Heidelberg Pharma: Umsatz übertrifft die Planung

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Heidelberg Pharma schließt sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 ab und berichtet über den Geschäftsverlauf
Die Heidelberg Pharma AG (ISIN: DE000A11QVV0) berichtete heute über den Geschäftsverlauf sowie die Finanzzahlen des Konzerns für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2023 (1. Dezember 2022 – 31. August 2023).

Dr. Jan Schmidt-Brand, Sprecher des Vorstands der Heidelberg Pharma AG kommentierte: „Nach einem turbulenten Jahresbeginn beim ehemaligen Partner Magenta und dessen strategischer Neuorientierung konnten wir Fragen zur ATAC-Technologieplattform klären und unsere Studie mit HDP-101 fortsetzen. Aufgrund der Erfahrungen bei Magenta wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in den Studienprüfplan eingeführt. Das bisher gute Sicherheitsprofil und die Erhöhung der Anzahl der Studienzentren führte zu einer beschleunigten Rekrutierung der Studienteilnehmer, so dass mittlerweile die vierte Dosiskohorte abgeschlossen ist. Das Safety Review Committee bestätigte Anfang September, dass HDP-101 in der geprüften Dosierung 80 ug/kg sicher ist und gut vertragen wird. Das Committee empfahl die Dosiserhöhung für die nächste Kohorte.

Unsere Finanzzahlen entwickelten sich im Rahmen der Planung, wobei wir einen außerordentlichen Ertrag verbuchen konnten. Im Rahmen der Übernahme durch ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen veräußerten wir unsere Minderheitsbeteiligung an Emergence Therapeutics. Durch die Transaktion verzeichneten wir einen Mittelzufluss von 7,4 Mio. USD, den wir im Wesentlichen für eine teilweise Darlehensrückführung in Höhe von 5 Mio. Euro an das von dievini ausgereichte Gesellschafterdarlehen verwendeten.“

