnBW gekaufte Technologie wird nun etwas adaptiert und schließlich auf den Markt gebracht. Primär wollen wir jedoch aus eigener Kraft wachsen, wir verschließen uns aber auch nicht intelligenten Partnerschaften auf unserem Wachstumsweg.
Können Sie schon etwas zur Entwicklung des Geschäftsjahres 2021/2022 sagen? Wie läuft’s derzeit? Was erwarten Sie für das Geschäftsjahr, das zum 31.03.2022 enden wird?
Wassenberg: Wir stehen zu unseren Prognosen, die wir im Zuge der Halbjahresveröffentlichung nochmals bestätigt haben. Demnach geht Heidelberg weiterhin von einem Anstieg des Umsatzes auf mindestens 2 Mrd. € aus. Hinsichtlich der EBITDA-Marge haben wir uns eine Bandbreite von 7 bis 7,5 % vorgenommen, was sehr deutlich über den vergleichbaren Vorjahreswerten liegt.
Reicht das Kapital von Heidelberg auf absehbare Zeit aus, sowohl das Stammgeschäft auf neue Beine zu stellen als auch das Wachstum in neuen Geschäftsfeldern zu finanzieren?
Wassenberg: Da es uns gelungen ist, die Verschuldung in den letzten beiden Jahren drastisch zu senken, ist Heidelberg finanziell und bilanziell besser aufgestellt als in den Jahren zuvor. Zum Halbjahr konnten wir die Nettofinanzverschuldung aufgrund des positiven Free Cashflows von 74 Mio. € komplett zurückführen. Mit der inzwischen wiedergefundenen operativen Profitabilität wollen wir sukzessive auch die Eigenkapitaldecke wieder stärken.
Sind Kapitalmaßnahmen angedacht? Wenn ja, eher Aktien, Anleihen oder vielleicht doch lieber eine klassische Darlehensfinanzierung? Wäre eine solche Finanzierung möglich?
Wassenberg: Wir sind solide aufgestellt, um das geplante zukünftige Wachstum aus eigener Kraft zu finanzieren. Entsprechend sehen wir derzeit auch keinen Bedarf an. Die vorhandene Finanzierungsstruktur gibt uns genug Flexibilität.
Nun zur „Heidelberger Druckmaschinen” Aktie. Im letzten Jahr entwickelte sich ihr Aktienkurs mehr als zufriedenstellend. Was denken Sie waren die Hauptkurstreiber?
Wassenberg: Wir kommentieren grundsätzlich nicht unseren Kursverlauf. Es freut uns aber sehr, dass der Kapitalmarkt unsere Anstrengungen und Erfolge honoriert. Wir haben in den letzten Quartalen geliefert, was wir versprochen haben. Das schafft offenbar Vertrauen. Ich verspreche Ihnen, dass wir auch in Zukunft alles dafür tun, um weiteres Wertsteigerungspotenzial zum Beispiel über den konsequenten Ausbau unseres E-Mobility-Geschäfts zu generieren.
Kursverlauf der Heidelberger Druckmaschinen Aktie, Heidelberger Druckmaschinen AG | Powered by GOYAX.de
Die „Wiederaufnahme” in den SDAX markiert beeindruckend die „Erholung” der Heidelberger Druckmaschinen. Wie wichtig ist diese Indexaufnahme für Sie? Ist die Wahrnehmung am Kapitalmarkt seitdem gestiegen oder ist es hier noch zu früh für eine Einschätzung?
Wassenberg: Die Rückkehr in den SDAX hat dem Aktientitel sicher wieder mehr Sichtbarkeit verschafft, was für unsere Investor Relations Aktivitäten hilfreich ist. So hat das Interesse institutioneller Investoren an Heidelberg zugenommen. Aber nicht nur für Aktionäre, sondern alle Stakeholder war das ein wichtiges Signal, dass es bergauf geht mit dem Unternehmen. Die Rückkehr in den SDAX war erfreulich, aber ist kein bisschen Grund, sich auszuruhen.
Es geht jetzt darum, unsere Strategie des profitablen Wachstums Schritt für Schritt weiter umsetzen. Mein Ziel als Finanzvorstand ist auf jeden Fall, den Wert des Unternehmens weiter zu steigern.
