Heidelberger Druck Aktie: Erster Schritt – E-Ladesparte wird eigenständig. Wachstumsbeschleuniger?

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Heidelberger Druck Aktie wird neuausgerichtet. Auch im Stammgeschäft.

Die Heidelberger Druck Aktie kehrte letztes Jahr in den SDAX zurück. Beleg für eine beeindruckende Aktienperformance. Und natürlich für die Trendwende beim Traditionskonzern Heidelberger Druckmaschinen AG (ISIN: DE0007314007). Aktuell ist der Kurs der Aktie annähernd halbiert – woran liegt’s?

Natürlich hat die Euphorie um das Thema E-Mobility zur Performance beigetragen – neben dem Trun-around des Stammegeschäfts aus einem langen „Dahinschrumpfen“. Und heute geht der SDX-Konzern einen lange erwarteten Schritt, um die Sparte „Ladetechnologie“ zu stärken, umWachstum zu förden. Und möglicherweise – wenn die derzeit extrem hohen Umsatzzuwächse organisch und zuletzt mit dem ENBW-Deal anorganisch sich verstetigen sollten – „in Zukunft“ den Wert der Beteiligung über ein Listing zu heben. Denn um Wachstum zu finanzieren reichten bisher die Mittel des Traditionskonzerns aus, aber ab einer gewissen Grössenordnung wird man andere Finanzierungsquellen benötigen. Hier bietet sich ein IPO mit Kapitalerhöhung an. Aber erst ab einer gewissen Umsatzgrösse in der „Lade-Einheit“, wäre eine „Werthebung“ der Beteiligung für die Heidelberger Druck Aktie wirkungsvoll oder von relevanter Grössenordnung.

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In einem dynamisch wachsenden Markt gut positioniert – Heidelberger Druck Aktie steht – noch? – für ein Unternehmen auch mit E-Mobilitäts Phantasie.

Ob es zukünftig für diese Sparte eine spezifischere Anlageidee geben wird, entscheidet letztendlich der wirtschaftliche Erfolg der nächsten Jahre. Zur Konzentration auf E-Mobilität wurde jetzt als eigenständige Gesellschaft: die Amperfied GmbH gegründet. Diese Einheit fasst die aktuellen Aktivitäten im Bereich Ladetechnik der Heidelberger Druckmaschinen zusammen.

Bereits im Jahr 2014 ist Heidelberger in das Geschäft mit Ladeelektronik für E-Fahrzeuge eingestiegen. Gestartet als Zulieferer für die Automobilindustrie, vermarktet man inzwischen auch Wallboxen unter eigener Marke und hat mit mittlerweile über 130.000 Einheiten verkauft. Um die steigende Nachfrage schneller zu bedienen und weiter zu wachsen, wurden am Standort Wiesloch-Walldorf die Produktionskapazitäten kontinuierlich erhöht und bereits fünf Produktionslinien sind derzeit in Betrieb. Entsprechend ist auch geplant, die Zahl der Mitarbeitenden von derzeit rund 100 in diesem Arbeitsgebiet weiter zu steigern. Zudem wird die Erweiterung des internationalen Vertriebs von Ladelösungen weiter forciert.

„Die Identifikation und der Ausbau neuer Geschäftsfelder steht für HEIDELBERG absolut im Fokus. Mit dem Erfolg der HEIDELBERG Ladelösungen zeigen wir eindrücklich, wie wir durch Technologietransfer ein neues Geschäftsfeld erschließen und in kurzer Zeit eine sehr gute Marktposition erreichen können“, sagte Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg.Mit der Gründung der Amperfied GmbH konzentrieren wir uns auf den Markt der Elektromobilität und wollen den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortsetzen.“

