Hannover Rück: Zweite Jahreshälfte hat es in sich

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Hannover Rück steigert Gewinn deutlich und zahlt Dividende auf Rekordniveau
Die Hannover Rück hat im ersten Halbjahr den Nettokonzerngewinn um 21 % auf 1,2 Mrd. EUR gesteigert und bestätigt ihre Ziele für das Gesamtjahr 2024.

„Hinter uns liegt ein erfolgreiches erstes Halbjahr mit einem deutlichen Wachstum in der Schaden-Rückversicherung und einem zufriedenstellenden Nettokonzerngewinn. Zugleich hat sich der Trend zunehmender Frequenzschäden und Schäden aus Sekundärrisiken wie etwa Überschwemmungen fortgesetzt“, sagte Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück. „Auf die nun anstehende und erfahrungsgemäß schadenreichere zweite Jahreshälfte fühlen wir uns dank unseres selektiven Zeichnungsansatzes und unserer Retrozessionsstrategie gut vorbereitet.“

Nettokonzerngewinn steigt um 21 % auf 1,2 Mrd. EUR

Der Rückversicherungsumsatz (brutto) stieg um 5,2 % auf 12,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 12,3 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 6,1 % ergeben.

Das Rückversicherungs-Serviceergebnis, das die Erträge aus Rückversicherung nach Abzug des abgegebenen Geschäfts (im Wesentlichen Retrozession und Insurance-Linked Securities) wiedergibt, stieg um 31 % auf 1,4 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR). Das um Währungskurseffekte bereinigte Rückversicherungs-Finanzergebnis, das strukturell negativ ist, lag bei -500 Mio. EUR (-342 Mio. EUR).

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 23 % auf 1,7 Mrd. EUR (1,4 Mrd.EUR). Der Nettokonzerngewinn verbesserte sich um 21 % auf 1,2 Mrd.EUR (960 Mio.EUR). Das Ergebnis je Aktie belief sich somit auf 9,63 EUR (7,96 EUR).

Eigenkapitalrendite erreicht 22,3 %; Kapitalbedeckungsquote von 275,8 %

Das Eigenkapital der Hannover Rück belief sich zum 30. Juni 2024 auf 10,7 Mrd.EUR (31. Dezember 2023: 10,1 Mrd.EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite lag bei 22,3% (Vorjahr: 21,0 %). Der Buchwert je Aktie lag bei 88,45 EUR (31. Dezember 2023: 83,97 EUR).

Der Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) wuchs um 20 % auf 9,3 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 7,7 Mrd. EUR) und spiegelt das anhaltende Wachstum und die Profitabilität des im zurückliegenden Halbjahr gezeichneten Geschäfts wider. Der Bestand der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken stieg ebenfalls entsprechend um 6,4 % auf 4,0 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 3,7 Mrd. EUR).

Die Kapitalbedeckungsquote nach Solvency II, welche die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, belief sich per Ende Juni auf 275,8 % und lag damit weiter deutlich über dem langfristigen Ziel von mehr als 200 %.

Hannover Rück: Großschäden in der Schaden-Rückversicherung innerhalb des Budgets

Die Erneuerung in der Schaden-Rückversicherung zum 1. April 2024 war für die Hannover Rück von erneut leicht verbesserten risikoadjustierten Preisen und Konditionen geprägt. Die vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) aus dem Neugeschäft erhöhte sich um 1,9 % auf 1,9 Mrd. EUR (1,8 Mrd. EUR). Die Netto-Verlustkomponente (LC) aus dem Neugeschäft sank auf 16 Mio. EUR (35 Mio. EUR).

Der Rückversicherungsumsatz (brutto) der Schaden-Rückversicherung stieg deutlich um 8,8 % auf 9,1 Mrd. EUR (8,4 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 10,1 % ergeben.

Die Leistungen für Großschäden blieben mit rund 566 Mio. EUR im ersten Halbjahr innerhalb des vorgesehenen und gebuchten Budgets in Höhe von 801 Mio. EUR. Größte Netto-Einzelschäden der ersten sechs Monate waren das von Starkregen verursachte Hochwasser in Süddeutschland mit 120 Mio. EUR, die Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien mit 82 Mio. EUR, das Hochwasser in Dubai und in weiteren Regionen der Vereinigten Arabischen Emirate nach heftigen Regenfällen mit 82 Mio. EUR sowie Überschwemmungen nach Starkregen in Brasilien mit 47 Mio. EUR. Ferner sind zu erwartende Belastungen durch den Brückeneinsturz in Baltimore weiterhin komfortabel durch das verbleibende Großschadenbudget abgedeckt, wenngleich sie nach wie vor noch nicht konkret beziffert werden können.

Das Rückversicherungs-Serviceergebnis erhöhte sich um 61 % auf 963 Mio. EUR (598 Mio. EUR) und reflektiert die gute Ertragslage in der Versicherungstechnik. Die kombinierte Schaden-Kostenquote der Schaden-Rückversicherung verbesserte sich auf 87,8 % (91,7 %) und lag damit im Rahmen des Zielwertes von unter 89 %. Das Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) exklusive Währungseffekte belief sich auf -420 Mio. EUR (-285 Mio. EUR).

Das Kapitalanlageergebnis in der Schaden-Rückversicherung stieg um 28 % auf 797 Mio. EUR (625 Mio. EUR).

Das operative Ergebnis (EBIT) konnte somit um 40 % auf 1,2 Mrd. EUR (829 Mio. EUR) gesteigert werden.