Wichtige operative Entwicklungen und Fortschritte
  • Entwicklungsprogramm HDP-101: HDP-101, ein gegen das Antigen BCMA gerichtetes Antibody Targeted Amanitin Conjugate wird in einer Phase I/IIa in einer offenen, multizentrischen Studie für die Behandlung des rezidivierten oder refraktären Multiplen Myeloms, einer Krebserkrankung des Knochenmarks, getestet. Der erste Teil der Studie ist eine Phase I-Dosiseskalationsstudie, um die sichere und optimale Dosierung von HDP-101 für den Phase IIa-Teil der Studie zu finden. Die ersten vier Patientenkohorten und Dosisstufen wurden ohne Hinweis auf dosislimitierende Toxizitäten abgeschlossen. Heidelberg Pharma hatte nach den Ereignissen beim ehemaligen Partner Magenta vorsorglich weitere Sicherheitsmaßnahmen in die klinische Studie aufgenommen. Um die Rekrutierung der Studie zu beschleunigen, eröffnete Heidelberg Pharma weitere Studienzentren, hauptsächlich in Polen und Ungarn. Dies ermöglichte nach Anpassung des Prüfplans der Studie und nach Erhalt aller behördlichen Genehmigungen eine zügige Patientenrekrutierung und die Eröffnung der vierten Kohorte bereits im Juni 2023. Weitere Informationen finden sich unter „Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode“.
    Im Phase IIa-Dosisexpansionsteil wird die empfohlene Dosis von HDP-101 mindestens 30 Patienten verabreicht. Das Hauptziel dieses zweiten Studienabschnitts ist eine erste Bewertung der Anti-Tumor-Aktivität von HDP-101 sowie die weitere Evaluierung der Sicherheit der Therapie.
  • Entwicklungen beim Partner Magenta: Magenta berichtete Anfang des Jahres, dass innerhalb ihrer klinischen Studie in der dritten Dosisstufe ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis 5. Grades aufgetreten ist, welches möglicherweise in Zusammenhang mit dem ATAC-Kandidaten MGTA-117 steht. Magenta setzte daraufhin aus Sicherheitsgründen die Dosierung in der klinischen Studie bis auf Weiteres aus. Kurz darauf verkündete Magenta eine Strategieänderung verbunden mit der Einstellung aller laufenden Entwicklungsprogramme und Lieferverträge. Heidelberg Pharma entstanden dadurch für das Geschäftsjahr 2023 Umsatzausfälle im niedrigen einstelligen Millionenbetrag. Im April 2023 unterzeichnete Heidelberg Pharma eine Aufhebungsvereinbarung mit Magenta, nach der alle lizenzierten ATAC-Rechte und einige MGTA-Patente von Heidelberg Pharma übernommen wurden.
  • Neue präklinische Daten der ATAC-Technologieplattform auf der AACR-Jahrestagung 2023 präsentiert: Auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) 2023 im April präsentierte Heidelberg Pharma präklinische Ergebnisse ihrer ATAC-Technologie. Der erste Beitrag beschäftigte sich mit den Vorteilen einer subkutanen gegenüber einer intravenösen Verabreichung von ATACs. Die Daten aus präklinischen Modellen zeigten, dass die subkutane Verabreichung im Vergleich zur intravenösen Verabreichung zu einer längeren Halbwertszeit und niedrigeren maximalen Serumspiegeln führte. Dies führte zu einer besseren Verträglichkeit bei gleichbleibender Antitumor-Wirksamkeit. Auf der Grundlage dieser präklinischen Modelle könnte die subkutane Gabe ein vielversprechender Verabreichungsweg für ATACs auch beim Menschen sein. Eine entsprechende Patentanmeldung für die subkutane Verabreichung von ATACs wurde vom Unternehmen eingereicht.
    Ein zweiter Beitrag präsentierte präklinische Daten zu ATACs, die auf GCC (Guanylylcyclase C) abzielen. GCC wird in vielen gastrointestinalen Tumoren überexprimiert, insbesondere bei Kolorektalkrebs sowie bei Speiseröhren-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. In präklinischen Modellen zeigten ATACs, die gegen GCC gerichtet sind, eine hohe Antitumoraktivität und hemmten das Tumorwachstum selbst bei niedrigen Konzentrationen nach einmaliger oder mehrfacher Verabreichung. Diese ATACs zeigten auch ein günstiges Sicherheitsprofil und eine gute Verträglichkeit und könnten eine vielversprechende neue Therapieoption gegen Darmkrebs darstellen. Die Poster sind auf der Webseite abrufbar.
  • Neuer Finanzvorstand ernannt: Walter Miller wurde mit Wirkung zum 1. Mai 2023 zum Vorstand berufen und verantwortet als Chief Financial Officer den Finanzbereich. Dr. Jan Schmidt-Brand, der seit 2014 in einer Doppelfunktion tätig war, bleibt Sprecher des Vorstands/CEO und übergab seine Aufgaben als CFO an ihn.
    Walter Miller ist Diplom-Kaufmann und verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Unternehmensfinanzierung, M&A, strategisches Controlling sowie Rechnungslegung und Unternehmensentwicklung. Er war zuletzt CFO der Optimapharm Group mit Hauptsitz in Zagreb, Kroatien, einem klinischen Auftragsforschungsunternehmen (Clinical Research Organisation – CRO), wo er für Finanzen, M&A und Administration verantwortlich war. Davor war Herr Miller als Finanzvorstand bei der Mologen AG, Berlin und als CFO bei der Nuvisan Gruppe mit Hauptsitz in Neu-Ulm tätig sowie mehr als zehn Jahre in leitenden Finanzpositionen bei Santhera Pharmaceuticals, Pratteln, Schweiz.
  • Minderheitsbeteiligung an Emergence veräußert: Ende Juni veräußerte Heidelberg Pharma seine Minderheitsbeteiligung an der Emergence Therapeutics AG, Duisburg, (Emergence). Das Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company übernahm alle Anteile an Emergence. Durch die Transaktion erhielt Heidelberg Pharma 7,4 Mio. USD (6,8 Mio. Euro), die in voller Höhe ergebniswirksam sind. Die liquiden Mittel wurden im Wesentlichen für eine Darlehensrückführung in Höhe von 5 Mio. Euro an das von der Hauptaktionärin dievini ausgereichte Gesellschafterdarlehen verwendet. Abhängig von der Erfüllung von Garantien sowie der Erreichung von klinischen und regulatorischen Meilensteinen sind Zuflüsse von bis zu weiteren 5 Mio. USD möglich.
  • Partner Takeda erreicht Entwicklungsmeilenstein: Der Partner Takeda erreichte im August mit dem Beginn einer GLP (Good Laboratory Practice)-Toxikologiestudie für ein Antikörper-Amanitin-Konjugat einen Entwicklungsmeilenstein. Damit wurde eine Zahlung an Heidelberg Pharma fällig, die bereits in der Finanzplanung für das Geschäftsjahr 2023 eingeplant war.
    Takeda lizenzierte 2022 exklusiv die weltweiten Entwicklungs- und Vermarktungsrechte für die Nutzung der ATAC-Technologie mit einem gegen ein definiertes Ziel gerichteten Antikörper und den daraus resultierenden Produktkandidaten.