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Und die Ziele sind ehrgeizig: „Um das Geschäftsfeld der E-Mobilität künftig noch schneller und flexibler weiterentwickeln zu können, wurde es vom Druckmaschinengeschäft gelöst und firmiert zum Start ins neue Geschäftsjahr seit dem 1. April als eigenständige Gesellschaft unter dem Namen Amperfied GmbH (www.amperfied.com). Ziel des Tochterunternehmens von HEIDELBERG mit Sitz in Walldorf ist es, sich zum Technologieführer für eine emissionsfreie und lebenswerte Zukunft zu entwickeln und dazu die Mobilität und Energieversorgung aktiv zu gestalten. Mit dem Ausbau der Belegschaft in allen Bereichen, von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum Vertrieb, soll das künftige Wachstum der Gesellschaft weiter vorangetrieben werden.“ (Unternehmensmeldung Heidelberger Druck Aktie, 14.06.2022)

Erster Schritt getan. Man darf gespannt sein, wie lange der wzeite Schritt auf sich warten lässt,…Bis dahin wird der potentielle Wert der „E-Ladetechnik Sparte plus smarter Anwendungen“ – wahrscheinlich eher unterbewertet –  in der Heidelberger Druck Aktie abgebildet. Und „verschwindet“ nebne den derzeit wesentlich grössseren Umsatzbringern aus dem klasssichen Druckbereich und deren „Weiterentwicklungen“.

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Basis für die positive operative Entwicklung ist natürlich, dass man im Stammgeschäft die Zeichen der Zeit erkannt hat – digitaler, „Druck-as – a Service“, Konzentration auf lukrative Bereiche, Verkauf/Schliessung von Verlustbringern. Und man schnitt manche Zöpfe ab, um letztendlich wieder profitabel zu werden, dazu das ENTSCHEIDENDE: Man wagte sich an „Neues“. (Über die Wandlung des Konzerns mehr erfahren können Sie „von Innen“ in unserem INTERVIEW mit dem CFO der Heidelberger Druckmaschinen AG, Herrn Marcus A. Wassenberg).

Der Konzern hat nach vorläufigen Berechnungen (untestiert) für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22  bei Umsatz und EBITDA-Rendite die eigene Prognose erreicht und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Umsatz lag mit 2,183 Mrd EUR rund 14 % über dem Vorjahr und entsprach somit der Zielsetzung von mindestens 2,1 Mrd EUR. Im Berichtszeitraum war eine deutliche Erholung gegenüber dem besonders stark von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägten Vorjahr zu erkennen. Das spürbar verbesserte Investitionsklima zeigte sich insbesondere in der Steigerung des Auftragseinganges um mehr als 450 Mio EUR  gegenüber dem Vorjahr auf 2,454 Mrd EUR.

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„In einem herausfordernden Umfeld sind wir in allen Kerngeschäftsfeldern gewachsen, sowohl bei den Umsätzen als auch im Ergebnis“, sagte Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender von HEIDELBERG. „Der aus der spürbaren Markterholung im abgeschlossenen Geschäftsjahr resultierende hohe Auftragsbestand bildet ein gutes Fundament für den Umsatz im neuen Geschäftsjahr. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine stellen uns, wie die meisten anderen Unternehmen, allerdings aktuell vor Herausforderungen. Es gilt, mit der konjunkturellen Unsicherheit und den signifikant gestiegenen Rohmaterial- und Energiepreisen umzugehen.“

Monz, der den Vorstandsvorsitz zum 1. April 2022 übernommen hat, fügt mit Blick auf die weitere Entwicklung von HEIDELBERG hinzu: „HEIDELBERG hat die Talsohle der COVID-19 Pandemie äußerst erfolgreich hinter sich gelassen. Wir werden weiter daran arbeiten, unser Kerngeschäft im Bereich Druck zu stärken. So schaffen wir uns den Freiraum, um gleichzeitig in neue Märkte zu expandieren.“

EBITDA – ausbauähig, aber zumindest für Break-even reicht es!