Ergebnis der Personen-Rückversicherung im Rahmen der Erwartungen

Im ersten Halbjahr hat die Hannover Rück in der Personen-Rückversicherung ein Ergebnis im Rahmen der Erwartungen erzielt. Grund hierfür war vor allem die anhaltende Nachfrage nach Lösungen im Bereich Financial Solutions.  Bei Langlebigkeitsdeckungen zeigte sich das Wachstum erwartungsgemäß moderat mit wachsendem Interesse in Märkten außerhalb Großbritanniens, wie den USA, Australien, Europa und Asien. Das traditionelle Rückversicherungsgeschäft der Sterblichkeits- und Morbiditätsrisiken entwickelte sich erwartungsgemäß mit guten Beiträgen aus dem Krankenversicherungsgeschäft in Lateinamerika und kleinvolumigem Neugeschäft in Europa und dem Nahen Osten.

Die vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) aus dem Neugeschäft belief sich auf 185 Mio. EUR (152 Mio. EUR). Zusätzlich haben Vertragsverlängerungen bzw. -veränderungen im Bestandsgeschäft zu einer deutlichen Erhöhung im Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) auf 6,4 Mrd. EUR geführt. Die Netto-Verlustkomponente aus dem Neugeschäft lag bei 10 Mio. EUR.

Der Rückversicherungsumsatz (brutto) ging im ersten Halbjahr um 2,3 % auf 3,8 Mrd. EUR (3,9 Mrd. EUR) zurück. Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Rückgang von 2,5 % ergeben.

Das Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto) belief sich auf 448 Mio. EUR (481 Mio. EUR) und erreichte mehr als den anteiligen Wert des Jahresziels von mehr als 850 Mio. EUR. Das währungsbereinigte Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) belief sich auf -80 Mio. EUR (-58 Mio. EUR).

Das Kapitalanlageergebnis in der Personen-Rückversicherung betrug 211 Mio. EUR (225 Mio. EUR).

Das operative Ergebnis (EBIT) der Personen-Rückversicherung reduzierte sich um 4,4 % und erreichte 501 Mio. EUR (525 Mio. EUR).

Kapitalanlageergebnis: Kapitalanlagerendite von 3,3 % erzielt

„In der ersten Hälfte des Jahres entwickelten sich unsere Kapitalanlagen sehr zufriedenstellend mit starken Erträgen vor allem aus unserem festverzinslichen Portefeuille“, sagte Clemens Jungsthöfel, Finanzvorstand der Hannover Rück. „Die Erträge sind umso erfreulicher, da sie sich aufgrund unserer vorsichtigen Positionierung resilient gegenüber Marktschwankungen gezeigt haben.“

Der Bestand der Kapitalanlagen belief sich per Ende Juni auf 62 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 60 Mrd. EUR). Hier wirkten sich vor allem der starke operative Cashflow und Dividendenerträge aus Beteiligungen, als auch Währungseffekte, bestandssteigernd aus. Gegenläufig machten sich zudem Zinsanstiege bemerkbar.

Das Kapitalanlageergebnis stieg auf 1,0 Mrd. EUR (851 Mio. EUR) und lag damit insgesamt deutlich über dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf höhere Erträge aus dem festverzinslichen Portefeuille zurückzuführen. Diese konnten die geringeren Erträge der aus den erfolgswirksam zum Marktwert bilanzierten Beständen deutlich überkompensieren. Die Kapitalanlagerendite erreichte 3,3 % und lag damit über dem Ziel von mindestens 2,8 % für das Gesamtjahr.

Hannover Rück: Ziele für Gesamtjahr 2024 bestätigt

„Die kommenden Herausforderungen für die Rückversicherungsbranche sind vielfältig. Um diesen auch zukünftig gewachsen zu sein, setzen wir auf unsere bewährten Stärken: unseren partnerschaftlichen Ansatz, unser auf Effizienz ausgerichtetes Geschäftsmodell und unsere engagierten Mitarbeitenden“, sagte Henchoz. „Mit diesem Fokus sind wir für das Jahr 2024 optimistisch gestimmt und sichern darüber hinaus den langfristigen Erfolg der Hannover Rück.“

Für 2024 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum des Rückversicherungsumsatzes für das Gesamtgeschäft von mehr als 5 %. Dabei wird das währungskursbereinigte Wachstum des Rückversicherungsumsatzes in der Schaden-Rückversicherung überproportional stärker ausfallen als in der Personen-Rückversicherung.

Das Nettokonzernergebnis für das Gesamtjahr sollte mindestens 2,1 Mrd. EUR erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt und die Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 1,825 Mrd. EUR bleibt.

In den Erneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Juni sowie 1. Juli 2024 wurde traditionell Geschäft im asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika sowie Teile des Spezialgeschäfts erneuert. Die Hannover Rück konnte hier insgesamt leicht verbesserte risikoadjustierte Preise und Konditionen erzielen. Das erneuerte Volumen stieg um 11,5 %.  Der inflations- und risikoadjustierte Preisanstieg des erneuerten Geschäfts betrug 1,3 %.

Für 2024 rechnet die Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung aufgrund des verbesserten Marktumfeldes mit einer Schaden-Kostenquote von unter 89 %. Die Personen-Rückversicherung sollte im laufenden Geschäftsjahr ein Rückversicherungs-Serviceergebnis von mehr als 850 Mio. EUR erreichen.

Die Bestände der Kapitalanlagen sollten – annähernd stabile Währungskurse und Zinsniveaus unterstellt – weiter moderat ansteigen. Die Rendite aus selbstverwalteten Kapitalanlagen sollte bei mindestens 2,8 % liegen.

Die Basisdividende soll im Strategiezyklus 2024-2026 jährlich über dem Vorjahresniveau liegen. Die Basisdividende wird um eine Sonderdividende ergänzt, sofern die Kapitalausstattung den Bedarf für künftiges Wachstum übersteigt und das Gewinnziel erreicht wird.

Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong” und A.M. Best A+ „Superior”.

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