  • Ausbau der ADC-Technologie zur „Toolbox”: Heidelberg Pharma erweitert die eigene ADC-Technologie um geeignete Wirkstoffe, um für weitere Targets und Einsatzgebiete bestmögliche ADCs zu entwickeln. Dazu gehören eine ADC-Technologie für einen Topoisomerase-Inhibitor, immunstimulatorische Wirkstoffe und andere neue Wirkansätze. Der erste ADC-Kandidat HDP-201 mit einer neuen Payload befindet sich in der frühen Entwicklungsphase.
Update der Partnerprogramme außerhalb der ATAC-Technologie
  • Fortschritte beim Partner Telix: TLX250-CDx, der mit Zirkonium-89 radioaktiv markierte Antikörper girentuximab (89Zr-DFO-girentuximab), ist ein bildgebendes Diagnostikum. Es wurde bei der Heidelberg Pharma AG bis zu einer ersten Phase III-Studie entwickelt und 2017 inkl. weiterer Rechte an girentuximab an das australische Unternehmen Telix Pharmaceuticals Limited, Melbourne, Australien, (Telix) auslizenziert. Über eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kann die Anreicherung dieses Antikörpers im Tumorgewebe bildlich dargestellt werden. Damit könnte die Planung der Behandlung von Nierentumorpatienten grundlegend verbessert und möglicherweise unnötige Operationen vermieden werden.
    TLX250-CDx wurde in einer Phase III-Studie (ZIRCON) mit 300 Patienten zur bildgebenden Diagnostik von Nierenkrebs mittels PET getestet. Im November 2022 meldete Telix positive Daten und arbeitet derzeit an den Anträgen auf Marktzulassung als Diagnostikum beim ccRCC bei der FDA und anderen Aufsichtsbehörden weltweit. Laut Telix ist die Einreichung des Antrags im vierten Quartal 2023 geplant. Der potenzielle künftige Nutzen könnte die aktive Überwachung, die chirurgische Stadieneinteilung und das Monitoring des Behandlungserfolgs beim Nierenkrebs umfassen.
    Telix führt weitere klinische Studien zur Indikationserweiterung durch. Der erste Patient in der Phase II STARBURST-Studie mit TLX250-CDx wurde im Juni dosiert. STARBURST ist eine prospektive, offene Phase II-„Basket”-Studie zur Untersuchung der CAIX-Expression bei Patienten in einer Vielzahl solider Tumore für die potenzielle diagnostische und therapeutische Anwendung. Zu den untersuchten Tumorarten gehören unter anderem Brust-, Gebärmutterhals-, Kolorektal-, Magen-, und Speiseröhrenkrebs.
    Parallel bereitet Telix die Einführung eines Expanded-Access-Programms (EAP) in den USA vor, um Patienten den Zugang zu TLX250-CDx bereits vor der Zulassung zu ermöglichen. In Europa wurden erste Studienzentren in das Early-Access-Programm aufgenommen.
    Neben der Entwicklung des diagnostischen Antikörpers plant Telix auch die Entwicklung eines therapeutischen Radio-Immun-Konjugates (177Lu-DOTA-girentuximab, TLX250) auf Basis des mit Lutetium-177 markierten Antikörpers girentuximab. TLX250 soll in zwei Phase II-Kombinationsstudien (STARLITE 1 und 2) mit Immuntherapien getestet werden. Erste Patienten werden in der STARLITE 2-Studie am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York mit TLX250 in Kombination mit der Anti-PD-1-Immuntherapie Opdivo® behandelt. In der STARLITE 1-Studie wird TLX250 in Kombination mit Cabometyx® und Opdivo® für die Behandlung von fortgeschrittenem Nierenkrebs getestet. Derzeit läuft die Vorbereitung für die Aufnahme von Patienten in die Studie. In Zusammenarbeit mit Merck KGaA testet Telix TLX250 auch in einer offenen, einarmigen, multizentrischen Phase Ib-Dosiseskalations- und Dosisausweitungsstudie in Kombination mit dem DNA-Protein-Kinase-Inhibitor Peposertib, ein Inhibitor der DNA-Schadensantwort (DDRi). Der erste Patient in dieser STARSTRUCK-Studie wurde im Juli dosiert.
  • Fortschritte beim Partner RedHill: Redhill Biopharma Ltd. (RedHill; NASDAQ: RDHL) entwickelt den auslizenzierten Serinproteasen-Inhibitor upamostat (RHB-107 bei RedHill) u.a. zur Behandlung von COVID-19. RHB-107 hat sowohl antivirale als auch potenziell gewebeschützende Wirkung gezeigt, wobei RHB-107 in einer präklinischen Studie mit menschlichem Bronchialgewebe die Replikation von SARS-CoV-2 stark hemmte.
    Ende Juli veröffentlichte das Unternehmen, dass RHB-107 in die von der US-Regierung unterstützte multinationale PROTECT-Plattformstudie des „Austere environments Consortium for Enhanced Sepsis Outcomes“ (ACESO) zur frühen ambulanten Behandlung von COVID-19 aufgenommen wurde, die in den USA, Thailand, der Elfenbeinküste und Südafrika durchgeführt werden soll. Zudem wurde bekanntgegeben, dass die Phase II-Studie, die im Wesentlichen vom „Joint Program Executive Office for Chemical, Biological, Radiological and Nuclear Defense“ (JPEO-CBRND) des US-Verteidigungsministeriums finanziert wird, von der FDA die Genehmigung zum Start erhalten hat und voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen sein wird.
Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode
  • Update zur klinischen Phase I/IIa mit HDP-101: Nach Ende der Berichtsperiode gab Heidelberg Pharma bekannt, dass die Rekrutierung von Patienten für die fünfte Patientenkohorte mit einer Dosierung von 100 µg/kg begonnen hat. Die Auswertung der Patientendaten der vierten Kohorte durch das Safety Review Committee (SRC) ergab, dass bisher keine dosislimitierenden Toxizitäten aufgetreten sind. Die ersten vier Dosisstufen haben sich als sicher und gut verträglich erwiesen. Bislang wurden 12 Patienten in der Studie behandelt.
  • Studienteilnehmer mit „stable disease“: Ein Studienteilnehmer, der im Januar 2023 die erste Dosis (60 µg/kg) von HDP-101 erhalten hat, zeigt seit neun Monaten kein Fortschreiten der Krankheit (stable disease). Der Patient erhält Monotherapie mit HDP-101 und wurde bislang mit zwölf Dosen behandelt. Mit der Freigabe der vierten Kohorte durch das Safety Review Committee, wird diesem Patienten nun eine höhere Dosis von 80 µg/kg angeboten.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Der Heidelberg Pharma-Konzern, zum Bilanzstichtag bestehend aus der Heidelberg Pharma AG und der Tochtergesellschaft Heidelberg Pharma Research GmbH, berichtet konsolidierte Zahlen. Die im Folgenden bezeichnete Berichtsperiode bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Dezember 2022 bis zum 31. August 2023 (9M 2023).

