HanseYachts – Aurelius Beteiligung enttäuscht schon wieder. Das letzte Mal vor dem Aufschwung?

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HanseYachts

HanseYachts machte reinen Tisch. Konzentriert sich auf Synergien, Rationalisierung der Prozesse, Effektivitätssteigerung und trennt sich von Beiwerk. Und nachdem Ende letzten Jahres nochmals das Kapital erhöht werden musste, um die Durststrecke zu überwinden, schienen alle Signale auf „grün“ zu stehen.

Und ebenso optimistisch war der sympathische CEO Hanjo Runde in unserem Interview Mitte Februar: HanseYachts habe nahezu ideales Fahrwasser vor sich. Dazu die Bestätigung, dass Aurelius erstmal als Aktionär an Bord bleibe. Nun, dass Aurelius erstmal an Bord bleibt, wird durch die gestern Abend veröffentlcihte Ad-hoc-Meldung zumindest wahrscheinlicher. Denn der braek-Even verschiebt sich weiter, die Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2022/23 müssen nach unten korrigiert werden.

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Die HanseYachts AG gibt bekannt, dass sie den mit dem Halbjahresbericht 2022/2023 bekanntgegebenen Ausblick (HanseYachts Konzern) für das Gesamtjahr 2022/2023 senkt.

Im Gegensatz zum bisher erwarteten EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen Zinsen und Steuern) im niedrigen positiven einstelligen Millionen-Euro-Bereich geht die HanseYachts AG jetzt für das Geschäftsjahr 2022/2023 von einem EBITDA im mittleren negativen einstelligen Millionen-Euro-Bereich aus. Das prognostizierte Konzernergebnis wird sich dabei statt im unteren im oberen negativen einstelligen bis unteren negativen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegen. Ursächlich hierfür sind in erster Linie unerwartete akute Lieferschwierigkeiten von Herstellern insbesondere von Motoren, Generatoren und Scheiben für die Boote von HanseYachts, die zu ungeplanten Verzögerungen in der Produktion und damit zu geringeren Auslieferungen führen.“ (Ad-hoc, HanseYachts, 17.04.2023)

Diese so eigentlich nicht mehr von HanseYachts erwarteten Probleme schienen doch eigentlich der Vergangenheit anzugehören. Lieferkettenprobleme waren neben Personalmangelneben „unnötigen Nebengeschäften“ die Hauptgründe, dass HanseYachts in den letzten Jahren imme rwieder in Probleme geriet. Und jetzt shcon wieder.

Nicht nur ein Lieferant, sondern direkt mehrere scheinen nicht lieferfähig – trotz übervoller Orderbücher also wieder nichts mit dem Erholungsmodus.

Und was die Verantwortlichen möglichst bald der „Ad-hoc“ hinterherschicken sollten, wären Aussagen, wann die Lieferprobleme voraussichtlich „behoben“ sein könnten. Ob man alternative Lieferanten identifiziert hat. Oder wie lange „akute“ Lieferschwierigkeiten dauern können. Kommunikation könnte helfen. Kurzfristige Verschiebung von Umsatz und Ergebnsibeiträgen um wenige Monate oder eher ein dauerhafteres Problem?

Natürlich könnte man sich auch fragen, warum ein Unternehmen, dass seit längerem unter Lieferproblemen leidet, nun – so scheint es – wieder mal von akuten Lieferproblemen überrascht werden konnte. Ob so die am 8. Dezember angekündigte Bezugsrechtskapitalerhöhung „zu Beginn des Jahres 2023“ aktuell wirklich auf der Agenda steht, kann man nicht einschätzen. Schwierig könnte sie dann werden, wenn das Management nicht überzeugende Gründe dafür liefern aknn, dass Lieferprobleme kein dauerhafter Begleiter der HanseYachts sein werden. Im Dezember hiess es nahc Druchführung einer Sach- und Kapitlaerhöhung durch den Hauptaktionär Aurelius: „(…) Der Vorstand beabsichtigt zu Beginn des kommenden Jahres eine kompensierende Bezugsrechtskapitalerhöhung durchzuführen, in deren Rahmen Aktionäre der Gesellschaft neue Aktien der Gesellschaft gegen Bareinlagen zu den gleichen wirtschaftlichen Konditionen zeichnen können, wie Aurelius, um so ihre quotale Verwässerung durch die Kapitalmaßnahme ausgleichen zu können.“ (Ad-hoc, HanseYachts, 8.12.2022)

Fraglich könnte jetzt vielleicht wieder die Aussage im Dezember zur Kapitalerhöhung über 3 Mio EUR Barkomponente werden. Im nwm hiess es : „- und die jetzt durchgeführte Kapitalmassnahme müsste dann aber auch endlich mal das Ende der notwendigen Hilfsmassnahmen einläuten. Was HanseYachts auch – natürlich nach jetzigem Stand – auch seitens HanseYachts bestätigt: „Die Kapitalmaßnahme zusammen mit dem Refinanzierungspakt sichert die kurz- und mittelfristige Finanzierung des HanseYachts Konzerns für den vorgesehenen Refinanzierungszeitraum bis Dezember 2025.“
Wenn’s damit bis 2025 reicht und auch für eine dringend notwendige wesentliche Verbesserung der Margen, dann müsste sich auch ein Exit für Aurelius abzeichnen…

Denn mit diesen Massnahmen seien ausreichend freie Mittel und die finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für nachhaltige weitere Verbesserungen der Ertragslage gewährleistet. Und Ausgangsbasis hierfür soll der weiterhin historisch hohe Auftragsbestand (Auftragsbestand per 31.10.2022 rund 267,2 Mio EUR) sowie weitere flankierende Massnahmen zur Margenverbesserung sein. Nach der Trennung von der defizitären und wenig oder fast keine Synergien bietenden französischen Katamaran-Fertigung wird es wohl um weitere Effizienzsteigerungen, Angebotspaletten- Bereinigungen und Vereinheitlichungen der „nicht-sichtbaren“ Teile in der Produktion gehen. Und jetzt wohl wieder verstärkt um die Stabilisierung der Lieferketten – DAUERHAFT.

HanseYachts und auch der Kapitalmarkt braucht Klarheit: Haben die Lieferprobleme eine absehbare Lösung? Reicht die Liquidität, wie angekündigt, bis 2025? Auch wenn jetzt die Verluste im Geschäftsjahr 2022/23 höher ausfallen werden, als ursprünglich prognostiziert?
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