Das EBITDA stieg im Geschäftsjahr auf 160 Mio EUR (Vorjahr: 95 Mio). Neben den operativen Verbesserungen trugen auch Erträge aus dem Asset Management, insbesondere der Verkauf der docufy (rund 22 Mio EUR) sowie einer Liegenschaft in Großbritanien (rund 26 Mio EUR), postiv dazu bei. Bereinigt um vergleichbare Effekte aus dem Vorjahr, betrug die dem EBITDA zu Grunde liegende operative Verbesserung allein über 100 Mio EUR. Die EBITDA-Marge bezogen auf den Umsatz betrug rund 7,3 Prozent und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 5,0 Prozent und im Zielkorridor.

„In den vergangenen Jahren haben wir unsere Kostenbasis deutlich abgesenkt, den Free Cashflow ins positive gedreht und die Nettofinanzverschuldung vollständig abgebaut. Das kommt uns heute in dieser unsicheren Zeit zugute“, sagte Marcus A. Wassenberg, Finanzvorstand des Unternehmens. „Wir dürfen uns aber nicht darauf ausruhen und müssen weiter daran arbeiten, unsere Profitabilität zu steigern.“

Das vorläufige Nachsteuerergebnis hat sich im Geschäftsjahr 2021/22 wie erwartet gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 33 Mio EUR verbessert (Vorjahr: –43 Mio.).

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Was „Neues“ wagen! Dafür steht die Heidelberger Druckmaschinen Aktie – auch.

Auch wenn viele die Kurserholung der Heidelberger Druckmaschinen Aktie als „verfrüht“, zu „stark“ oder einfach als „überbewertet“ sahen – was ja auch zu den derzeitigen Krusrückläufern führte – , so scheint die Perspektive des Unternehmens bei Erreichen der zuletzt vom Management auf dem HIT ins Auge gefassten weiteren „Improvements“des Traditionskonzerns relativ vielversprechend. Das angestammte Geschäft profitabel gestaltet unter Sicherung der Weltmarktführerschaft, insbesondere auf dem wichtigen chinesischen Markt,  in einem grossen, wenn auch stagnierenden Markt, dazu neue Märkte, wie „gedruckte Eelktronik“ und die Wallboxen in Kombination mit Smartenergy-Ansätzen, mit bereits kräftigen Umsatzsteigerungen und anspruchsvollen Zielsetzungen.

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A;KTUELL läuft es bei E-Mobilität, soHeidelberger zum Wachstumsfeld in seiner heutigen Meldung: „Prozentual am stärksten wuchs der noch junge Geschäftsbereich im Markt der Elektromobilität. Die Nachfrage nach Ladestationen für Elektrofahrzeuge, den sogenannten Wallboxen, zog stark an und konnte beim Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als 120 Prozent auf rund 50 Mio. € zulegen. Die operative Marge wurde trotz erhöhter Wachstumsinvestitionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Gestartet als Zulieferer für die Automobilindustrie, ist HEIDELBERG mit mittlerweile über 165.000 verkauften Einheiten einer der großen Lieferanten in diesem Bereich.“

Und nicht zu vergessen im Stammgeschäft: Neben Konzentration auf den grossen chinesischen Druckermarkt, den man mit Produktion vor Ort bedient, der Fokus auf wiederkehrende Umsätze. Diese erreichten in 2021 immerhin schon 200 Mio und sollen bis 2026 auf 450 Mio EUR jährlich steigen. Dazu sieht man grosse Chancen aus der „Digitalisierung“ der Druckindustrie, smarte Ansätze zur Kapazitätsausnutzung der „Druckerkunden“ mit Verlängerung der Ertragsphase über die 3 jährige Gewährleistungspflicht der Druckmaschinen hinaus. Stichwort: „Druck as a service“ mit einer Grundvergütung plus variablen, mengen abhängigen Komponenten

Wallboxen, Smart Energy ist die eine „Neuigkeit“, gedruckte Elektronik die andere – mit ähnlichem Potential

In der heutigen Unternehmensmeldung konzentriert sich die Heidelberger Druckmaschinen auf das neue Geschäftsfeld „Printing Electronics“ mit „vollkommen neuen“ Anwendungen und grossen Wachstumsperspektiven. Mit diversen Anwendungsmöglichkeiten, wie „Überwachung der E-Mobilitäts-Batterien“ oder „smarte Autositze“, die in einer Kooperation mit Recaro entwickelt wurden. Konkret geht es Heidelberger um die Präsentation „innovativer Anwendungen für die Automobilbranche“ auf der international führenden Fachmesse für flexible, organische und gedruckte Elektronik: LOPEK, die Ende März in München stattfinden soll.