Der Konzern erwirtschaftete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 Umsatzerlöse und sonstige Erträge von insgesamt 13,9 Mio. Euro (Vorjahr: 16,8 Mio. Euro) und liegt damit über der Planung. Die darin enthaltenen Umsatzerlöse beliefen sich auf 6,6 Mio. Euro, ein deutlicher Rückgang gegenüber der Vorjahressumme von 15,7 Mio. Euro, die aufgrund einer Vorabzahlung für Lizenznahmen des Partners Huadong außergewöhnlich hoch war. Bedingt durch die außerplanmäßige Veräußerung der Emergence-Anteile erhöhten sich die sonstigen Erträge auf 7,3 Mio. Euro und lagen damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres von 1,1 Mio. Euro.

Die betrieblichen Aufwendungen, einschließlich der Abschreibungen, betrugen in der Berichtsperiode 30,0 Mio. Euro (Vorjahr: 27,6 Mio. Euro) und teilen sich wie folgt auf: Die Umsatzkosten reduzierten sich deutlich auf 3,1 Mio. Euro (Vorjahr: 5,2 Mio. Euro) und entsprechen 10 % der Gesamtkosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 22,1 Mio. Euro stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode (17,7 Mio. Euro) aufgrund der laufenden klinischen Studie mit HDP-101 sowie der Ausweitung der kostenintensiven externen Herstellung für die ATAC-Projekte an. F&E-Kosten stellen mit 74 % der betrieblichen Aufwendungen weiterhin den größten Kostenblock dar. Die Verwaltungskosten, die u.a. die Kosten für die Holdingaktivitäten und die Börsennotierung beinhalten. notierten mit 3,6 Mio. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode (4,1 Mio. Euro) niedriger, die aufgrund der Huadong-Transaktion erhöhte Rechts- und Beratungskosten auswies. Die Sonstigen Aufwendungen für Aktivitäten im Bereich Geschäftsentwicklung, Vermarktung und kommerzielle Marktversorgung, welche hauptsächlich Personal- und Reisekosten umfassen, erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr auf 1,2 Mio. Euro (Vorjahr 0,6 Mio. Euro) und entsprachen 4 % der betrieblichen Aufwendungen.