Was erwarten Sie im neuen Jahr für die Kursentwicklung der Heidelberger Aktie? Was sind für Sie die wichtigsten „Milestones”, die erreicht werden sollten, um das derzeitige Kursniveau zu rechtfertigen oder sogar zu erhöhen?
Wassenberg: Zu den impliziten Annahmen von Aktienkursen will ich hier nicht spekulieren. Wir konzentrieren uns auf die Realisierung unserer Strategie und Wachstumsoptionen. Natürlich gibt es auch gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen, den wir uns nicht entziehen können. Dann benötigen wir wie alle auch ein wenig konjunkturellen Rückenwind. Wenn die Börsen mitspielen und das Thema E-Mobility weiter eine hohe Priorität genießt, sind wir zuversichtlich.
Wäre auch ein Börsengang der „Ladesparte” im Bereich des Denkbaren? Oder ist sie dafür noch zu klein? Was wäre ein „guter Grund” für einen solchen Börsengang?
Wassenberg: Wir wollen auf jeden Fall dieses Geschäftsfeld breit weiterentwickeln und auch durch Hinzunahme von ergänzenden Produkten unser Geschäft ausweiten. Ich will nicht ausschließen, dass sich auf dem Weg Wachstumschancen ergeben könnten, die wir nicht aus der eigenen Bilanz finanzieren wollen. Aber der Klarheit halber sei gesagt, dass der wiederholte Ausbau der Produktionskapazitäten für Wallboxen sich ohne Weiteres aus dem operativen Cash Flow finanzieren ließ. Momentan stehen wir hier unter keinem Zugzwang. Langfristig könnte es aber für Heidelberg attraktiv werden, aus einem Börsengang oder Teilbörsengang Geld freizusetzen, das sich in das nächste vielversprechende neue Geschäftsfeld investieren ließe.
Wie sieht eigentlich derzeit die Aktionärsstruktur der Heidelberger Druckmaschinen aus? Erwarten Sie hier Änderungen?
Wassenberg: Der Streubesitz von Heidelberger liegt nach den vorliegenden Stimmrechtsmitteilungen bei rund 84 % des Grundkapitals. Die übrigen 16 % halten die chinesische Masterwork Group und die Ferd. Rüesch AG. Mit beiden haben wir auch operativ gute Verbindungen. Aktuell sehen wir keine Veränderungen an dieser Struktur.
Die Druckmaschinenbranche ist in einem extremen Wandlungsprozess. Sind Sie für eine aktive Konsolidierung offen oder „fahren Sie” am Besten alleine?
Wassenberg: Wir fühlen uns allein sehr wohl, mit voller Entscheidungskraft. Derzeit macht eine größere Marktkonsolidierung keinen Sinn. Zumal hier sicherlich die Wettbewerbsbehörden angesichts der geringen Zahl an Marktteilnehmern auch etwas einzuwenden hätten.
Wo sehen Sie die Heidelberger Druckmaschinen im Jahr 2025? Wie sieht die Mittelfristplanung für den Konzern aus?
Wassenberg: Wir brauchen wahrscheinlich etwa fünf Jahre, bis wir wieder auf dem Vorkrisenniveau angelangt sind. Unter dem Vorbehalt nachlassender Lieferengpässe und den weltweiter Logistikprobleme wollen wir in den nächsten Jahren weiter wachsen. Mittelfristig wollen wir aus unserem Geschäft mindesten eine EBITDA-Marge von 10 % realisieren. Die Prämissen und die Schlagrichtung habe ich Ihnen bereits umrissen. Wir sind inzwischen auf einem guten Weg.
Vielen Dank für Ihre Zeit. Wir möchten Ihnen zum Abschluss noch eine Liste von Stichworten vorlegen, die Sie bitte kurz kommentieren möchten:
Dividende: Wir wollen mittel- bis langfristig wieder eine Dividende ausschütten können.
Übernahmeziel: Kleinere Arrondierung durch uns können wir uns vorstellen.
Digitalisierung: Steht für Heidelberg klar im strategischen Fokus unserer Transformation.
Wettbewerber: Wenige, wir sind in unseren Kerngeschäften Weltmarktführer und wollen dies mit unseren neuen Produkten und Geschäftsmodellen auch bleiben.
China: Größter Einzelmarkt mit substanziellem Wachstumspotenzial, große eigene Präsenz vor Ort, die weiter ausgebaut wird.