Gedruckte Sensoren für die Batterieüberwachung und RECARO-Autositze. Das ist erst der Anfang für dieses neue Segment. Und für die Heidelberger Druckmaschinen Aktie?

Heidelberg hat eine eigene Geschäftseinheit zur industriellen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb gedruckter Elektronik gegründet und zudem die Produktion am Standort Wiesloch-Walldorf aufgebaut. Hier sollen künftig mit „modernster“ Drucktechnik elektronische Komponenten und Sensoren für digitale Anwendungen insbesondere aus den Bereichen Gesundheitswesen und Logistik sowie Einzelhandel, oder der Automobilindustrie produziert werden.

„Der Markt für gedruckte Elektronik, insbesondere für Sensoren, ist ein Zukunftsfeld für Heidelberg“, äussert Rainer Hundsdörfer, CEO von Heidelberg. „Mit den vorgestellten Lösungen für die Automobilbranche haben wir gute Chancen, unser Geschäft in diesem Segment weiter auszubauen. Wir sehen für uns als Betreiber der Produktion von High-Tech-Sensoren Wachstumschancen im zwei bis dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.“

An einem mit der RECARO Automotive GmbH entwickelten Autositz sehen Besucher,

…wie sich durch Drucksensorfolien Insassen erkennen und von anderen Objekten unterscheiden lassen. Und die gewonnenen Informationen nutzt man für Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme, beispielsweise für Erinnerungen, den Sicherheitsgurt anzulegen und die Deaktivierung des Airbags, wenn ein Kindersitz erkannt wird. Die vorgestellte Sensor-Matrix ermögliche darüber hinaus festzustellen, welche Sitz-Position Passagiere einnehmen. Dieses sei  vornehmlich beim (teil-) autonomen Fahren für das Auslösen von Sicherheitssystemen wichtig, da die Fahrerposition deutlich variabler werde.

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Zudem plant eine innovative Lösung zur Batterieüberwachung vorzustellen. Gedruckte, hauchdünne Druck- und Temperatursensoren können ortsaufgelöste Daten von einzelnen Batteriezellen erfassen, mit denen die Lebensdauer der Batterie um bis zu 40 % verlängert werden kann. Gedruckte Sensorfolien sind so dünn, dass sie zwischen einzelne Batteriezellen passen und detaillierte Druck- und Temperaturdaten erfassen können. Diese Informationen auf Zellebene liefern wertvolle Einblicke in den Gesundheitszustand und die Leistung der Batterie und helfen Forschungs- und Entwicklungsteams bei der Verbesserung ihrer Batteriedesigns – auch für die Verlängerung des Fahrbereichs von Elektrofahrzeugen.

„Mit der industriellen Produktion von sensorbestückten Funktionsfolien eröffnet Heidelberg ein neues Spielfeld für digitale Geschäftsmodelle. Jeder Quadratmeter der Folie ist mit bis zu einer Million Sensoren bestückt, die kleinste Druck-, Temperatur- oder Feuchtigkeitsveränderungen registrieren. Die so gewonnen Daten werden dann mittels KI-Algorithmen verarbeitet und liefern eine über diskrete Messgrößen hinausgehende Informationsqualität“, sagte Dr. Michael Kröger, Geschäftsführer der Heidelberg Printed Electronics GmbH.Dabei wird die gesamte Sensorik in einem Durchgang gedruckt – mit allen Leiterbahnen, Sensoren und der Schnittstelle zu digitalen Endgeräten.“

Vielversprechend: VIELE SPANNENDE ENTWICKLUNGEN, die mittelfristig die Heidelberger Druckmaschinen Aktie auf neue Niveaus heben könnten. Jedenfalls, wenn man die Ziele erreicht …
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