Das Finanzergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Zinserträgen zusammensetzt, beläuft sich auf 0,5 Mio. Euro (Vorjahr: -0,6 Mio. Euro).

Der Periodenfehlbetrag für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres erhöhte sich auf 15,8 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreswert von 13,2 Mio. Euro. Die Erhöhung ist auf die niedrigeren Umsatzerlöse und gestiegenen Aufwendungen zurückzuführen. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich unter Berücksichtigung der deutlich höheren Aktienanzahl von 0,39 Euro im Vorjahr auf 0,34 Euro.

Die liquiden Mittel beliefen sich zum Ende des dritten Geschäftsquartals auf 50,7 Mio. Euro (30. November 2022: 81,3 Mio. Euro; 31. August 2022: 10,5 Mio. Euro). Heidelberg Pharma hatte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ohne Berücksichtigung der Darlehensrückführung in Höhe von 10 Mio. Euro einen durchschnittlichen Finanzmittelabfluss von 2,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro) pro Monat zu verzeichnen. Rechnet man die einmaligen Zuflüsse aus dem Verkauf der Emergence-Beteiligung heraus, beläuft sich der monatliche Mittelverbrauch ohne Finanzierungstätigkeit auf 3,0 Mio. Euro.

Die Bilanzsumme zum 31. August 2023 betrug 74,3 Mio. Euro und lag damit unter dem Wert des Vergleichsstichtags 30. November 2022 (100,6 Mio. Euro). Auch das Eigenkapital (51,5 Mio. Euro) verringerte sich infolge des Periodenverlustes im Vergleich zum Geschäftsjahresende 2022 (66,6 Mio. Euro).

Finanzausblick 2023

Der Vorstand plante für das Geschäftsjahr 2023 mit Umsätzen und sonstigen Erträgen zwischen insgesamt 7,0 Mio. Euro und 10,0 Mio. Euro (2022: 19,9 Mio. Euro). Aufgrund der Emergence-Transaktion konnten die sonstigen Erträge deutlich gesteigert werden, entsprechend wird die Jahresplanung übertroffen werden.

Die betrieblichen Aufwendungen entwickeln sich entsprechend der Planung zwischen 37,0 Mio. Euro und 41,0 Mio. Euro und damit auf vergleichbarem Niveau wie im Geschäftsjahr 2022 (37,0 Mio. Euro). Für 2023 wird ein Betriebsergebnis (EBIT) zwischen -28,5 Mio. Euro und ‑32,5 Mio. Euro erwartet (2022: -17,2 Mio. Euro), welches sich jedoch aufgrund des Volumens der Emergence-Transaktion verbessern dürfte.

Der Mittelverbrauch für den Geschäftsbetrieb der Heidelberg Pharma Gruppe wird sich analog dem operativen Geschäft ebenfalls erhöhen und sich im Korridor zwischen 32,5 Mio. Euro und 36,5 Mio. Euro bewegen. Das entspricht einem durchschnittlichen Mittelverbrauch pro Monat von 2,7 Mio. Euro bis 3,1 Mio. Euro (2022: 0,7 Mio. Euro).

Der Konzern ist auf Basis der aktuellen Planung bis Mitte 2025 finanziert.


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