Mitarbeiter: Unser wichtigstes Asset und unsere Erfolgsgaranten.
Tradition: Wir sind ein weltweit bekannter Markenname mit einer 170jährigen Firmengeschichte. Als Technologie- und Marktführer gibt uns das in unserem Kerngeschäft Glaubwürdigkeit. Und unsere Bekanntheit öffnet Türen in neuen Wachstumsfeldern wie E-Mobility.
Marktanteil weltweit: Klare Nummer 1 im Kerngeschäft, führende Position bei stationären Ladestationen für E-Mobility.
Investor Relations: Höchste Priorität auch für den Vorstand, mit einem klaren Fokus auf die Vermittlung zukünftiger Wertsteigerungspotenziale. Transparenz und Zugänglichkeit für alle Aktionäre ist unser Ziel.
Herr Wassenberg, vielen Dank für das Interview
Marcus A. Wassenberg | Vorstand Finanzen und Financial Services der Heidelberger Druckmaschinen AG
1993 – Abschluss Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum als Diplom-Ökonom
1998 – Senior Associate für die BDO Deutsche Warentreuhand AG, Düsseldorf
1999 – Geschäftsführer der PR-Agentur KohtesKlewes GmbH, Düsseldorf
2006 – Geschäftsführer Luftfahrtgruppe CIRRUS Group Holding, München
2012 – Finanzvorstand der Senvion SE, Hamburg
2015 – Finanzvorstand bei der Rolls-Royce Power Systems AG, Friedrichshafen
seit September 2019 Mitglied des Vorstands, Heidelberger Druckmaschinen AG
Kurzinfo zum Unternehmen
Die Heidelberger Druckmaschinen AG ist ein zuverlässiger Partner mit hoher Innovationskraft für die globale Druckindustrie. Seit mehr als 170 Jahren stehen wir für Qualität und Zukunftsfähigkeit. Damit sind wir ein Unternehmen mit einer langen Tradition, bestimmen aber gleichzeitig dank moderner Technologien und innovativer Geschäftsideen die Zukunftstrends in unserer Branche. Unsere Mission ist es, die digitale Zukunft unserer Branche zu gestalten. Darüber hinaus wollen wir auf Basis unserer technologischen Kompetenzen auch neue Geschäftsfelder erschließen.
Im Kerngeschäft richten wir uns entlang unserer Zielmärkte Verpackungs- und Werbedruck an den jeweiligen Kundenanforderungen aus. Mit unserem integrierten Lösungsangebot und neuen digitalen Geschäftsmodellen nehmen wir eine führende technologische Rolle ein. Der Schwerpunkt liegt auf der konsequenten ›End-to-end‹- Digitalisierung der Kundenwertschöpfung, also vor allem auf integrierten und automatisierten Systemlösungen für Maschinen, Software, Verbrauchsgüter und Services. Zudem vernetzen wir mittels einer offenen Branchenplattform alle relevanten Systeme der Druckbranche miteinander.
Mit unserer Technologieführerschaft im Kerngeschäft und dem Schwerpunkt der Digitalisierung bedienen wir einen globalen Markt, der mit einem jährlichen Druckproduktionsvolumen von knapp 400 Mrd. € im Verpackungs-, Werbe- und Etikettendruck eine starke Basis für unsere Produkte und Lösungen bietet.
Dank unseres umfassenden technologischen Knowhows adressieren wir auch neue Märkte, beispielsweise haben wir uns mit unserer Kompetenz in der Leistungselektronik erfolgreich im Markt für E-Mobilität zu einem führenden Anbieter für Ladesysteme etabliert. Zudem sind wir mit unserer Drucktechnologie in die Produktion gedruckter organischer Elektronik eingestiegen, einen Zukunftsmarkt mit Potenzial.
Mit einem Marktanteil von über 40 Prozent bei Bogenoffsetmaschinen konnten wir auch im laufenden Geschäftsjahr unsere Position als Markt- und Technologieführer in der Druckbranche festigen. Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2020 / 2021 bei 1,9 Mrd. €. Weltweit sorgen insgesamt rund 10.200 Mitarbeiter zusammen mit unseren Vertriebspartnern an 250 Standorten in 170 Ländern für die Umsetzung der Kundenwünsche und unsere stetige Weiterentwicklung am Markt.